Von juckenden und entzündlichen Stellen über Hautveränderungen und Infektionen bis hin zur tödlichen Leberzirrhose – die Liste der Krankheitszeichen, die durch Parasiten des Menschen hervorgerufen werden können, ist lang. Doch was sind überhaupt Parasiten? Als Parasiten werden allgemein Tiere bezeichnet, die den Menschen als ihren Wirt, also als Lebens- und Vermehrungsgrundlage benutzen. Dabei kann der Mensch ein Zwischenwirt sein, er kann aber auch den eigentlichen Endwirt des Parasiten darstellen. Die Mehrzahl der Parasiten des Menschen sind dabei Insekten und Spinnentiere.
Wer denkt, dass man sich eine Parasitenerkrankung nur in exotischen Ländern einfangen kann, der irrt sich. Auch in Deutschland und Europa sind die Parasiten unter uns und für die verschiedensten Symptome und Erkrankungen verantwortlich. Die meisten dieser Erkrankungen sind relativ leicht zu behandeln und auch nicht besonders gefährlich, doch es gibt auch einige Parasiten, die ernste Erkrankungen zur Folge haben können, die unter Umständen tödlich ausgehen.
Läuse sind unangenehm aber harmlos
Ein relativ weit verbreiteter Parasit, den Ihre Kinder vielleicht schon einmal aus der Krabbelgruppe oder dem Kindergarten mit nach Hause gebracht haben, ist die Kopflaus. Diese ist ein Parasit der Haut und ernährt sich von dem Blut, welches sie in Abständen von zwei bis drei Stunden zu sich nimmt. Der Biss einer Kopflaus führt zu Papeln, die stark jucken und sich zu ekzemartigen Hauterscheinungen auswachsen können, welche sich durch Kratzen noch verstärken. Ein zusätzlicher bakterieller Befall kann zu Schwellungen der Lymphknoten führen. Kopfläuse sind generell harmlos und kein Grund zur Panik, sie kommen in den besten Familien vor und lassen sich kaum vermeiden, da sie durch Berührung und Nähe übertragen werden. Es ist jedoch sehr wichtig, die Eier der Läuse, so genannte Nissen, vollständig abzutöten und zu entfernen, damit nicht wieder neue Läuse schlüpfen können. Eine vollkommene Entfernung erreichen Sie durch das Waschen der Haare mit einem speziellen Shampoo aus der Apotheke, das sorgfältige Herauskämmen der Nissen mit einem so genannten Nissenkamm und das gründliche Waschen (bei mindestens 60 Grad) und Auslüften sämtlicher Kleidungsstücke, Handtücher und der Bettwäsche der befallenen Personen.
Neben der Kopflaus sind auch die Filzlaus und die Kleiderlaus als Parasiten beim Menschen vertreten. Sie kommen jedoch deutlich seltener vor. Filzläuse sind kleiner als Kopfläuse und bevorzugen den Schamhaarbereich, die Achselhöhlen und die Brustbehaarung. Sie verursachen starken Juckreiz und an den Bissstellen bilden sich oft kleine Blutergüsse. Auch sie müssen, ähnlich den Kopfläusen, sorgfältig entfernt und abgetötet werden. Kleiderläuse leben nicht auf der Haut, sondern in körpernahe Wäschefalten. Nur zur Nahrungsaufnahme begeben sie sich auf die Haut des Menschen. Dort verursacht ihr Biss einen besonders starken Juckreiz, durch den die Gefahr bakterieller Infektionen bei Aufkratzen besonders groß wird. In seltenen Fällen können Kleiderläuse gefährliche Infektionskrankheiten übertragen.
Mehr dazu auch im Artikel Läuse erkennen und Mittel zur Behandlung
Gegen Milben hilft Hygiene
Milben sind kleine Spinnentiere, die Gänge in die Hornschicht der menschlichen Haut graben, an deren Ende das Milbenweibchen sitzt. Milbengänge finden sich besonders häufig in Körpereinfaltungen wie Zwischenzehenräumen, Genitalbereich oder Achsenfalten, aber auch an Brustwarzen, Handgelenken oder Fingern. Einigen Wochen nach Befall kommt es wegen der Milben-Exkremente zu entzündlichen Reaktionen der Haut. Da die befallenen Stellen jucken, werden sie oft aufgekratzt, was zu vielen offenen geschwürartigen Wunden und auf ihrem Grund zu weiteren bakteriellen Infektionen führt. Ein Milbenbefall lässt sich durch verschiedene Präparate gut behandeln. Milben werden durch Hautkontakt übertragen, wobei eine gute Hygiene der Haut die beste Vorbeugung darstellt.
Der Fuchsbandwurm kann gefährlich werden
Doch nicht alle Parasiten werden von Mensch zu Mensch übertragen. Der Fuchsbandwurm ist ein besonders gefährlicher Parasit, da er die Organe des Menschen befällt und dort zu irreparablen Schäden führt. Er wird durch Exkremente des Fuchses übertragen, die der Mensch zum Beispiel beim Verzehr gesammelter Waldbeeren unbemerkt zu sich nehmen kann. Dementsprechend sollten Sie beim Beerensammeln im Wald nur solche Beeren verzehren, die in mehr als einem Meter Höhe wachsen.