Durchfall – diese Erkrankung kann sowohl zu Hause als auch auf Reisen auftreten. Viele Gründe sprechen dafür, dass die Funktionen des Darms beeinträchtigt sind. Dabei wird ein einmaliger Durchfall noch nicht als solcher bezeichnet. Durch falsche Nahrungsaufnahme kann der Stuhlgang einmalig wässriger ausfallen, danach aber wieder normale Konsistenz haben. Von dem Durchfall oder der sogenannten Diarrhoe wird medizinisch betrachtet erst dann gesprochen, wenn über den Tag verteilt mehr als drei- oder vier wässrige Stuhlgänge zu verzeichnen sind.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für Durchfall
» Magen-Darm-Infekte
In der Regel sind es Magen- und Darm-Infekte, die zum Durchfall oder der Diarrhoe führen. Bakterien sind besonders bei wechselhaften Temperaturen und damit einer starken Beanspruchung des Immunsystems sehr aktiv. Auch der Wechsel – beispielsweise auf Reisen – in eine sehr warme Region kann den krankmachenden Darmbakterien Vorschub leisten und somit die Magen-Darm-Infektion mit sich bringen.
» Antibiotika
Auch eine Antibiotikatherapie kann der Auslöser für die Durchfallerkrankung sein. Antibiotika bekämpfen nämlich leider nicht nur die krankmachenden Bakterien im Körper – auch die guten Darmbakterien werden vernichtet, was wiederum eine Durchfallerkrankung nach sich ziehen kann. In der Regel empfehlen Mediziner heute nach jeder Antibiotikatherapie eine Darmsanierung mit speziellen Produkten, die in der Apotheke erhältlich sind.
» Nahrungsmittelverunreinigung
Weiterer Grund für die Durchfallerkrankung ist die Nahrungsmittelverunreinigung, die durch Bakterien verursacht wird. Gerade auf Reisen ist diese Erkrankung häufig gegeben, wenn der Körper sich zudem auch noch mit völlig fremden Bakterienstämmen auf unbekannter Nahrung auseinandersetzen muss. Lesen Sie auf www.apotheken-umschau.de, wie Sie sich im Urlaub schützen können.
» Nahrungsmittelallergie
Weiterer Grund für die Durchfallerkrankung ist die Nahrungsmittelallergie. Unverträglichkeiten können dabei sowohl in Kombination mit anderen Nahrungsmitteln als auch speziell bei einem Nahrungsmittel von heute auf morgen auftreten.
» Stress und Angst
Letzte wichtige Ursache für die Durchfallerkrankung sind Stress und Angst. Auch hier kann der seelische Druck so groß werden, dass mehrmals täglich wässriger Stuhlgang zu verzeichnen ist. Einmalige Stresssymptome – wie beispielsweise vor Prüfungen – pendeln sich selbst wieder ein. Dauerhafter Stress sollte aber gezielt angegangen und letztlich vermieden werden.
Was bewirkt Durchfall?
Durchfall ist eine sehr sinnvolle Reaktion des Körpers. Durch den Durchfall versucht sich der Körper schnell und effektiv von schädlichen Stoffen wieder zu befreien und so im schlimmsten Falle auch eine Vergiftung zu verhindern.
Nachteilig beim Durchfall ist allerdings, dass nicht nur die schädlichen Stoffe verloren gehen. Sowohl Wasser als auch Elektrolyte verliert der Körper durch den Durchfall. Dem Darm bleibt bei der Durchfallerkrankung nicht genügend Zeit, um Nährstoffe und Wasser sowie Salze aus dem Darminhalt zurückzuhalten und im Körper zu nutzen.
Unabhängig von der Ursache der Durchfallerkrankung muss der Flüssigkeitsverlust schnellstmöglich wieder aufgefangen werden. Besonders gefährdet bei Durchfallerkrankungen sind Kinder und Personen, die unter Grunderkrankungen im Stoffwechsel, also beispielsweise innerhalb der Diabetes mellitus, der Nieren oder des Herz-Kreislauf-Systems leiden. Neben dem Ersatz der Flüssigkeit müssen auch die verlorenen Elektrolyte schnellstmöglich wieder ersetzt werden. Besonders Säuglinge, Kleinkinder und alte Menschen können durch Elektrolytverluste schnell bedrohliche Gesundheitsprobleme bekommen.
Behandlung von Durchfall
» Flüssigkeitszufuhr
Wichtig ist zunächst der Ersatz von Flüssigkeit. Über den Tag verteilt sollten mindesten 2,5 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden. Diese Flüssigkeit kann – bei entsprechenden Magenproblemen – auch teelöffelweise aufgenommen werden, um die Magenbelastung somit so gering wie möglich zu halten.
» Ersatz von Mineralstoffen
Der Ersatz von Mineralstoffen kann durch spezielle Elektrolytflüssigkeiten, die in der Apotheke erhältlich sind, erfolgen.
» Keine fettige Nahrung
Besteht starker Durchfall, sollte auf die Aufnahme von fester Nahrung komplett verzichtet werden. Wenn nur ein leichter Durchfall vorhanden ist, darf gegessen werden, worauf Appetit besteht. Fettige und schwere Nahrungsmittel gilt es allerdings zu meiden.
» Feucht-warme Umschläge
Feuchte Wärme hilft gegen die Darmkrämpfe, die in der Regel mit Durchfallerkrankungen gemeinsam auftreten. Hierfür wird ein Handtuch mit warmem Wasser durchtränkt, gut ausgedrückt und auf den Bauch gelegt. Die feuchte Auflage wird nun mit trockenen Handtüchern und einer erwärmten Kirschkernkissen oder aber mit einer Wärmflasche abgedeckt. Durch diese Auflage reduzieren sich die Krämpfe sehr stark.
Wann ist Durchfall ein Fall für den Arzt?
Wenn der Durchfall sehr intensiv ausfällt, so dass der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust durch Trinken nicht mehr ausgeglichen werden kann oder wenn der Durchfall mehr als drei Tage anhält, ist der Arztbesuch dringend erforderlich.
Wichtig ist der Arztbesuch auch dann, wenn dem Stuhlgang oder Durchfall Blut beigemengt ist oder wenn hohes Fieber und starke Krankheitsgefühle den Durchfall begleiten.
Weiterhin ist der Arztbesuch notwendig, wenn zum Durchfall auch noch weitere Krankheiten vorhanden sind.
Welche Medikamente helfen bei Durchfall?
Wer Tabletten mit speziellen Gerbstoffen einnimmt, kann der Entzündung der Darmschleimhaut beim Abheilen helfen.
Spezielle Hefetabletten unterbinden das Wachstum von schädlichen Keimen und bauen die natürlichen Bakterienstämme – auch nach einer Antibiotikatherapie – wieder auf.
Mit Aktivkohle, Siliciumdioxid oder Kaolin lassen sich schädliche Substanzen im Darm besser binden und aus dem Darm abtransportieren.
Sehr wirksam kann auch ein Naturmittel mit Uzarawurzel sein.
Nur bei starken Durchfällen sollte kurzfristig auf die Behandlung mit Loperamid zurückgegriffen werden. Hierbei handelt es sich um ein Medikament, das die Darmbewegung dämpft, den Durchfall damit unterbindet. Nach maximal einem Tag Behandlung sollte bei andauerndem Durchfall dann aber der Arzt zu Rate gezogen werden.
Ernährung bei Durchfall und danach
Cola und Salzstangen – das waren die Hausrezepte gegen Durchfall, die noch unsere Großmütter bereithielten. Allerdings haben sich seither einige neue Erkenntnisse in der Medizin ergeben und so ist inzwischen klar, dass die Salzstangen lediglich fettfrei Salze liefern sollten, während der Zucker in der Cola zu neuen Kräften führen sollte. Weiterhin aktuell ist die Empfehlung, die Nahrung bei Durchfall besonders salz- und zuckerhaltig zu gestalten. Statt Cola empfiehlt sich hier aber eher ein Kräutertee, der mit Traubenzucker versehen ist und so magenschonend den Zuckerhaushalt des Körpers auffüllt. Salzstangen sind auch noch heute bewährte Mittel, um den Salzhaushalt wieder aufzufüllen.
» Wichtig – Ausreichend Trinken!
Besonders wichtig beim Durchfall ist die Versorgung mit Getränken, die ausreichend Kalium, Zucker sowie Salz enthalten. Dabei kann auf Essen für einige Zeit komplett verzichtet werden, Flüssigkeit muss aber jeden Tag in ausreichender Menge aufgenommen werden. Wer nicht pures Wasser trinken möchte, kann auch Mineralswasser mit wenig Kohlensäure, Johannisbeer- oder Karottensaft trinken. Zudem bieten Fenchel-, Kamillen- und Pfefferminztee eine gute Basis für die Flüssigkeitszufuhr.
» Leichte Hühnerbrühe
Stark verdünnte Hühnerbrühe kann die Gesundung nach dem Durchfall positiv beeinflussen. In ihr sind zahlreiche Elektrolyte und Mineralien vorhanden, die vom Körper nach der Durchfallerkrankung dringend benötigt werden.
» Bananen und Haferschleim
Wird der Durchfall schwächer, können weitere Lebensmittel in die Ernährung mit aufgenommen werden. Hierzu gehören Bananen, selbst pürierter Apfelmus sowie Haferschleim, Karottensuppe oder Kartoffelbrei.
Grundsätzlich empfehlenswerte Nahrungsmittel bei Durchfall
- weisen einen geringen Fett- und Ballaststoffanteil auf
- wirken leicht stopfend (Bananen, Reis, Zwieback)
- binden die Flüssigkeit im Darm (Karotten)
Absolut zu meiden bei Durchfall sind folgende Nahrungsmittel
- sehr heiße oder sehr kalte Nahrungsmittel
- die als Basis Rohkost oder Obst beinhalten
- blähende Nahrungsmittel (Zwiebeln und Kohl)
- Vollkornprodukte, die die Darmtätigkeit zusätzlich anregen
- scharfe und sehr fetthaltige Speisen
- Milch und Milchprodukte (schwer verdaulich und stark fetthaltig)
- Kaffee sowie Schwarztee und Alkohol
Durchfall durch falsche Ernährung
Der Durchfall hat viele Hintergründe und einer dieser Hintergründe kann eine Ernährung mit ungesunden Lebensmitteln sein. Zucker und Süßstoff sowie Fructose – heute in vielen industriell hergestellten Getränken und Lebensmitteln enthalten, können bei zu großen Verzehrmengen zu Durchfall führen. Andererseits können auch viele natürliche Nahrungsmittel bei intensivem Verzehr Durchfall auslösen. Hierzu gehören Getreide und verschiedene Obst- und Gemüsesorten aber auch Hülsenfrüchte oder Nüsse, getrocknete Früchte wie Aprikosen oder Feigen beziehungsweise Pflaumen.
Wer hier die Vermutung hat, dass diese Lebensmittel den Durchfall ausgelöst haben, sollte einfach zunächst nur auf die Lebensmittel verzichten. Viele Menschen können beispielsweise Sü0ungsmittel in Essen und Getränken überhaupt nicht aufnehmen, ohne Durchfall zu verzeichnen. In diesem Fall sollte auf die entsprechenden Lebensmittel und Getränke mit diesen Zusatzstoffen komplett verzichtet werden.
Durchfall bei Babys und Kindern
Wenn auch bei Babys und Kleinkindern gelegentlicher Durchfall völlig normal ist und kein Krankheitsbild darstellt, sollte den Kindern schnellstens geholfen werden. Gezielte Ernährung mit Diätkost kann den Durchfall schnell abklingen lassen. Das für Kinder schonende Essen bei Durchfall sollte möglichst eine Breikonsistenz haben. Sehr günstig auf den Durchfall kann sich ein Brei aus Äpfeln und Bananen erweisen. Auch Reisbrei mit fettarmem Joghurt gemischt, Kartoffelbrei ohne Butterzugabe. Hafer- sowie Reisschleim sind sinnvolle Nahrungsmittel für Kinder mit Durchfall. Eine klare Suppe mit Möhren liefert viel Flüssigkeit und die Möhren binden zudem auch noch die Flüssigkeit im Darm.
Hält der Durchfall über den Tag hinweg an, sollte unbedingt der behandelnde Kinderarzt konsultiert werden, denn Kinder trocknen sehr schnell aus und benötigen dann gezielte Flüssigkeitszufuhr sowie Behandlungen, die den Durchfall unterbinden.
Extra-Tipp
Homöopathie gegen Durchfall und Erbrechen – www.elternwissen.com