Der Leinsamen, lat. Linum usitattissimum, wird aus der Pflanze Lein, lat. Linum, besser bekannt als Flachs, gewonnen. Der Lein gehört zur Gattung der Leingewächse.
Verwendet werden hiervon die vielen, braunen Samen aus der Fruchtkapsel, eben der Leinsamen. Anwendung findet der Leinsamen zumeist bei Störungen des Magen – Darm – Traktes wie beispielsweise Verstopfung oder Menstruationsbeschwerden sowie bei Beschwerden während der Wechseljahre. Weitere Anwendungsgebiete sind bei Entzündungen oder Geschwüren der Haut als Wickel und bei Sodbrennen, Übelkeit, Brechreiz, Reizdarm und Magenschmerzen durch Einnahme.
Bei Menstruationsbeschwerden verspricht die Anwendung von Leinsamen schnelle Hilfe. Füllen Sie dazu einfach ein Leinensäckchen mit Leinsamen, lassen Sie es für 10 Minuten im Wasser sieden und legen Sie das Säckchen danach so warm wie möglich abgedeckt mit einem Wolltuch auf den Bauch. Dieses Vorgehen sollten Sie nach einer halben Stunde wiederholen.
Bei Verdauungsproblemen sollten Sie Leinsamen zur Förderung der Darmtätigkeit als Tee oder ins Müsli gemischt zu sich nehmen. Die abführende Wirkung beruht darauf, dass in der Schale des Leinsamens Schleime enthalten sind, die durch die Aufnahme von Wasser aufquellen. Durch die Volumenzunahme im Inneren des Darmes wird Entleerungsreflex angeregt. Außerdem wird der Stuhl erweicht.
Bei Gastritis ist die Einnahme von Leinsamen zum Schutz der Magenschleimhaut am Morgen oder über den ganzen Tag verteilt zu empfehlen. Dies kann entweder als Schleim nach folgendem Rezept erfolgen – Sie weichen am Abend die Tagesmenge für den nächsten Tag aus unzerkleinertem Leinsamen ein. Hierbei gilt 1-2 Esslöffel auf 1/4 – 1/2 Liter Wasser. – oder Sie nehmen 2-3 x täglich 1 Esslöffel unzerkleinerten oder angestoßenen Leinsamen zusammen mit je 150 ml Flüssigkeit ein.
Durch die milde Wirkung ist die Einnahme von Leinsamen für Kinder oder in einer Schwangerschaft bei Verstopfung ebenfalls möglich. Nehmen Sie bei Kindern nur die Hälfte der Erwachsenendosis.
Ganz wichtig bei Einnahme von Leinsamen ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da dieser stark aufquellt. Es droht eine Verstopfung des Rachenraums und der Speiseröhre mit Atemnot. Wenden Sie Leinsamen nicht an bei drohendem Darmverschluss, Verengungen der Speiseröhre und akuten Entzündungen des Darms.
Leinsamen enthält den Stoff Amygdalin, der in höheren Dosen eine Blausäurevergiftung hervorrufen kann. Dieser Stoff löst sich beim Einweichen in heißes oder kochendes Wasser. Setzen Sie also Leinsamen für die innere Anwendung immer mit kaltem oder lauwarmem Wasser an. Generell gelten für die Dosierung von Leinsamen für die Einnahme nicht mehr als 2 Esslöffel täglich.