Die Zahlen sind wirklich erschreckend. Laut einer Studie trägt jedes zweite Kind falsche Schuhe. Die meisten davon zu kurze. Bei einer Studie der BKK Bayern kommt sogar heraus, dass bereits 12 Prozent der Kinder orthopädisch auffällig sind und sich in medizinische Betreuung begeben sollten.
Sehr alarmierend ist auch die Tatsache, dass 98 Prozent der Neugeborenen mit gesunden Füßen zur Welt kommen, dabei im Laufe der Jahre davon aber nur 40 Prozent übrig bleiben. Das bedeutet, dass 58 Prozent an einer Zehfehlbildung leiden.
Es liegt also klar auf der Hand. Falsches Schuhwerk kann unseren Sprösslingen erheblichen Schaden zu führen, auch wenn viele Eltern leider davor noch die Augen verschließen – „Ein paar Zentimeter machen schon nichts aus“. Doch das machen sie. Ein Grundstein für die gesunde Entwicklung des eigenen Kindes wird mit den richtigen Kinderschuhen gelegt. Wenn Eltern an Geld für ordentliche Kinderschuhe sparen, riskieren Sie verheerende Folgen für das Wachstum der kleinen Füße, so die Schuh-Experten von monamikids.
Was falsche Größen anrichten können, möchte ich Ihnen hier einmal etwas detaillierter vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Welche gesundheitlichen Folgen hat falsches Schuhwerk?
Als besonders schädlich gelten zu kleine Schuhe – noch mehr zumindest als zu große. Die Knochen unserer Kinder sind noch sehr weich und verformen sich daher durch falsche Schuhe ziemlich schnell.
Hammerzeh – Definition & Behandlungsmöglichkeiten
Der Hammerzeh ist eine klassische Zehfehlbildung, die durch falsche Schuhe entstehen kann. Hierbei ist oft das Mittelglied eines Zehs nach oben gebeugt, währenddessen das Endglied nach unten zeigt. In besonders gravierenden Fällen kann es auch nur das Endglied treffen, das ist dann aber so stark gekrümmt, dass die Kuppe bereits den Boden berührt.
Im Anfangsstadium lässt sich der Hammerzeh noch relativ einfach beheben, indem Therapiemaßnahmen eingeleitet und richtige Schuhe getragen werden. So können beispielsweise
- Spreizfußeinlagen
- Zügelverbände
- und Nachtschienen
dafür sorgen, dass sich der Zeh wieder langsam zurück verformt.
Im fortgeschrittenen Stadium hilft dann oft nur noch eine OP, denn dann sind die Gelenke in dem jeweiligen Zeh in den meisten Fällen versteift.
Schiefer Zeh oder Hallux valgus – in Verbindung mit Hammerzeh
Oft tritt in Verbindung mit dem Hammerzeh auch der so genannte Schiefer Zeh (Hallux valgus) auf. Hierbei wandert der erste Mittelfußknochen nach außen und lässt den Fuß im vorderen Bereich breiter werden. Der große Zeh wächst dann in Richtung mittlere Zehen. Diese schmerzen dann häufiger und sind anfälliger gegenüber Hornhaut und Hühneraugen.
Rückgängig machen lässt sich ein Schiefer Zeh nicht wirklich. Konservative Behandlungsmöglichkeiten wie z.B.
- Schaumstoffpolster
- Einlagen
- Nachtschienen
- und Bandagen
dienen eher der Schmerzlinderung. Um eine dauerhafte medizinische Verbesserung zu erhalten, muss der Hallux valgus operiert werden. Laut den Experten der Orthopädischen Gelenk-Klink ist eine OP aber erst durchführbar, wenn die konservativen Behandlungsmöglichkeiten keine Besserung ergeben haben oder aber der Patient nur noch eine geringe Belastbarkeit im Alltag aufweist und die Mobilität eingeschränkt ist.
Plattfüße
Jedes Kind hat bei der Geburt Plattfüße. Erst mit den ersten richtigen Schritten verschwindet die Fettschicht und lässt das Fußgewölbe in Erscheinung treten. Bei falschen Schuhen, wenig Bewegung und Übergewicht kann dies aber auch ausbleiben. Dann sprechen Ärzte von Plattfüßen bzw. Knick-Senk-Füßen.
Wenn das Kind keine Beschwerden hat, muss man häufig nichts unternehmen. Kommt es allerdings zu Schmerzen oder Krämpfen im Fuß oder knicken die Füße im stehen ständig nach innen, werden orthopädische Einlagen notwendig. Diese werden von einem Orthopädie-Techniker speziell auf die Kinderfüße angefertigt und stabilisieren die Füße und entlasten die Stützsehnen des Fußgewölbes.
Wenn durch die Einlagen bis zur Einschulung keine Besserung eintritt, kann es passieren, dass mit einer kleinen Operation nachgeholfen werden muss.
Unterstützen kann man aber die Heilung, indem:
- Sie regelmäßig die Fußmuskulatur Ihres Kindes trainieren
- und das Kind viel barfuß läuft (auch das Laufen mit Socken gilt als barfuß laufen)
Haltungsschäden durch falsche Schuhe
Die meisten Kinderschuhe federn die einzelnen Schritte nicht richtig ab. Daraus resultieren häufig Haltungsschäden. Die Muskulatur zwischen Fuß und Rücken verspannt sich und lässt die Kinder im höheren Alter häufig an Rückenschmerzen leiden. Dem können Sie entgegen wirken, indem Sie beim Kauf nicht nur auf die perfekte Größe achten, sondern auch darauf, dass die Schuhe optimal abfedern.
Füße richtig ausmessen:
Bei der BKK Bayern finden Sie einen optimalen Infoflyer, der das Ausmessen der Füße zum Kinderspiel macht. Zudem finden Sie noch hilfreiche Tipps zum Schuhkauf.