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Borretsch als Heilpflanze | Inhaltsstoffe und deren Wirkung

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Heilpflanze Borretsch
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Der Borretsch ist eine einjährige Pflanze, die teils bis zu 60 cm hoch werden kann. Er ähnelt in Geschmack und Geruch der Gurke, weshalb er auch unter dem Namen Gurkenkraut bekannt ist.

Der Borretsch besitzt himmelblaue, sternförmige Blüten, die in seltenen Fällen auch weiß ausfallen können. Allerdings haben Sie dann schon einen ganz besonderen Borretsch gesehen. Die Blätter des Borretschs sind wechselständig und können bis 20 cm lang und 7 cm breit werden. Allerdings beinhalten fast alle Teile dieser Pflanze Alkaloide, die nachgewiesenermaßen krebserregend und Leber schädigend sein können, weshalb von der Verwendung abgeraten wird.

Aus den Samen des Borretschs wird Öl gewonnen, welches besonders reich an ungesättigten Fettsäuren ist. Dieses wird oft auch als Nahrungsergänzungsmittel verwandt, jedoch ist dies nur dann anzuraten, wenn das Öl kalt gepresst wurde. So ist die Wahrscheinlichkeit recht gering, dass die schädlichen Alkaloide hierin enthalten sind. Dieses Öl kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Meist wird es bei trockener Haut oder Ekzemen, insbesondere bei Neurodermitis genutzt, aber auch bei rheumatoider Arthritis oder Krankheiten, die auf einen Mangel an gamma-Linolensäure zurückzuführen sind, wird das Borretschsamenöl eingesetzt. Denn mit seinem 20-prozentigen Anteil an dieser Säure übertrifft es sogar das Nachtkerzenöl.

Auf Dauer sollten Sie dieses Nahrungsergänzungsmittel jedoch nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Denn auch die nur in geringen Maßen enthaltenen Alkaloide können über einen längeren Zeitraum Schäden verursachen. Insbesondere Patienten, die mit Mitteln behandelt werden, die die Blutgerinnung hemmen sollen, ist von der Einnahme von Borretschsamenöl abzuraten.

In den Borretschblüten sind lösliche Kieselsäure und Gerbstoffe enthalten, weshalb Borretsch in der Volksmedizin als Mittel gegen Durchfall und Entzündungen der Atemwege eingesetzt wird. Allerdings ist die Wirkung in keinster Weise belegt, so dass davon eindeutig abzuraten ist – schließlich ist das Risiko hier größer als der vermeintliche Nutzen.

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Auch in der Küche sollten Sie den Borretsch nur in Maßen zum Würzen einsetzen. Am besten nutzen Sie dafür die frischen, jungen Blätter, da die Pflanze bei der Trocknung schnell an Aroma verliert. Da diese Blätter aber mit den typischen, rauen Haaren besetzt sind, sollten Sie diese immer sehr fein hacken.