Noch bei vielen Kaffeetrinkern lautet die Regel, das nach jeder Tasse Kaffee mindestens ein Glas Wasser getrunken werden muss, um den Flüssigkeitsverlust, den der Kaffee angeblich verursacht, auszugleichen. Kaffee treibt, wird immer wieder behauptet und so soll im Körper durch Kaffeegenuss ein Flüssigkeitsdefizit entstehen. Stimmt das aber wirklich?
Wasser zum Kaffee muss nicht sein
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung verneint diese These. Auch wenn es nicht schädlich ist, zu jeder Tasse Kaffee ein Glas Wasser zu trinken – notwendig ist diese Vorsorge aber hinsichtlich des Flüssigkeitshaushaltes des Körpers nicht. Auch die Theorie, dass der Kaffee bei der Berechnung der Flüssigkeitszufuhr des Körpers nicht berechnet werden darf, stimmt bei durchschnittlichem Kaffeekonsum nicht. Der Kaffee darf wie Wasser, Saft oder Tee sowie auch wie das Glas Bier am Abend in die Flüssigkeitszufuhr einbezogen werden. Der Wasserverlust, der durch den Kaffeegenuss aufgrund der höheren Urinausscheidung bewirkt wird, ist vom gesunden Körper in einem Zeitraum von drei bis sieben Stunden wieder ausgeglichen.
Auch wenn der Kaffee generell den Effekt hat, harntreibend zu wirken, wirkt sich dies auf den Flüssigkeitshaushalt des Körpers nicht negativ aus. Der harntreibende Effekt des Koffeins ist aber zum einen von der Menge des aufgenommenen Koffeins abhängig und darüber hinaus auch noch nur vorübergehend gegeben. Bei regelmäßigem Kaffeekonsum reguliert sich der harntreibende Effekt übrigens dahingehend, dass der Flüssigkeitshaushalt hier oftmals nicht einmal vorübergehend beeinflusst wird. Selbst dann, wenn größere Mengen Koffein aufgenommen werden und sowohl die Wasser- als auch die Salzausscheidung damit erhöht werden, kann dieser Verlust vom Körper innerhalb kurzer Zeit wieder kompensiert werden.
Kaffee ist kein Durstlöscher
Als Durstlöscher eignet sich Kaffee aber trotzdem nicht, weil er nämlich das Herz und den Kreislauf stark anregt. Trotzdem sind auch hier aus gesundheitlichen Gründen vier Tassen Kaffee mit einem Koffeingehalt von insgesamt 350 Milligramm durchaus vertretbar.