Ein Unfall mit verletzten Personen, eine bewusstlos zusammenbrechende Person, eine stark blutende Verletzung – all dies sind Situationen, die eine erste Hilfe erforderlich machen. Den meisten Personen läuft es bei dem Gedanken an solche Vorkommnisse kalt den Rücken herunter, denn nur die wenigsten Menschen fühlen sich kompetent im Bezug auf erste Hilfe und auch wirklich in der Lage, diese richtig durchzuführen. Fast jeder hat schon einmal einen so genannten Erste-Hilfe-Kurs absolviert, doch meist ist das dort Gelernte schnell wieder aus dem Gedächtnis verschwunden. Dementsprechend sollten Sie sich nicht scheuen, in regelmäßigen Abständen solche Kurse zu absolvieren, die immer wieder von Organisationen wie dem Roten Kreuz oder dem Malteser Hilfsdienst zu geringen Gebühren angeboten werden.
Der richtige Ablauf
Beim Leisten erster Hilfe gilt immer wieder dieselbe Vorgehensweise, die Sie sich relativ einfach einprägen können. Zunächst einmal sollten Sie immer versuchen, Ruhe zu bewahren und sich zunächst einmal einen Überblick über die vorliegende Situation verschaffen. Wenn Sie zu mehreren Helfern vor Ort sind, sollten Sie direkt den Ruf des Notarztes verlangen und sich um die geschädigten Personen kümmern. Dabei ist der Bewusstseinszustand zunächst eine sehr wichtige Komponente, denn wenn die betroffene Person nicht mehr ansprechbar ist, müssen Sie überprüfen, ob möglicherweise eine Wiederbelebung erforderlich ist. Dazu müssen Sie nachschauen, ob noch Atmung oder Puls vorhanden sind. Ist dies der Fall, wird die stabile Seitenlage erforderlich.
Herz-Lungen-Stillstand
Bei einem Herz-Lungen-Stillstand kommt es auf jede Minute an, daher sollten Sie umgehend mit einer Wiederbelebung beginnen und sich nicht scheuen, die Herzmassage durchzuführen. Dabei gibt es immer wieder verschiedene Angaben, wie oft beatmet und das Herz massiert werden sollte. Generell hat man sich auf eine dreifache Beatmung und eine anschließende fünfzehnmalige Herzmassage geeinigt. Der Punkt für die Herzmassage liegt dabei etwa zwei Fingerbreit unterhalb des Brustbeins. Sie sollten nicht zögern, bei der Massage eine gewisse Kraft auszuüben, die Massage wir dabei mit gerade gestreckten Armen ausgeführt, die Kraft kommt aus dem Rücken. Häufig kommt es dabei zu Rippenbrüchen, die jedoch im Vergleich zu den Folgen eines längeren Herzstillstandes zu vernachlässigen sind. Wenn Sie zu mehreren Ersthelfern vor Ort sind, wechseln Sie sich am besten mit der Herzmassage ab, da diese sehr anstrengend werden kann, vor allem wenn bis zum Eintreffen des Notarztes einige Zeit vergeht. Überprüfen Sie immer wieder den Puls und vor allem die Atmung des Patienten. Die Beatmung kann über die Nase oder über den Mund erfolgen, wobei bei einer Beatmung über den Mund die Nase zugehalten werden muss.
Die Versorgung von Verletzungen
Neben der Wiederbelebung und der Lagerung der betroffenen Person in der stabilen Seitenlage, was Sie in einem Erste Hilfe Kurs immer lernen und wiederholen können, gehört auch die Versorgung von Verletzungen mit zum Repertoire der Ersthilfe. Stark blutende Wunden sollten immer mit einem so genannten Druckverband versorgt werden, um einen zu großen Blutverlust und damit ein Kollabieren des Kreislaufs zu verhindern. Dabei muss ein Druckverband die Wunde möglichst fest verschließen, wobei der Druck zum Beispiel durch eine zusammengerollte Mullbinde innerhalb des Verbandes, durch ein Verbandspäckchen oder andere vor Ort vorhandene Gegenstände ausgeübt werden kann. Die betroffene Gliedmaße darf nicht zusätzlich abgebunden werden, da sonst eine dauerhafte Schädigung bis zum Absterben drohen kann. Auch wenn Sie nicht über das perfekte Material für die Wundversorgung verfügen, sollten Sie dennoch immer versuchen, offene Wunden so steril wie möglich abzudecken. Dies kann auch für die Psyche des Patienten ein wichtiger Faktor sein, da ein längeres Betrachten einer Wunde auch zu einem Schockzustand führen kann.
Generell ist auch die Psyche bei der ersten Hilfe ein sehr wichtiger Faktor. Versuchen Sie immer, möglichst ruhig auf die betroffenen Personen zu wirken, diese zu beruhigen und mit ihnen zu sprechen. Zum einen wirken Sie so möglichen gefährlichen Schockzuständen entgegen, zum anderen behalten Sie auch einen guten Überblick über den Bewusstseinszustand der betroffenen Person.