Entzündungen der Mundschleimhaut (Stomatitis) sind unangenehm und können zudem sehr schmerzhaft sein. Die meisten Menschen haben diese schon einmal erlebt, meist blieben die kleinen Herde lokal begrenzt und verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Eine Mundschleimhautentzündung kann sich aber auch auf größere Areale im Mund erstrecken und ist dann besonders unangenehm.
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Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle
Der gesamte Mundraum des Menschen ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese produziert gemeinsam mit den Speicheldrüsen die Mundfeuchtigkeit. Der Speichel enthält dabei vor allem Enzyme, die der Vorbereitung der Verdauung dienen, und die Schleimhaut sondert immunologische Substanzen zur Bekämpfung von Bakterien und Viren ab. Generell stellt der Mund einen offenen Raum und eine Eintrittsstelle dar, so dass er permanent mit Mikroorganismen in Berührung kommt. Vor allem wenn die Immunabwehr geschwächt ist, kann es leicht zu kleineren und größeren Infektionen der Mundschleimhaut kommen. Diese zeigen sich in einer Rötung, es können aber auch Blasen, gelblicher Eiter und blutige Stellen vorkommen.
Form und Entstehung können unterschiedlich sein
Die Erreger einer Mundschleimhautentzündung können unterschiedlich sein. Es handelt sich um Viren, Bakterien oder Pilze, wobei bakterielle Entzündungen häufig mit allgemeinen Infektionen zusammen auftreten. Infektionsherde können lokal begrenzt am Gaumen, an den Lippen, der Zunge, dem Zahnfleisch oder den Innenseiten der Wangen auftreten. Sie können aber auch den gesamten Mundraum befallen. Das Auftreten einer Mundschleimhautentzündung wird durch schlechte Mundhygiene ebenso begünstigt wie durch eine große Zahl an Mikroorganismen, die durch den Mund aufgenommen werden. Verletzungen der Mundschleimhaut durch schlecht sitzende Zahnprothesen, Bisswunden und zu heisse Speisen können ebenfalls oft den Ausgangspunkt einer Entzündung bilden.
Mögliche Ursache: Mangelernährung
Vitaminmangel (Vitamin B und C) und Unterernährung sind ebenfalls in der Lage, Entzündungen der Mundschleimhaut auszulösen, ebenso wie allgemeine Erkrankungen (Blutkrankheiten, Hautkrankheiten). Der Mund und seine Schleimhaut können auch als der Spiegel des Körpers bezeichnet werden, da die empfindliche Schleimhaut generell allgemeine Probleme des Körpers, Mangelzustände und Krankheiten recht schnell widerspiegelt. So begünstigen sämtliche Erkrankungen, die eine Schwächung des Abwehrsystems des menschlichen Körpers zur Folge haben, das Auftreten von infektiösen Erkrankungen und damit auch einer Infektion der Mundschleimhaut. Dies ist zum Beispiel bei Krebs, allgemeinen Infektionen oder auch bei AIDS der Fall.
Bei längerer Entzündung muss man zum Arzt
Da Mundschleimhautentzündungen Zeichen eines Mangelzustands oder das Symptom einer allgemeinen Erkrankung sein können, sollten diese ernst genommen werden. Wenn die Entzündung im Mund nach einigen Tagen nicht zurückgeht oder sich sogar verschlimmert, sollte man einen Arzt aufsuchen. Es ist dabei wichtig, den Grund der Schleimhautschädigung zu identifizieren und ein mögliches Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten. Normalerweise verheilen Mundschleimhautentzündungen aber bei einem ansonsten gesunden Patienten innerhalb weniger Tage.
Behandlung der Grunderkrankung
Behandelt wird eine Entzündung der Mundschleimhaut in der Regel in Abhängigkeit von der zugrunde liegenden Erkrankung. Ist bei einer Infektion der Erreger bekannt, findet die Therapie mit einem entsprechenden Mittel statt, zunächst als Lösung zur Mundspülung. Reicht diese nicht aus, können auch orale Medikamente gegeben werden, um eine Ausbreitung des Erregers im ganzen Körper zu vermeiden. Zur Desinfektion des Mund- und Rachenraumes können lokale Desinfektionsmittel eingesetzt werden, die es in Form von Lutschtabletten oder Gurgellösungen in der Apotheke gibt.
Zahn- und Mundhygiene
Intensive Zahnpflege ist die beste Möglichkeit einer effektiven Vorbeugung gegen Mundschleimhautentzündungen. Vor allem Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko durch eine Krankheit oder durch die Einnahme immunsuppressiver Medikamente sollten daher besonderen Wert auf eine gute Pflege ihrer Zähne legen. Wer zudem das Rauchen einstellt, verringert ebenfalls das Risiko für eine Entzündung der Mundschleimhaut.