Der Strukturwandel in Deutschland setzt sich unaufhaltsam fort. Zunehmend mehr Bürger zieht es in die Städte, was wiederum zur Folge hat, dass die Landbevölkerung langsam aber sicher ausdünnt. Meist bleiben die Älteren zurück, während die Jüngeren aufgrund besserer Arbeitsmöglichkeiten in den Städten bleiben.
Diese Entwicklung betrifft auch die Ärztelandschaft. Zwar ist in Deutschland noch keine medizinische Unterversorgung festzustellen, allerdings gestalten sich Arztbesuche zumindest in der Provinz immer schwieriger. Ein gutes Beispiel ist der Blick in die bayerische Provinz. Verallgemeinert kann gesagt werden, dass Hausärzte noch relativ gut erreichbar sind. In den Kleinstädten sind immer noch genügend Allgemeinmediziner angesiedelt.
Wie findet man den richtigen Facharzt?
Anders sieht es aus, wenn Fachärzte aufgesucht werden müssen. Wer zum Beispiel die Sprechstunde eines Augenarztes besuchen möchte, ist teilweise dazu angehalten, weitere Distanzen zurückzulegen. Zumal viele Praxen der Fachärzte überlaufen sind. Wer in der bayerischen Provinz lebt, sucht Fachärzte daher immer häufiger in der Großstadt auf – wobei man den passenden Arzt natürlich erst einmal finden muss. Unser Tipp: Patienten, die beispielsweise einen Augenarzt in Nürnberg suchen, können sich auch bei dastelefonbuch.de über das regionale Arztangebot informieren.
Kinderärzte dringend gesucht
Generell gilt, dass es um die medizinische Situation in Bayern noch vergleichsweise gut bestellt ist. Auf eine deutlich schwierigere Situation stößt man in Brandenburg. Das Bundesland hat mit einer regelrechten Bevölkerungsflucht zu kämpfen. Gerade die jungen Menschen zieht es wegen der Arbeitsmöglichkeiten in andere Bundesländer. In Anbetracht dieser Landflucht haben auch immer weniger Ärzte ein Interesse daran, in Brandenburg zu bleiben oder gar dorthin zuziehen. Im Nordwesten Brandenburgs waren zum Beispiel gleich zwei Kleinstädte händeringend auf der Suche nach einem Kinderarzt, ohne Erfolg. Bedrohlich ist die Lage in Brandenburg zwar noch nicht, allerdings müssen Patienten dazu bereit sein, weitere Strecken für ihre Arztbesuche zurückzulegen.
Krankenkassen und Bundesgesundheitsministerium unter Zugzwang
Die Situation in Brandenburg ist sowohl den Krankenkassen als auch dem Bundesgesundheitsministerium bekannt. Glücklicherweise wird nach einer Lösung des Problems gesucht, denn sonst könnten in naher Zukunft noch viele weitere Regionen betroffen sein. Einer der am häufigsten diskutierten Lösungsansätze besteht darin, ländliche Regionen für Ärzte attraktiver zu machen, indem eine Anpassung der Vergütung vorgenommen wird. Doch ob und wann eine solche Idee in die Tat umgesetzt wird, ist noch offen.
Fachärzte und Patienten gleichermaßen betroffen
Nicht nur die Patienten leiden unter dem Ärztemangel. Während sie oft monatelang auf einen Termin warten müssen, sind die Praxen der Fachärzte hoffnungslos überfüllt. Gibt es noch einen Facharzt auf dem Lande, so muss dieser häufig eine große Region abdecken. Viele Fachärzte könnten schon längst in Rente gehen, wenn sich endlich ein Nachfolger finden würde.