Angst vor der Behandlung beim Zahnarzt kennt wohl jeder. Die meisten Menschen gehen mit einem unguten Gefühl im Bauch zum Zahnarzt. Für einige Patienten ist es aber nicht mit dem unangenehmen Gefühl getan, sie haben schon bei der Vorstellung, sich auf einen Zahnarztstuhl zu setzen, regelrechte Panikattacken, die mit Schweißausbrüchen, starker Verkrampfung und anderen unangenehmen Körpersymptomen einhergehen.
Bei vielen Menschen geht die Angst vor dem Zahnarzt sogar so weit, dass sie selbst bei Schmerzen nicht den Arzt aufsuchen. Grund gibt es dafür nicht mehr, denn die Möglichkeiten der Zahnärzte haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die Betäubungen können auf den Patienten so gut abgestimmt werden, dass für diesen kein Grund mehr für Angst besteht.
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Schmerzfreie Zahnbehandlung
Die Betäubungsmittel der neuen Generation sind nicht nur sicher, sie haben auch keinerlei Nebenwirkungen mehr, die wir noch von den Zahnarztbehandlungen der früheren Zeiten teilweise kennen. Selbst chirurgische Eingriffe können heute ebenso wie auch Füllungen mit unterschiedlichen und perfekt angepassten Betäubungen durchgeführt werden. Grundsätzlich stehen dem Zahnarzt drei Arten der Anästhesie zur Verfügung.
- Die Oberflächenanästhesie
Bei der Oberflächenanästhesie wird nur die Schleimhaut betäubt während die
- Die Infiltrationsanästhesie
Infiltrationsanästhesie den Mund an bestimmten stellen schmerzunempfindlich werden lässt.
- Die Leitungsanästhesie
Bei der Leitungsanästhesie wird ein kompletter Nervenbereich schmerzfrei gemacht.
Wenn eine wirklich große Behandlung durchgeführt werden muss oder der Patient extreme Angst vor der Behandlung hat, besteht für den Zahnarzt auch die Möglichkeit, eine Vollnarkose zu setzen, die ambulant oder in der Klinik gesetzt wird und dann eine Behandlung einfacher macht.
Die lokale Anästhesie – So sanft wie möglich
Bei der lokalen Anästhesie wird das Gewebe schmerzunempfindlich gemacht, um dann die Betäubungsspritze setzen zu können. Hierbei trägt der Zahnarzt ein flüssiges Medikament auf die Mundschleimhaut auf, die sich nach der Behandlung taub anfühlt. Jetzt wird die Injektion schmerzfrei mit zwei Stichen gesetzt und mit dieser wird die letztlich notwendige Betäubung erreicht.
Die Infiltrationsanästhesie wird vom Zahnarzt nun durch das Spritzen einer Flüssigkeit in die Haut des Oberkiefers gesetzt. Mit dieser Betäubung wird erreicht, dass nicht nur die oberen Schmerzpunkte der Haut unempfindlich werden, sondern dass ganze Nervenäste gefühllos gemacht werden. Für den Unterkiefer wählt der Zahnarzt dagegen die Leitungsanästhesie, die dann die gesamte untere Hälfte des Kiefers betäubt.
Vollnarkose beim Zahnarzt
Bei großen Eingriffen oder bei großer Angst des Patienten kann die Vollnarkose sinnvoll sein. Hier sorgen neue Narkosemittel für eine sehr gute Verträglichkeit. Das Medikament wird sehr schnell wieder vom Organismus ausgeschieden und wenn überhaupt, sind die Nebenwirkungen kaum nennenswert. Auch die Risiken der Narkose sind sehr gering geworden, so dass die Narkose beim Zahnarzt auch über mehrere Stunden gehalten werden kann, ohne dass irgendwelche Komplikationen zu befürchten sind.
Das Schmerzempfinden stark reduzieren
Für viele Patienten ist es wichtig, bei der Zahnarztbehandlung das Bewusstsein zu behalten und trotzdem keine Schmerzen zu spüren. Hier ist die sogenannten Analgosedierung sinnvoll. Bei dieser Behandlung wird das Schmerzempfinden des Patienten stark reduziert. Durch einen Venenzugang wird ein Medikament in den Arm eingebracht und so reduzieren sich sowohl das Schmerzempfinden als auch die Angst des Patienten.
Bei der Behandlung fühlt der Patient sich zwar leicht benommen, kann aber selbst atmen und auch mit dem Zahnarzt kommunizieren. Eine zusätzliche lokale Anästhesie am behandelnden Zahn schaltet den Schmerz vollständig aus. Interessant ist für Angstpatienten, dass sie sich in der Regel nach der Behandlung an diese nicht mehr erinnern können.
Hypnose beim Zahnarzt
Gern wird bei Angstpatienten auch die Hypnose eingesetzt. Hier ist eine angst- und auch schmerzfreie Behandlung des Patienten möglich. Allerdings muss bei der Hypnose häufig noch ein zusätzliches Schmerzmittel verabreicht werden. Bei der Hypnose wird der Bereich des Gehirns ausgeschaltet, der für die rationalen Gedanken zuständig ist.
Die unangenehmen Empfindungen, die sich bei der Behandlung einstellen, bleiben hierbei komplett aus. Viele Zahnärzte bieten diese Behandlung mit der Hypnose an, sie müssen allerdings durch eine Zusatzsausbildung auf diese Behandlungsform geschult sein.
Entspannungsmaßnahmen und Homöopathie gegen die Panik
Sinnvoll können Entspannungsmaßnahmen sein, wenn die Panik vor dem Zahnarzt das Leben bestimmt und notwendige Behandlungen unmöglich werden lässt. Durch Entspannung werden sowohl die Angst als auch das Schmerzempfinden reduziert. Der Panikpatient kann sich zum Beispiel beim Zahnarzt mit einem zur Verfügung gestellten MP3-Player ablenken. Dabei kann er mit dem Zahnarzt kommunizieren und bei auftretender Angst oder Schmerzempfinden ein zuvor mit dem Zahnarzt vereinbartes Zeichen geben. So ist der Patient einerseits deutlich entspannter, kann andererseits aber die Kontrolle über die Behandlung behalten, was vielen Angstpatienten sehr wichtig ist. Gerade bei schlechten Vorerfahrungen kann diese Entspannungsmethode sinnvoll sein und die Angst vor den schon erlebten Schmerzen reduzieren.
Schmerzreduzierend wirken auch frei verkäufliche pflanzliche Mittel. Der schmerzende Zahnbereich kann zum Beispiel mit Nelkenöl bestrichen werden. Auch das Kauen von Rosmarinblättern kann Hilfe bringen – ebenso wie das Gurgeln mit Salbeitee oder auch stark verdünntem Teebaumöl. Alle Maßnahme sollen aber den Zahnarztbesuch nicht ersetzen!
Wer sich für die Homöopathie interessiert, kann auch hier mit wirksamen Mitteln bis zum Zahnarztbesuch die plötzlich auftretenden Schmerzen und möglichen Schwellungen reduzieren. Hier ist Ballodonna in der Apotheke erhältlich. Bei dauerhaften Schmerzen kann mit Hyperuricum Linderung erreicht werden.
Die Angst vor dem Zahnarzt kann auch homöopathisch angegangen werden. Hier hilft Aconitum D6, das bereits am Abend vor und noch einmal direkt vor dem Zahnarztbesuch eingenommen wird.
Ist der Zahnarztbesuch überstanden, können Arnica und Hyperuricum wechselweise eingenommen wirksam das Abklingen der Betäubung und die möglicherweise auftretenden Schmerzen lindern. Der Zahnnerv wird beruhigt, die Nachblutung reduziert und auch die Wundheilung wird durch diese pflanzlichen Mittel beschleunigt.