Im Winter ist ohnehin viel Trinken angesagt, bedingt durch die trockene Heizungsluft schon, der wir über viele Stunden des Tages ausgesetzt sind. Leider neigen aber ohnehin schon schlechte Trinker im Winter zu noch sparsamerem Umgang mit dem gesunden Nass.
Aber spätestens dann, wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, ist das Trinken besonders wichtig. Und auch wenn die Erkältung bereits ihren Höhepunkt erreicht hat, kann viel Flüssigkeit hilfreich sein. Dass es aber keine gezuckerten Softdrinks sein sollen, muss dabei berücksichtigt werden. Am günstigsten für die Flüssigkeitszufuhr sind Kräutertees oder auch stilles Mineralwasser.
Aber warum eigentlich ist das Trinken bei Erkältungen so wichtig?
Den Erkältungserregern wird es in der kalten Jahreszeit wirklich sehr leicht gemacht, sich auszubreiten. Durch die trockene Luft in den beheizten Räumen werden die Schleimhäute ausgetrocknet, die sich im Nasen- und Rachenraum befinden. Wenn die Schleimhäute aber ausgetrocknet sind, dann ist die Barrierefunktion, die ansonsten funktioniert, unterbrochen. Genau in diesem Moment können dann die Viren und Bakterien ihr übles Spiel treiben und sich auf den ausgetrockneten Schleimhäuten ausbreiten. Somit ist es gerade im Herbst und Winter besonders wichtig, sehr viel zu trinken, um genau diesem Austrocknen entgegenzuwirken. Und da darf es dann auch schon einmal das Glas Wasser aus der Leitung sein, die meisten Städte haben eine absolut einwandfreie Trinkwasserqualität.
Trinkenhilft nicht nur gegen Erkältung
Und nicht nur die Erkältung hat durch wenig Flüssigkeitszufuhr ein leichtes Spiel im Körper. Auch andere Krankheiten können sich durch wenig trinken sehr viel leichter ausbreiten. Der Hintergrund ist einfach nachvollziehbar. Durch einen Flüssigkeitsmangel im Körper wird das Blut dickflüssiger. Das wiederum macht den Körper dann anfälliger für Viren und Bakterien aller Art. Und weil Kälte und Stress den Körper zusätzlich schwächen, sind Flüssigkeitsmangel und die kalte Jahreszeit eine optimale Kombination, um krank zu werden.
Wie viel muss ich eigentlich trinken?
Die Empfehlung von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung lautet da, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken. Wichtig ist dabei, dass die Flüssigkeit über den Tag verteilt getrunken wird, um gleichmäßige Versorgung zu gewährleisten. Andere Rechenexempel werden dann noch etwas genauer und sagen, dass es mindesten 30 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht sein sollen, die zugeführt werden.
Wer viel Obst und Gemüse zu sich nimmt, darf diese Flüssigkeit natürlich von der Trinkmenge abziehen, allerdings ist es nahezu unmöglich, zuviel zu trinken. Der Wasserhaushalt im Körper soll ständig im Gleichgewicht bleiben, deshalb nützt es nichts, am Morgen viel zu trinken, dann noch einmal während des Tages eine große Menge zu trinken und die restliche Zeit das Trinken zu vergessen.
Die Flüssigkeitszufuhr ist also ein entscheidender Faktor, um die Erkältungen im Winter in überschaubarer Anzahl zu halten. Wer übrigens den Tag in klimatisierten Räumen verbringt, muss die empfohlene Flüssigkeit noch einmal erhöhen, denn in diesen Räumen ist die Luft besonders trocken. Wasser ist das beste Getränk, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken, denn es ist preiswert und führt dem Körper keine unnötigen Zusatzkalorien zu. Mit Säften oder zu reichhaltigen Schorlen kann sich das Kalorienkonto dagegen schon deutlich im zu oberen Bereich befinden. Im Winter eignen sich auch heiße Tees, möglichst ungesüßt, um die notwendige Flüssigkeit aufzunehmen. Und der Abwechslung wegen darf es zwischendurch auch stark verdünnter Frucht- oder Gemüsesaft sein.
Rund 200 Erkältungserreger warten auf uns
Gegen die Erkältungen an sich immun zu werden ist übrigens schlichtweg unmöglich. Insgesamt treffen in jedem Winter regelmäßig rund 200 Erkältungserreger auf uns ein. Eine Immunität gegen die kann also nicht bewirkt werden und so kann im schlimmsten Fall eine Erkältung sofort der nächsten folgen, bewirkt durch andere Erreger.
Die finden sich praktisch überall und Türklinken und andere Gegenstände, die von vielen Menschen angefasst werden, sind ein besonders beliebter Aufenthaltsort dieser Erkältungserreger. Eine Erkältung kann man nur mindern, indem die Beschwerden gelindert werden und das Immunsystem zu unterstützen, durch eine ausgewogene Ernährung und eben eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Ein Auskurieren mit Medikamenten ist nicht möglich.
Die wirksamen Waffen gegen verschleimte Atemwege
Und auch der Verlauf der Erkältung kann durch häufiges Trinken günstig beeinflusst werden. Wer sich die Erkältung gefangen hat, kann mit dem Wirkstoff Acetylcystein eine Verminderung der Beschwerden erreichen. Durch diesen Arzneiwirkstoff wird der festsitzende Schleim in den Atemwegen aufgespalten. Um diesen Schleim wiederum abtransportieren zu können benötigt der Körper – Flüssigkeit!
Nebenher ist es dann noch das Schwitzen, was den Verlauf der Erkältung beschleunigt. Und auch hier bedarf es wiederum des Auffüllens der Flüssigkeitsspeicher im Körper, besonders dann, wenn auch noch Fieber zum grippalen Infekt hinzukommt. Die Faustregel für die fiebrige Erkältung liegt dann darin, dass jedes Grad Erhöhung der Körpertemperatur einen weiteren Liter Flüssigkeit benötigt.
Vier Erkältungen beim Erwachsenen sind normal
Im Schnitt wird ein Erwachsener drei- bis viermal jährlich von einer Erkältung erwischt. Und Kinder sind noch viel häufiger betroffen, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Die sind dann gleich sechs- bis zehnmal jährlich von Erkältungen betroffen, die mit Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und möglicherweise auch Fieber einhergehen.
Achtung bei chronischen Erkrankungen
Wichtig für alle Hinweise, viel zu trinken, wenn die Erkältung naht, gilt natürlich nur für Personen, die ansonsten gesund sind. Wer unter Bluthochdruck, Nierenerkrankungen oder auch einer Herzkrankheit leidet, muss zunächst Rat beim Arzt einholen, was seinen Flüssigkeitsbedarf angeht, denn manche Erkrankungen verlangen eine Reduzierung der täglichen Trinkmenge.
Feuchte Schleimhäute durch Kochsalz
Noch eine Möglichkeit, zusätzlich zum Trinken für die notwendige Feuchtigkeit in den Schleimhäuten zu sorgen, besteht in einem Naturwirkstoff und der heißt Salz. Die Kochsalzlösung, maximal über einen Zeitraum von sechs Wochen am Stück angewandt, kann die Nasenschleimhäute sehr gut befeuchten und vor Erkältungserregern schützen. Auch Inhalationen mit speziellen Salzen sorgen für eine Befeuchtung der Schleimhäute in den Atemwegen. Die Salzkristalle lagern sich an und der Effekt, der aus der Küche schon bekannt ist, tritt ein. Das Salz zieht Wasser an. So werden in diesem Fall die Schleimhäute noch zusätzlich unterstützend befeuchtet.