Wer sich für Yoga interessiert, der findet mittlerweile ein umfangreiches Angebot vor von Yoga-Workshops am Wochenende, mehrtägigen Intensiv-Yoga-Seminaren und Yoga-Kursen, die sich über einige Wochen erstrecken.
Yoga mit Lehrerin oder Lehrer
Um einen ersten Eindruck zu bekommen, ob Yoga für Sie ein geeigneter Weg ist, können Sie beispielsweise einen Schnupper-Workshop an der Volkshochschule oder an sonstigen Institutionen mit Angeboten zur Erwachsenenbildung machen. Yoga-Zentren und Yoga-Seminarhäuser sind mittlerweile in vielen Städten vertreten. Es gibt außerdem viele Schulen, die etwa Vidya- oder Ashtanga-Yoga anbieten.
Ein Blick ins Kursverzeichnis der örtlichen Volkshochschule und der gelben Seiten hilft schon weiter. Auch bei Sportvereinen gibt es mittlerweile Yoga-Angebote. Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) vermittelt ebenfalls Adressen von ausgebildeten Yogalehrerinnen und –lehrern.
Die Europäischen Yoga Union (EYU) und der BDY haben außerdem einen Kriterienkatalog und ein Ausbildungsprogramm für fundierten Yoga-Unterricht entwickelt, so dass man davon ausgehen kann, in ihren Reihen qualifizierte Lehrer zu finden. Die Zeitschrift ‚Yoga aktuell’ enthält viele Angebote für Workshops und Yoga-Wochen im Kleinanzeigenteil.
Yoga aus Büchern lernen
Wer lieber aus Büchern lernt, findet ein breites Angebot an Literatur: Von Klassikern wie Kareen Zebroffs leicht verständlich geschriebenen Yoga-Büchern (sie machte Hatha-Yoga im Westen populär) über Kim da Silvas Bücher zu Finger-Yoga (Mudras) oder den Büchern und Übungskarten von Anna Trökes bis zu B. K. S. Iyengars, T. K. V. Desikachars und Andre van Lysebeths Standardwerken.
Ob Yoga für Problemzonen wie Hüfte, Bauch und Beine, für den verspannten Nacken-Schulter-Bereich von Schreibtischtätern, ob Yoga für die gesamte Familie, für Schwangere oder für bestimmte Altersgruppen, Yoga zum Entspannen im hektischen Büroalltag oder zur meditativen Versenkung: mittlerweile gibt es zu fast jedem Wellness-Trend das passende Yoga-Buch.
Wichtig ist es, die Anweisungen genau zu lesen und zu befolgen – denn wer aus Büchern lernt, hat keine erfahrene Lehrerin und keinen ausgebildeten Lehrer zur Seite, die Fehlhaltungen korrigieren können. Sanftheit und Langsamkeit sind besonders wichtig, wenn man Yoga allein aus der Literatur lernt.
Wenn man die komplexen Yoga-Übungen falsch ausführt, belasten sie nämlich Sehnen, Muskeln und Gelenke. Für Westler mit Wettkampf-Mentalität (‚nur was weh tut, hält fit’) ist es deshalb besonders wichtig, sich auf die sanften, kleinen, langsamen und behutsamen Bewegungen der Yoga-Asanas einzulassen und allen übereifrigen Sportsgeist beiseite zu lassen. Denn nur so kann man seinen Körper genau wahrnehmen und auf die Warnsignale achten, die vor dauerhaften Schäden schützen können.
Ausbildung zum Yoga-Lehrer
Eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin oder zum Yoga-Lehrer erstreckt sich nach den Richtlinien der Europäischen Yoga Union (EYU) und des Berufsverbandes der Yogalehrenden in Deutschland (BDY) über vier Jahre mit mindestens 720 Unterrichtsstunden à 45 Minuten.
Die Yoga-Ausbildung ist nicht auf das Erlernen der Hatha-Yoga-Asanas beschränkt. Informationen über die medizinischen Grundlagen des Yoga gehören genauso dazu wie ein Studium der literarischen Quellen sowie der Ethik und Philosophie. Unterrichtseinheiten zur Meditation ergänzen den Unterrichtspraktischen Teil, in dem die angehenden Yoga-Lehrer lernen, wie sie die Vorstellungsrunden in Seminaren gestalten oder den Unterricht aufbauen. Berufsorientierte Informationen zur Existenzgründung runden das Ausbildungsprogramm ab.
Auch das Berliner Institut für Viniyoga und das von ihnen gegründete Berliner Yoga Zentrum (www.byz.de) unterrichtet nach diesen Kriterien Yoga, in der Tradition von T.K.V. Desikachar. Das Institut widmet sich außerdem der wissenschaftlichen Erforschung von Yoga und seinen Wirkungen, Forschungsergebnis lassen sich nachlesen in der von den Institutsgründern Imogen Dalmann und Martin Soder herausgegebenen Zeitschrift ‚Viveka – Hefte für Yoga’.