Bisher ging die Thematisierung der Osteoporose weitgehend dahin, diese Erkrankung als typische Frauenkrankheit zu bezeichnen. Das ist ein Irrtum. Rund 20 bis etwa 30 Prozent der Erkrankten sind nämlich Männer, die osteoporotische Frakturen aufweisen. In der Wissenschaft ist man sich inzwischen sicher, dass die Anzahl der durch Osteoporose betroffenen Männer in der Zukunft steigen wird. Die Gründe dafür sind in der deutlich steigenden Lebenserwartung sowie in der veränderten Lebensweise auch der Männer zu suchen.
Gründe für die Osteoporose bei Männern
Die Risikomerkmale beim Mann hinsichtlich der Osteoporose sind noch nicht eindeutig definiert. Eine Annahme geht beispielsweise davon aus, dass es letztlich die gleichen Faktoren sind, die bei Männern Osteoporose auslösen, wie es auch bei Frauen der Fall ist.
- Häufige Stürze gehören zu den Risikofaktoren. Hier wird von zwei oder mehr Vorfällen innerhalb von sechs Monaten ausgegangen.
- Weiterhin können Risikofaktoren darin gesehen werden, dass zurückliegende oder aktuelle Knochenbrüche aus geringfügigem Anlass eintraten.
- Auch der Verdacht auf einen Wirbelkörperbruch, der sich bzw. eine Risikoerhöhung darstellt.
- Weiterhin ist es der Körpergrößenverlust, der mehr als rund vier Zentimeter beträgt, der Zeichen der Erkrankung darstellen kann oder die Risiken deutlich erhöht.
- Weiterhin kann es Untergewicht sein, das einen BMI von weniger als 20 aufzeigt oder aber ein ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent des Gesamtkörpergewichtes, der eine Erkrankungsneigung aufzeigen kann.
- Medikamenteneinnahme gegen unterschiedliche Erkrankungen, die eine Osteoporose auslösen können, sind hohe Risikofaktoren für die Erkrankung. Insgesamt geht man zum Beispiel von einer über sechs Monate verlaufenden Einnahme einer Dosis von 7,5 mg Prednisolon oder sogar mehr aus, die eine Osteoporose auslösen kann. Auch anders wirkende Kortisonpräparate können gerade bei der Behandlung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine Osteoporose auslösen.
- Einen weiteren Risikofaktor stellt die chronische und entzündliche Erkrankung des Darms namens Morbus Crohn dar.
- Die Störungen im Verdauungstrakt, die sich zum Beispiel aus einer vergangenen Magenentfernung ergeben, können Risikofaktor für die Erkrankung sein.
- Der Alkoloholismus stellt einen hohen Risikofaktor dar.
- Eine Organtransplantation erhöht das Erkrankungsrisiko auch wesentlich.
- Die Überfunktion der Nebenschilddrüse oder Schilddrüse beinhaltet deutlich erhöhte Risiken.
- Eine Diabetes mellitus des Typ I gerade in Kombination mit einer Schädigung der Nierenfunktion erhöht das Erkrankungsrisiko.
- Die Blutarmut aufgrund von Vitamin B12-Mangel lässt die Knochenstruktur stark leiden.
- Auch die Medikamenteneinnahme gegen Epilepsie, zum Beispiel durch Phenytoin, birgt starke Risikoerhöhungen.