Eine Reizung oder sogar Entzündung der Achillessehne ist oft sehr schmerzhaft. Mit viel Geduld und medizinischen Maßnahmen aber heilbar.
Unser Körper, respektive die Gelenke, sind täglich einer hohen Belastung ausgesetzt. Ob beim Gehen, Laufen oder langem Stehen, das komplette Eigengewicht muss von den Fußgelenken getragen werden. Eine Hauptaufgabe dabei übernimmt die Achillessehne, die die stärkste Sehne des Körpers ist.
Die Achillessehne ist die Verbindung zwischen Wade und Fersenbein, sie sorgt zum Beispiel dafür, dass wir uns beim Joggen abstoßen oder auf Zehenspitzen stehen können. Je „stabiler“ die Achillessehne, desto mehr Belastung verträgt sie. Ist die Stabilität der Achillessehne gestört, meist durch Überbelastung, kommt es zur Achillessehnenreizung, Entzündung oder im schlimmsten Fall zum Achillessehnenriss.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Achillessehnenreizung
Regelmäßige Bewegung und Sport halten den Körper fit, das ist eine Tatsache. Jetzt kommt das große ABER, denn wer es mit den sportlichen Aktivitäten übertreibt, riskiert eine Achillessehnenreizung. Wird nämlich das Sprunggelenk abrupt und übermäßig beansprucht, meist beim Joggen, belastet es die Achillessehne. Gründe dafür sind:
- schlechter Trainingszustand
- minderwertige Laufschuhe
- Unebenheiten im Gelände
- zu schnelles Laufen
- einseitige Belastung
- zu kurze Regenerationsphasen
Über- und Fehlbelastungen führen fast immer dazu, dass es zur Achillessehnenreizung kommt und sich eine Entzündung einstellt.
Symptome und Folgen
Optisch lässt sich eine gereizte Achillessehne gut erkennen, denn die betroffene Stelle zwischen Wade und Ferse schwillt an. Zudem treten stechende, nicht definierbare Schmerzen auf. Besonders morgens, direkt nach dem Aufstehen, sind diese dumpfen Schmerzen akut. Grund sind Flüssigkeitsablagerungen, die sich in der Achillessehne ansammeln.
Was tun bei einer Achillessehnenentzündung?
Ignoriert man eine Achillessehnenreizung, was aufgrund der Schmerzen meist gar nicht möglich ist, kann es zu einem Achillessehnenriss kommen. Deshalb ist es wichtig, sich einem Arzt vorzustellen. Der Mediziner wird neben der Anamnese auch genau untersuchen, ob körperliche Fehlstellungen vorhanden sind. Im Nachhinein können folgende Behandlungen und Therapien Abhilfe schaffen:
❏ Erhöhtes Schuhwerk
Schuhe mit einem erhöhten Absatz können dafür Sorgen, dass die Ferse entspannt wird. Das wiederum nimmt den Druck auf die Achillesssehne. Um diese Erhöhung zu realisieren, werden entsprechende Einlagen verordnet.
❏ Bandagen
Um die Ferse zu entlasten ist auch das Anlegen einer passgenauen Fußbandage optimal geeignet. Ein guter Sitz der Bandage ist deshalb so wichtig, damit die Achillessehne nicht zusätzlich belastet, sondern gestützt wird.
❏ exzentrische Übungen
Ärzte sind sich inzwischen einig, dass nicht Ruhe, sondern weitere leichte Bewegung heilungsfördernd für eine Achillessehnenreizung ist. Schwimmen, Radfahren und spezielle Fuß-Übungen gehören deshalb zum Therapieprogramm.
❏ Kältetherapie
Mit Kühlpacks wird nicht nur die Entzündung gehemmt, sondern auch eine eventuelle Schwellung gelindert. Außerdem mindert es bei vielen Patienten den Schmerz. Den Eisbeutel aber nicht auf die nackte Haut, und nicht länger als zehn Minuten auflegen.
❏ Schmerzmittel
Bei starken Schmerzen verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente. Mittlerweile verzichten allerdings viele Mediziner auf Cortison, was vor Jahren noch Gang und Gebe war.
❏ Stoßwellentherapie
Relativ neu ist die Behandlung mit Stoßwellen. Dabei handelt es sich um hochenergetische Druckwellen, die die Neubildung von Blutgefäßen anregen sollen. Außerdem kann geschädigtes Sehnengewebe repariert und so die Entzündung geheilt werden.
Achillessehnenreizung vorbeugen
Die Achillessehne ist zwar unsere stärkste Sehne, aber nicht für Dauerbelastungen geschaffen. Jeder Sportler sollte sich das bei seinen Aktivitäten zu Herzen nehmen. Befolgen Sie einige Ratschläge, um eine Überbelastung zu vermeiden:
- jedes Lauftraining langsam beginnen (Warmlaufen)
- ein Bein auf eine Bank oder ähnliches legen, Knie durchdrücken und Oberkörper nach vorn drücken (dehnen)
- im Stand auf die Zehenspitzen stellen und so Waden und Fersen dehnen
- hochwertige und passende Laufschuhe tragen (vor dem Kauf Tragetest machen)
- erste Anzeichen von Schmerzen nicht ignorieren, sondern eine Regenerationspause einlegen