Mehr als die Hälfte aller erwachsenen Menschen hat schon einmal Nasenbluten gehabt, und dies in der Regel nicht aufgrund einer Handgreiflichkeit, bei der die Nase in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das medizinische Fachwort für eine blutende Nase heißt Pitaxis und bezeichnet ein Symptom, das in den meisten Fällen nicht gefährlich ist. Nasenbluten kann jedoch unter Umständen lebensbedrohlich und kaum zu beherrschen sein, wobei es immer auf die Ursache des Blutens ankommt. Gefährliche Blutungen stammen in den meisten Fällen aus den hinteren Nasenabschnitten.
Inhaltsverzeichnis
Die Lokalisierung ist wichtig
Generell wird zwischen Nasenbluten durch örtliche Ursachen und Nasenbluten als Symptom einer Allgemeinerkrankung unterschieden, wobei die Blutung dadurch entsteht, dass ein Blutgefäß in der Nasenschleimhaut platzt. In 80 Prozent der Fälle ist der vordere Teil der Nase betroffen, in welchem sich unter der Schleimhaut ein Geflecht aus Gefäßen befindet. Dieses ist starken Beanspruchungen ausgesetzt, und bei heftigem Schnäuzen oder durch einen bohrenden Finger können die dünnen Adern leicht verletzt werden.
Frakturen und Traumata können zu Nasenbluten führen
Durch ein Trauma wie zum Beispiel die Fraktur der Schädelbasis, eine Fraktur der Nasenbeine oder der Nasenscheidewand entsteht ebenfalls in vielen Fällen Nasenbluten. Weiterhin sind akute Infektionskrankheiten, Gefäß- und Kreislauferkrankungen, Nasen- und Nasennebenhöhlentumore, bestimmte Blutkrankheiten oder ein Vitaminmangel ebenfalls in der Lage, Nasenbluten auszulösen.
Arterielle Blutungen sind gefährlich
Wenn es aus der Nase blutet, ist das Blut in den meisten Fällen dunkelrot, es kann aber auch hellrot spritzend sein. In einem solchen Fall handelt es sich um eine arterielle Blutung, die durch den starken Blutverlust gefährlich werden kann. Bei bewusstlosen Personen mit Nasenbluten besteht die Gefahr, dass das Blut eingeatmet wird und es zum Ersticken kommt. Das Verschlucken des eigenen Blutes beim Nasenbluten ist nicht gefährlich, führt aber häufig zu Erbrechen.
Erstmaßnahmen sollten rasche Linderung bringen
Erstmaßnahmen bei Nasenbluten sollten darin bestehen, dass der sitzende Patient den Kopf nach vorne beugt, damit das Blut aus der Nase fließen kann. Wird der Kopf nach hinten gebeugt und das Blut verschluckt, kann keine Aussage über das Ausmaß der Blutung getroffen werden. In vielen Fällen schafft schon die Kühlung des Nackens Besserung. Werden die Nasenflügel zudem über einige Minuten zusammengezogen, kommen unkomplizierte Blutungen aus den vorderen Abschnitten der Nase in der Regel recht schnell zum Stillstand. Eine solche Kompression der Nasenflügel hilft bei arteriellen Blutungen aus den hinteren Nasenabschnitten dagegen nicht, das Blut tritt in diesen Fällen unvermindert weiter durch den Mund aus. Führen die ersten Maßnahmen zu keiner Besserung, treten ein hoher Blutverlust oder bedrohliche Symptome wie eine Bewusstseinstrübung des Patienten auf, ist eine umgehende Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
Starkes Bluten im Krankenhaus behandeln lassen
In der HNO-Abteilung eines Krankenhauses stehen weitere Möglichkeiten zur Stillung des Nasenblutens zur Verfügung. Dabei kann eine vordere oder hintere Nasentamponade ebenso zum Einsatz kommen wie das Veröden des blutenden Gefäßes mit einem Laser oder das Abbinden desselben in einem kleinen Eingriff.
Vorbeugung
Um Nasenbluten vorzubeugen sollte man generell, wenn keine Grunderkrankung vorliegt, welche das Bluten auslöst, allzu heftiges Putzen der Nase sowie Nasenbohren vermeiden. Auch empfiehlt es sich, bei einem trockenen Raumklima Luftbefeuchter zu verwenden oder eine zu trockene Schleimhaut in der Nase mit einer Salbe zu pflegen.
Unser Tipp: Erste Hilfe bei Nasenbluten
Gerade für dauergeplagte Nasenbluter, haben sich so genannte Nasenstöpsel als oftmals hilfreich erwiesen. Sie werden ganz einfach direkt in die Nasenlöcher eingeführt, können die Blutung stoppen und sind außerdem fast unsichtbar. Einfach hier anfordern…