Durchfallerkrankungen sind nicht nur unangenehm, auch die Belastung für den Körper dürfen Sie dabei niemals unterschätzen. Dabei sind Durchfallerkrankungen nicht in jedem Fall ein Grund, direkt einen Arzt zu konsultieren. Weichen Stuhlgang und kurzfristiger Durchfall lässt sich auch mit einigen Hausmitteln und rezeptfreien Medikamenten relativ schnell behandeln.
Aber wodurch entsteht eigentlich Durchfall bzw. was können mögliche Ursachen dafür sein? Das alles und wie Sie Durchfall bekämpfen können, erklären wir Ihnen im nachfolgenden Text.
Wann spricht man von Durchfall?
Wenn Sie einmal am Tag sehr weichen, fast sogar wässrigen Stuhlgang hatten, dieser danach aber wieder fest war, dann spricht man noch nicht von Durchfall. Medizinisch gesehen liegt Durchfall erst dann vor, wenn Sie mehr als drei Mal am Tag sehr weichen bzw. wässrigen Stuhlgang hatten. Dann sollten Sie etwas dagegen unternehmen, denn bei Durchfall verliert der Körper sehr viel Wasser.
Ursachen für Durchfall
Wenn Durchfall auftritt, dann kann das mehrere und auch sehr verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten hier einmal genannt:
» Magen-Darm-Infekt:
Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall & das sind die häufigsten Symptome eines Magen-Darm-Infektes. Schuld daran sind häufig Noroviren, die aufgrund ihrer Hartnäckigkeit zu einer schnellen Verbreitung führen können.
» Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen:
Durch den Verzehr von beispielsweise rohem Fleisch, rohen Eiern, Mayonnaise oder Rohmilch, kann es schnell mal zu einer Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen kommen. Symptome sind hier neben schlagartiger Übelkeit, Erbrechen und Bauschmerzen eben auch Durchfall.
» Nahrungsmittelallergie:
Nüsse, Kuhmilch, Fisch & diese Lebensmittel zählen wohl zu den wertvollsten Nahrungsmitteln für den Menschen. Bei vielen rufen diese aber Unverträglichkeitsreaktionen hervor, unter anderem auch Durchfall.
» Stress, Aufregung, Angst:
Aber auch psychische Belastung, wie sie durch Stress, Aufregung oder Angst auftreten kann, kann eine mögliche Ursache für Durchfall sein. Meist pendelt sich dies aber wieder von alleine ein.
» Mehr dazu im Artikel Durchfall – Ursachen & Behandlung
Behandlungstipps bei Durchfall
Tipp 1 – geriebene Äpfel essen:
Das sich in Äpfeln bildende Pektin ist ein wirksames Hausmittel gegen leichte Durchfälle. Um den Stoff zu nutzen, empfiehlt es sich, einen sauren, doch reifen Apfel zu zerreiben und die Masse langsam zu sich zu nehmen. Das Pektin bildet sich allerdings erst, wenn es mit Wasser in Verbindung kommt. Daher sollten Sie die geriebene Masse nach Möglichkeit mit einem Löffel zu sich nehmen und langsam im Mund weiter zerkleinern. Das Pektin legt sich schließlich wie ein Schutzmantel um die Darmschleimhaut und bekämpft die für den Durchfall infrage kommenden Bakterien.
Tipp 2 – Karottensuppe essen:
Auch das Kochen einer frischen Karottensuppe gilt als Heilmittel, denn beim Kochen von Karotten entstehen kleinste Zuckermoleküle, welche den Darmrezeptoren zum Verwechseln ähnlich sind. Die Bakterien docken dementsprechend nicht an der Darmwand, sondern an den Zuckermolekülen an und werden ausgeschieden.
Nehmen Sie also einfach ein paar Karotten und kochen Sie diese weich. Anschließend am besten pürieren und mit ein paar Gewürzen abschmecken.
Tipp 3 – Rezeptfreie Durchfallmittel aus der Apotheke:
Besonders wenn man unterwegs ist, und man sich mal nicht auf die Schnelle einen Apfel reiben oder eine Karottensuppe kochen kann, müssen andere Mittel her. Dann empfiehlt sich beispielsweise der Gang zur nächsten Apotheke. Hier können Sie dann rezeptfreie Durchfallmittel kaufen, die auch schnelle Hilfe versprechen. Dazu gehören beispielsweise die nachfolgenden Mittel:
» Medikamente mit Hefe:
Apotheken vertreiben viele Medikamente, die sich ideal eignen, um dem Durchfall schnell den Garaus zu machen. An vorderster Stelle steht ein Medikament, welches aus einem Hausmittel besteht – der Hefe. Medikamente, die Hefe enthalten, stoppen den Durchfall gezielt, da in der Hefe ein spezieller Pilz enthalten ist, der schädliche Bakterien im Darm bindet und mit dem Stuhl ausscheidet. Die Hefepräparate sind auch für Säuglinge und Kleinkinder erhältlich, wobei diese Medikamente eine veränderte Zusammensetzung aufweisen.
» Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid:
Um die Erkrankung rasch zu behandeln, empfehlen sich zudem Medikamente, die den Wirkstoff Loperamid enthalten. Der Wirkstoff unterstützt den Körper dabei, Mineralien und Flüssigkeit zu binden und verhindert somit die Dehydrierung. Unter www.imodium.de können Sie dazu weitere Infos finden.
» Kohletabletten:
Auch Kohletabletten können bei Durchfall helfen. Von der Nutzung dieser Tabletten sind die Mediziner heute allerdings abgekommen. Zwar helfen die Tabletten gegen wässrigen Stuhl, doch führen sie zu Verstopfung.
Tipp 4 – viel trinken:
Jede Durchfallerkrankung entzieht dem Körper Flüssigkeit. Daher sollten Sie bei Durchfall besonders viel trinken, am besten etwa 2,5 Liter am Tag. Ungesüßter schwarzer Tee, Kamillentee und spezielle Magen-Darm-Tees beugen der Austrocknung vor und führen Ihrem Körper wieder Mineralien zu. Wenn Sie kein Fan von Tee sind, dann können Sie natürlich auch stilles Wasser trinken.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Sollte der Durchfall trotz der hier genannten Behandlungstipps nach drei Tagen nicht nachgelassen oder sich verschlimmert haben, ist der Besuch eines Arztes nötig. Leidet Ihr Kind unter Durchfall, sollten Sie den Arzt sogar schon nach 24 Stunden aufsuchen, wenn sich keine Besserung ergibt.