Die Artischocke ist ein distelartiges Gewächs, was mehrjährig besteht. Sie verfügt über fiederspaltige Blätter und bildet im ersten Jahr nur eine Blattrosette, während bereits im zweiten Jahr ein bis zu zwei Meter hoher Stängel mit Blütenköpfen gebildet wird.
Als Gemüse finden die Blütenköpfe Verwendung, die bereits vor dem Aufblühen geerntet werden. Sie werden besonders wegen des fleischigen Blütenbodens und der Hüllkelchblätter geschätzt. In der Medizin dagegen nutzt man die Blattrosettenblätter. Ob im frischen oder getrockneten Zustand ist dabei egal, denn beide Arten finden Verwendung.
In den grünen Blättern und den Blütenböden sind verschiedene Bitterstoffe, Säuren und andere Inhalte vorhanden. Diesen wird eine positive Wirkung auf den Gallenfluss und die Gallenbildung nachgesagt, weshalb die Artischocke oft und gerne bei Verdauungsproblemen eingesetzt wird. Viele Menschen sprechen bei der Artischocke auch von einer Blutfett normalisierenden Wirkung. Diese ist jedoch wissenschaftlich noch nicht eindeutig nachgewiesen.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen kann man allerdings bereits sagen, dass die positive Wirkung auf die Blutfette nur bei ernährungsbedingten erhöhten Werten stattfindet, jedoch nicht bei familiär veranlagten Problemen.
Durch die Zubereitungsart der Artischocke ändert sich auch die Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe. So tritt beispielsweise das Cynarin erst beim Erwärmen der Blüten, also bei der Extraktbereitung in größeren Mengen auf. Dadurch wird die Wirkungsweise also auch durch Art der Zubereitung beeinflusst.
Doch Artischocken werden nicht nur in vielen Galle- und Lebermitteln eingesetzt, sondern spielen eine ebenso große Rolle bei der Herstellung diverser Magenbitter oder Likörweine.
Trotz der positiven Wirkung auf die Galle, sollten Artischocken bei Gallenleiden wie Gallensteinen oder gar Gallenverschluss nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden. In seltenen Fällen kann es hier nämlich zu Gallenkoliken kommen.
Auch in Schwangerschaft und Stillzeit sollte man auf Präparate aus Artischocken besser verzichten, da die Wirkung hier noch nicht nachgewiesen ist. Der Verzehr von Artischockengemüse ist dagegen unbedenklich.
In einigen Fällen konnte bisher noch nicht bewiesen werden, ob sich Artischockenpräparate mit blutgerinnungshemmenden Mitteln vertragen. Auch hier ist eine regelmäßige Kontrolle durch den Arzt extrem wichtig.