Die Hausstauballergie ist eine moderne Geisel des Menschen. Hervorgerufen wird die sie vor allem durch Hausstaubmilben, die in jedem Haushalt verbreitet sind. Ganz aus der Welt schaffen können Sie die Allergie daher nicht, aber mit ein paar Tricks können Sie die Beschwerden erfolgreich lindern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Der Feind – die Hausstaubmilbe
- 2 Symptome beim Menschen
- 3 Erfolgreich die Beschwerden lindern
- 3.1 Tipp 1: Raumtemperatur niedrig halten
- 3.2 Tipp 2: Bettwäsche regelmäßig lüften und waschen
- 3.3 Tipp 3: Milbendichte Bezüge kaufen
- 3.4 Tipp 4: Matratzen frei von Milben halten
- 3.5 Tipp 5: Regelmäßig Wohnung putzen
- 3.6 Tipp 6: Die richtige Wahl beim Bodenbelag
- 3.7 Tipp 7: Kuscheltiere regelmäßig waschen
- 3.8 Tipp 8: Staubfänger verbannen
- 3.9 Tipp 9: Faulheit kann auch siegen
- 3.10 Tipp 10: Haustiere vermeiden
- 3.11 Tipp 11: Mittel aus der Apotheke
- 3.12 Tipp 12: Hyposensibilisierung durchführen
Der Feind – die Hausstaubmilbe
Die Hausstaubmilbe gehört zu den Spinnentieren und ist nur zwischen 0,1 bis 0,5 mm groß. Weltweit gibt es 13 Arten, die im Haus leben. Ursprünglich lebten die Milben in Vogelnestern und haben sich von dort bis in die Wohnungen des Menschen verbreitet.
Hausstaubmilben ernähren sich von abgefallenen Hautschuppen, von denen jeder Mensch zwischen 0,5 bis 1 Gramm pro Tag verliert. Der Großteil der Hausstaubmilben lebt im Bett, in Polstergruppen, Teppichen und Kuscheltieren. Nicht die eigentliche Hausstaubmilbe ist der Allergieauslöser, sondern der Kot der Milbe. Wenn dieser trocknet, zerfällt er und mischt sich unter den Hausstaub.
Milben sind lichtscheu und verbergen sich deshalb in Betten und Polstermöbeln. Die kleinen Biester sind zwar eklig, aber sie gehören zum menschlichen Umfeld und leben mit uns schon seit Jahrtausenden. Komplett los werden können Sie die Tierchen nicht, aber zumindest ihre Anzahl drastisch einschränken.
Symptome beim Menschen
Zu den typischen Symptomen einer Hausstauballergie gehört eine morgens verstopfte oder laufende Nase, sowie häufiges Niesen. Die Augen können jucken oder tränen. Bei langjähriger Allergie kann es bis zu Symptomen von Asthma kommen. Gefühlte Enge in der Brust und im Halsbereich runden die Symptome ab.
Kinder können unter so genanntem Anstrengungs-Asthma leiden. Die Symptome treten vor allem in der Nacht und den Morgenstunden auf, weil durch den Kontakt mit Kissen und Matratzen der Allergiker den Allergenen am stärksten ausgesetzt ist. Die Symptome können bei dieser Allergie ganzjährig auftreten.
Erfolgreich die Beschwerden lindern
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Tipp 1: Raumtemperatur niedrig halten
Milben mögen keine Kälte. Am liebsten mögen sie 25 Grad Raumtemperatur und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Besonders im Winter, wenn wir drinnen viel heizen, fühlen sich die kleinen Biester am wohlsten. Hängen Sie deshalb Ihre Oberbetten und Bezüge im Winter nach draußen in den Frost. Wenn Sie einen eigenen Garten haben, können Sie sogar Ihre Matratze rauslegen, sodass die Milben absterben.
Lüften Sie mindestens einmal am Tag gründlich das Schlafzimmer und halten Sie besonders in diesem Raum die Temperatur so niedrig wie möglich. 18 Grad sind hier optimal. Bei kühlerer Luft können Sie zudem auch viel besser schlafen.
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Tipp 2: Bettwäsche regelmäßig lüften und waschen
Hängen Sie Kopfkissen und Bettdecken täglich für 30 Minuten nach draußen. Das Durchlüften an der frischen Luft ist für Kopfkissen und Bettdecke die kostengünstigste Lösung.
Regelmäßiges waschen von Kopfkissen und Bettdecken nützen nur, wenn der Waschgang mindestens zwei Stunden dauert und bei 60 Grad stattfindet. Wenn Sie einen Wäschetrockner haben, hilft das Trocknen ab 60 Grad.
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Tipp 3: Milbendichte Bezüge kaufen
Eine weitere Möglichkeit die Abhilfe schaffen kann, ist das Kaufen von milbendichten Bettbezügen. Durch diese Bezüge werden die Milben von ihrer Nahrungsquelle abgeschnitten. Selbst für Kopfkissen und Bettdecken gibt es schon reichhaltige Angebote, die speziell für Allergiker geeignet sind.
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Tipp 4: Matratzen frei von Milben halten
Aufgrund der Wärme und Feuchtigkeit stecken in unseren Matratzen die meisten Milben. Stecken Sie daher Ihre Matratze in einen Plastiksack und erzeugen Sie mit dem Staubsauger ein Vakuum. Die Milben und Milbeneier platzen durch diese Behandlung. Anschließend saugen Sie die Matratze mit einem Staubsauger, der keinen Feinstaub mehr in den Raum zurückbläst, ab.
Die höchste Konzentration an Milben sind nach ungefähr 7 Jahren erreicht. Deswegen sollten Sie sich vielleicht Gedanken über eine neue Matratze oder zumindest deren Reinigung machen. Die teuerste Variante ist der Kauf einer speziellen Matratze für Hausstauballergiker.
Bei Allergikern sind beispielsweise auch ökologische Möbel von allnatura sehr beliebt, da sie frei von allergischen Stoffen sind und auch einen Schutz für Hausstauballergiker vorweisen.
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Tipp 5: Regelmäßig Wohnung putzen
Um die Beschwerden bei einer Hausstauballergie zu lindern, sollten Sie Ihre Wohnung regelmäßig putzen. Wenn Sie Staub wischen, sollten Sie einen feuchten Lappen verwenden, da der Staub sonst in die Luft gewirbelt wird.
Bei einem Staubsauger sollten Sie darauf achten, dass es sich um ein Modell mit Wasserfiltertechnik und Separator handelt. Diese Staubsauger blassen den Feinstaub nicht zurück und somit bleiben die Milben und deren Kot tatsächlich auch im Staubsauger.
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Tipp 6: Die richtige Wahl beim Bodenbelag
Wenn Sie auf Teppiche und Teppichböden verzichten, sondern stattdessen lieber Laminat oder Fliesen verlegen, gewinnen Sie den Kampf gegen die Milben recht schnell. Darüber hinaus hilft auch tägliches Staubsaugen bei besonders großer Belastung.
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Tipp 7: Kuscheltiere regelmäßig waschen
In Kuscheltieren fühlen sich Milben besonders wohl. Wenn Ihr Kind an einer Hausstauballergie leidet, sollten Sie das Kuscheltier regelmäßig für 24 Stunden in die Tiefkühltruhe legen, damit die Milben abgetötet werden. Allerdings ist damit der Milbenkot nicht beseitigt. Besser ist es, wenn Sie das Kuscheltier bei 60 Grad waschen können.
» Tipp: Viele Kinder geben ihre Kuscheltiere ungern aus der Hand – besorgen Sie am besten ein zweites dieser Sorte, dann fällt es nicht auf, wenn das geliebte Kuscheltier mal wieder in die Wäsche muss.
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Tipp 8: Staubfänger verbannen
Blumen, Gardinen, Teppiche, Traumfänger – all dies sind Gegenstände, die den Staub magisch anziehen. Solche Staubfänger sollten Sie ganz aus dem Schlafzimmer verbannen.
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Tipp 9: Faulheit kann auch siegen
Lassen Sie morgens Ihr Bett einfach ungemacht liegen. Forscher der Universität Kingston haben mit dieser Methode den schnellen Milbentod nachgewiesen. Wenn Sie das Bett nicht machen, verringert sich nach dem Aufstehen schnell die Feuchtigkeit im Bett. Das mögen Milben gar nicht und trocknen einfach aus.
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Tipp 10: Haustiere vermeiden
Wenn Sie Haustiere haben, sollten Sie unbedingt vermeiden, dass diese in Ihr Schlafzimmer kommen. Hier werden die Milben magisch angezogen. Wenn Sie an einer schweren Hausstauballergie leiden ist es sogar eher ratsam ganz auf Haustiere zu verzichten.
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Tipp 11: Mittel aus der Apotheke
Um Milben den Kampf anzusagen gibt es auch einige spezielle Mittel in der Apotheke.
Milbiol
Milbiol ist ein Milbenmittel aus der Apotheke. Der Hauptwirkstoff ist Niembaumöl. Sie können damit einfach Ihre Matratze, Bettwäsche oder Polstergruppe besprühen. Sprühen Sie Ihre Matratzen 2x jährlich mit diesem Mittel ein. Das Öl des Niembaums hat natürliche Insektizide die gegen Milben helfen und sie abtöten.Milbentod
Ein weiteres chemisches Mittel ist Milbentod. Das Mittel wird genauso angewandt wie Milbiol.Milbentest durchführen
In der Apotheke und auch günstig im Internet bekommen Sie einen Test speziell für Hausstaubmilben für Betten, Polstermöbel und andere Textiloberflächen. Der Test wird zur Überprüfung der Milbenkotbelastung verwendet. Das Ergebnis des Schnelltests ist sofort sichtbar. -
Tipp 12: Hyposensibilisierung durchführen
Bei einer Hyposensibilisierung werden nicht nur die Symptome der Hausstauballergie bekämpft, sondern auch die eigentliche Ursache. Der Körper wird langsam an die Substanz, die die Allergie auslösen, gewöhnt. Das Allergen wird in Tropfen verabreicht oder direkt gespritzt. Dadurch wird Ihr Immunsystem gestärkt und Sie reagieren auf das Allergen nicht mehr allergisch. Eine Hypersensibilisierung kann sich aber über mehrere Jahre hinziehen bis das gewünschte Ziel erreicht ist.