Dass verschiedene Zusatzstoffe in unserer Nahrung besonders für Kinder nicht sehr gesund sind, ist inzwischen weit verbreitet. Allerdings wurden nun auch speziell die Farbstoffe in Lebensmitteln noch einmal gründlich unter die Lupe genommen. Das Ergebnis, das diese Forschungen mit sich gebracht haben, ist erschreckend. Dabei haben sich einige Farbstoffe als so schädlich erwiesen, dass die Hersteller inzwischen sogar Warnhinweise auf den Verpackungen der Süßwaren anbringen müssen, wenn Azofarbstoffe enthalten sind. Gerade die Azofarbstoffe stehen in dringendem Verdacht, nachhaltige Schädigungen bei Kindern zu verursachen. Somit müssen Nahrungsmittel mit Azofarbstoffen ab sofort gekennzeichnet sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Azofarbstoffe in Lebensmitteln – Gefährlich für Kinder
- 2 Azofarbstoffe – Wo sind sie drin und was lösen sie aus?
- 3 Verbraucherschützer fordern Verbot von Azofarbstoffen
- 4 Welche E-Stoffe sind besonders riskant für Kinder?
- 5 Wie kann ich mein Kind vor schädlichen Farbstoffen in Lebensmitteln schützen?
- 6 E-Nummern & Bedeutung und Wirkung auf den Organismus
- 7 Warum werden künstliche Farbstoffe überhaupt verwendet?
- 8 Natürliche Farbstoffe sind auf dem Vormarsch
- 9 Erziehung zu gesundem Essen contra künstliche Farbstoffe
Azofarbstoffe in Lebensmitteln – Gefährlich für Kinder
Forschungen haben ergeben, dass gerade die Azofarbstoffe bei Kindern die Aufmerksamkeit und auch die Aktivität stark beeinflussen können. Das Zappelsyndrom, auch als ADS oder ADHS bekannt, hat wohl auch seine Ursachen in den Farbstoffen, die Kindern inzwischen verstärkt über industriell gefertigte Nahrungsmittel und speziell Süßwaren aufnehmen. Gekennzeichnet werden müssen laut EU-Verordnung derzeit allerdings nur Lebensmittel, die Azofarbstoffe enthalten. Dass auch andere Farbstoffe und Lebensmittelzusätze Kindern schaden, ist bekannt, derzeit wird aber noch nicht in diesem Ausmaß vor diesen Lebensmitteln gewarnt.
Azofarbstoffe – Wo sind sie drin und was lösen sie aus?
» Azofarbstoffe in Süßigkeiten
Gerade die sehr beliebten bunten Süßigkeiten wie Lollis, Bonbons, Fruchtgummis, aber auch viele Limonaden enthalten den Farbstoff, der inzwischen im Verdacht steht, sowohl die Hyperaktivität zu fördern als auch an Konzentrationsstörungen bei Kindern sowie am vermehrten Ausbruch von Allergien beteiligt zu sein. Sie sind sich nicht sicher ob ihr Kind hyperaktiv ist? Hier finden Sie erste Symptome für Hyperaktivität, als kleine Richtlinie. Das letzte Wort sollte aber ein Arzt haben.
» Azofarbstoffe als Krebsauslöser
Weiterhin stehen die Azofarbstoffe inzwischen in Verdacht, Krebserkrankungen zu begünstigen und so das Risiko an Krebs zu erkranken ernährungsbedingt schon im Kindesalter zu erhöhen. Auch alkoholische Getränke enthalten diese Farbstoffe, werden allerdings aufgrund der Tatsache, dass sie von Kindern nicht konsumiert werden, mit dem Warnaufdruck derzeit noch nicht versehen.
» Azofarbstoffe in Obstkonserven und Käse
Wer seine Kinder – und sich selbst – bewusst ohne schädliche Farbstoffe ernähren möchte, sollte aber nicht nur auf Süßigkeitenverpackungen nach den Aufdrucken Ausschau halten, denn auch Obstkonserven und Margarine und sogar Fischprodukte und Käse haben häufig schädliche Farbstoffe als Zusatzstoffe enthalten.
Verbraucherschützer fordern Verbot von Azofarbstoffen
Umweltaktivisten und Verbraucherschützer bemängeln die Regelung, mit schädlichen Farbstoffen behaftete Lebensmittel nur zu kennzeichnen. Sinnvoller wird es hier erachtet, diese Farbstoffe sofort zu verbieten, um Konsumenten umfassend zu schützen. Die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde Efsa stemmt sich aber aktuell noch gegen ein solches Verbot, denn ihr reicht die Beweislage, dass diese Farbstoffe wirklich so schädlich sind, noch nicht aus. Langzeitergebnisse können aber aufgrund des relativ kurzen Zeitraums der Verwendung dieser Farbstoffe noch nicht geliefert werden. Die Gefahr muss aber offenbar doch auch von der Efsa hoch genug eingeschätzt werden, dass eine Deklarationspflicht von Lebensmitteln durchgesetzt werden konnte.
Welche E-Stoffe sind besonders riskant für Kinder?
Das Verbot von künstlichen Farbstoffen wird auch noch länger auf sich warten lassen. Eltern sind jetzt gefordert, selbst aktiv zu werden. Besonders schädliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln, die sich im Hinblick auf den Gesamtzustand als auch auf die Hyperaktivität und das Verhalten von Kindern auswirken können, sind folgende:
E-102 (Tartrazin)
E 110 (Gelborange),
E 122 (Azorubin)
E 124 (Cochenillerot)
E 129 (Allurarot)
E 104 (Chinolingelb)
Alle diese „E´s“ beinhalten künstliche Farbstoffe, die stark verdächtig sind, die Gesundheit nachhaltig zu beeinflussen.
Wie kann ich mein Kind vor schädlichen Farbstoffen in Lebensmitteln schützen?
Einzig wirksamer Schutz für das Kind besteht in einer bewussten Ernährung. Dabei sind Süßigkeiten immer dann sicher, wenn sie aus dem Bioladen oder dem Reformhaus stammen. Wichtig ist es auch, dass die Süßwaren die Aufschrift „ohne künstliche Farbstoffe“ aufweisen.
Konzerne haben übrigens bereits reagiert und die Azofarbstoffe gegen andere Farbstoffe ausgetauscht. Ein großer und bekannter Fruchtgummihersteller verzichtet in seiner gesamten Produktpalette inzwischen auf die schädlichen Farbstoffe. Sofern der Zusatz „ohne künstliche Farbstoffe“ hier gegeben ist, können auch diese Süßigkeiten für Kinder sicher sein.
E-Nummern & Bedeutung und Wirkung auf den Organismus
Vom Fruchtgummi über Bonbons, Limonaden und Götterspeisen bis hin zu Backdekor wird mit den Azofarbstoffen agiert. Eigentlich alle Produkte, die für Kinder reizvoll sind und mit denen gezielt um Kinder geworben wird, fallen unter die risikobehafteten Lebensmittel. Aber welcher Farbstoff bewirkt eigentlich was und worin ist er bevorzugt enthalten?
- Farbstoff E 102 Tatrazin
- Farbstoff E 104 Chinolingelb
- Farbstoff E 110 Gelborange S
- Farbstoff E 120 Conchenille
- Farbstoff E 122 Azorubin
- Farbstoff E 124 Cochenillerot A
- Farbstoff E 129 Allurarot AC
- Farbstoff E 151 Brilliantschwarz BN
- Farbstoff E 154 Braun FK
- Farbstoff E 180 Litholrubin BK
- Farbstoff E 950 Acesulfam K
- Farbstoff E 951 Aspartam
- Farbstoff E 952 Cyclamat
- Farbstoff E 954 Saccharin
- Farbstoff E 957 Thaumatin
- Farbstoff E 965 Maltit, Maltitsirup
- Farbstoff E 966 Lactit
- Farbstoff E 967 Xylit
Warum werden künstliche Farbstoffe überhaupt verwendet?
Besonders attraktiv sind diese Farbstoffe, weil sie sehr gute Eigenschaften für die industrielle Verwendung aufweisen. Sie zeigen sich sehr licht- und säurestabil. Darüber hinaus können sie auch stark erhitzt werden, ohne ihre Farbe zu verändern. Diese positiven Eigenschaften sorgen dafür, dass die Farbstoffe in der Industrie gern verwendet werden, um die optischen Anforderungen der Verbraucher an bestimmte industriell gefertigte Lebensmittel zu erfüllen. Der gekaufte Vanillekuchen soll schließlich die sattgelbe Farbe aufweisen, die man von der Vanille erwartet.
Natürliche Farbstoffe sind auf dem Vormarsch
Die Hausfrauen vergangener Zeiten lebten es uns vor und inzwischen zieht auch die Industrie teilweise nach. Die Rede ist von den natürlichen Farbstoffen, die Pflanzen und Früchte mitbringen. Sowohl Chlorophyll als auch Rote Bete, Spinat oder Holundersaft sind hervorragende natürliche Färbemittel. Diese werden inzwischen von Bio-Produzenten für die Einfärbung bestimmter Lebensmittel verwendet. Aber auch die Industrie insgesamt geht vermehrt dazu über, den Ansprüchen der Verbraucher gerecht zu werden und auf künstliche Farbstoffe in Lebensmitteln mehr und mehr zu verzichten.
Erziehung zu gesundem Essen contra künstliche Farbstoffe
Kinder, die von Anfang an zu einem gesunden und vernünftigen Essverhalten animiert werden, die natürliche Süße und auch eine natürliche Optik der Lebensmittel zu schätzen wissen, sind trotz Einflüssen durch Werbung und Umfeld nicht so offen für schädliche und knallbunte Lebensmittel wie Kinder, die hier bereits in ihrer Erwartung negativ geprägt sind. Ketchup muss nicht knallrot sein und Saftfruchtgummis mit natürlicher Farbgebung schmecken letztlich besser als Knallbunte Bonbons. Eltern können hier bereits in jungen Jahren Einfluss auf das Verhalten der Kinder nehmen. Dass dazu auch gehört, möglichst viele Lebensmittel selbst zu verarbeiten und am besten überhaupt nicht auf industriell gefertigte Lebensmittel zurückzugreifen, versteht sich praktisch von selbst.