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    Home»Medizin»Placebos – Scheinmedikamente mit großer Wirkung
    Medizin

    Placebos – Scheinmedikamente mit großer Wirkung

    von RedaktionUpdated:18. Mai 20178 Minuten Lesezeit
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    Antibiotika Resistenz
    © Syda Productions - Fotolia.com

    Das Placebo ist ein Scheinmedikament, das aber wirksam Schmerzen reduzieren oder lindern kann und sogar als absolut legales Doping-Mittel eingesetzt werden darf. Interessant beim Placebo ist, dass es für sich allein keine medizinische Wirkung hat.

    Der Placebo-Effekt
    Der Begriff Placebo ist aus dem Lateinischen übersetzt und heißt „ich werde gefallen“. Gemeint ist fast immer eine Tablette oder ein Präparat aus der Medizin, in dem aber kein Wirkstoff enthalten ist. Somit kann es auch keine pharmazeutische Wirkung entfalten. Die Wirksamkeit des Placebos basiert alos nicht auf pharmazeutischen Grundlagen und deshalb wird der Begriff Placebo im medizinwissenschaftlichen Terminus auch für alle therapeutischen Maßnahmen genutzt, die keine naturwissenschaftlichen Nachweise in ihrer Wirksamkeit erbringen konnten, die aber trotzdem Wirkung zeigen. Man spricht hier vom so genannten Placebo-Effekt. Placebos können auch die Wirksamkeit von belegten Therapien unterstützen. Das Placebo im Placebotest steht dem sogenannten Verum gegenüber, das heißt, dem Präparat mit Wirkstoff.

    Der Nocebo-Effekt
    Während der Placebo-Effekt als „ich werde gefallen“ genutzt wird, gibt es auch noch den so genannten Nocebo-Effekt und der heißt übersetzt „ich werde schaden“. Dabei können auch Wirkungen gemeint sein, die durch das Placebo ausgelöst werden, aber negativ sind. Der Nocebo-Effekt wird aber nur dann als Erklärung herangezogen, wenn ausgeschlossen wurde, dass es nicht Bestandteile des Placebos waren, die negative Auswirkungen hatten. Als Negative Auswirkungen kommen etwa Allergien in Frage.

    Schon im Jahr 1961 konnte der Nocebo-Effekt beschrieben werden, der das Gegenstück zum Placebo-Effekt darstellt. Allein die Angst des Patienten, dass Nebenwirkungen zu befürchten sind, kann beim Patienten typische Anzeichen hervorrufen. Auch eine negative Einstellung des Patienten gegen Medikamente generell kann die Nocebo-Effekte auslösen und sogar messbar negativen Einfluss auf die Gesundung des Patienten haben.

    Klassische Definition für Placebo
    Die klassische Bezeichnung für ein Placebo ist dann erreicht, wenn es die Darreichungsform hat, die auch ein Medikament hätte, es aber keine wirksamen Inhaltsstoffe enthält. Wichtig für die erfolgreiche Verabreichung ist, dass der Patient nicht weiss, dass er ein Placebo verabreicht bekommt. Die Wirkung kann ansonsten nämlich gemindert oder sogar aufgehoben werden.



    Aktuelle Definition für Placebo
    Aktuelle Erkenntnisse in der Medizin schreiten voran und auch die Definition des Placebos musste schon mehrfach überarbeitet werden. Und so wird aktuell jedes Präparat als Placebo bezeichnet, das eine bewusst hervorgerufene Wechselwirkung durch gezielte Interaktion mit tatsächlich messbarer Wirkung erreicht, indem nur Kommunikationsprozesse und wirkstofffreie Stoffe verwendet werden. So weit die pharmazeutische Definition des Placebos.

    Arten von Placebos
    Die Medizin unterscheidet zwischen echten oder reinen Placebos, Pseudo-Placebos und aktiven Placebos. Die echten Placebos werden auch als Scheinmedikamente bezeichnet und sie enthalten nur Zucker oder Stärke und teilweise auch Geschmacksstoffe. Zu den echten Placebos gehören auch Placebo-Akupunkturnadeln. Bei der Akupunktur dringt die Nadel nicht in die Haut ein, lediglich in einen Nadelhalter, der auf der Haut kleben bleibt.

    Die Pseudo-Placebos sind dann wiederum die echten Medikamente, die aber in diesem Anwendungsfall mit derzeitigem Wissen keine Wirkung erzielen können. Das kann durch zu niedrige Dosierung oder ein falsches Wirkungsspektrum erzielt werden.

    Lesetipp:  Medikamente richtig lagern - 6 wichtige Hinweise zur Aufbewahrung

    Zum Schluss gibt es noch die aktiven Placebos, die in speziellen Studien Verwendung finden, die aber nicht die Wirkung eines Medikamentes haben, sondern lediglich dessen Nebenwirkungen nachahmen.

    Erfolgreicher Einsatz in der Forschung
    Placebos kommen häufig in der Forschung zum Einsatz. So kann die pharmazeutische Wirksamkeit von Medikamenten eingehend untersucht werden. Zu diesem Zweck werden Probanden zum Teil mit dem zu testenden Medikament, also mit dem Verum, ausgestattet und eine Kontrollgruppe erhält parallel ein Placebo, das optisch und geschmacklich identisch sein muss. So kann die Differenz, die sich zwischen der Placebo-Gruppe und der Verum-Gruppe in der Wirksamkeit ergibt, dem Verum bzw. seinen Wirkstoffen zugeschrieben werden. Diese Forschungsarbeit ist erforderlich, um die Zulassung für ein Medikament durch die Gesundheitsbehörden zu erlangen.

    In der Forschung werden auch die so genannten Doppel-Blind-Studien durchgeführt. In diesen Fällen wissen weder Arzt noch Patient, ob Placebo oder Verum eingenommen wurden, um so eine Beeinflussung des Ergebnisses ausschließen zu können.

    Wirksamkeit von Placebos
    Placebos liegen in ihrer Wirksamkeit zwischen der Nichtbehandlung und der Behandlung mit wirksamen Medikamenten. Sie haben zwar weniger Wirksamkeit als das echte, also das Präparat mit Wirkstoff. Aber erstaunlich an Placebos ist die Tatsache, dass diese Zuckerpillen auch ohne irgendeinen Wirkstoff bessere Wirkung zeigen als keine Behandlung. Also lediglich die Einnahme der Zucker- oder Stärkepille oder der Einsatz der Placebo-Akupunkturnadel schon eine Wirkung im Körper auslöst, die in Richtung positiver Beeinflussung einer körperlichen Erkrankung geht.

    Besonders wirksam sind Placebos im Bereich der Rückenschmerzen. Studien haben ergeben, dass es gerade hier oftmals der Glaube ist, der die Wirksamkeit bringt. Erhält der Patient zudem die Information, dass er ein starkes Schmerzmittel bekommen hat, führt schon zur erwünschten Schmerzbeseitigung. Allerdings hat die Studie die ethische Vertretbarkeit dieser Therapie niemals geklärt.

    Der Curabo-Effekt
    Wenn ein Arzt den Einsatz von Placebos beherrscht, kann er sie als wirksame Werkzeuge verwenden, die in manchen Bereichen dem echten Medikament in nichts nachstehen. Das wurde in einer Studie belegt, an der Patienten mit dem Reizdarmsyndrom teilnahmen. Aufgeteilt in drei Gruppen erhielten sie drei unterschiedliche intensive Placebobehandlungen. Bei der ersten Gruppe fand lediglich eine Untersuchung statt, die zweite Gruppe wurde mit der Scheinakupunktur behandelt, während die letzte Gruppe die Scheinakupunktur erhielt, die aber durch vertrauensvolle Gespräche mit dem behandelnden Mediziner unterstützt wurde. Die scheinakupunktierten Patienten zeigten deutliche Besserung und die Verbesserung bei den scheinakupunktierten Patienten, die auch Arztgespräche erhielt, war noch einmal deutlich verbessert. Die Erwartungshaltung an den Arzt spielt nach dieser Studie offenbar eine große Rolle, die auch das Krankheitsbild positiv beeinflussen kann.

    Aus dieser Erwartungshaltung an den Mediziner hat sich ein neuer Begriff entwickelt und der heißt „curabo effect“. Übersetzt aus dem Lateinischen heißt das „ich werde heilen“ und genau dieser Glaube ist es, der auch hier in der Medizin offenbar die sprichwörtlichen Berge versetzt.

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    Auch wenn der Placeboeffekt keine Spontanheilung bringen kann, worauf Wissenschaftler immer wieder hinweisen, so ist aber eine Veränderung der biochemischen Prozesse im Körper des Patienten zu beobachten. Während die Spontanheilung auf die eigene Kraft des Körpers zur Heilung setzt, bringt der Placebo-Effekt durch Einflüsse von außen positive Wirkung. Und auch wenn regelmäßig wieder der Placebo-Effekt in Zweifel gestellt wird, weil Spontanheilungen, subjektive Beeinflussungen durch den Arzt und auch den Patienten angeführt werden, haben zahlreiche Studien die Wirksamkeit des Placebo-Effektes untermauert.

    Welche Rolle spielt das Aussehen von Placebos?
    Wichtig für die Wirksamkeit von Placebos ist aber auch das Aussehen der Präparate. Nicht alles wirkt, nur weil es nach Pille ausschaut. Die Größe, die Farbe, die Verabreichungsart und auch der Geschmack des Placebos entscheiden über seine Wirkung im Körper. So sind nach Erfahrungswerten die großen bunten Kapseln erfolgreicher in der Behandlung als die kleinen weißen und unscheinbaren Tabletten. Darauf nimmt die optische Gestaltung der Placebos natürlich Rücksicht, weil es letztend der subjektiven Empfindung des Patienten untersteht, ob ein Placebo gewünschte Erfolge bringt.

    Spielart des Placebos: Placebo-Eingriffe in der Chirurgie
    Placebo-Effekte können nachweislich sogar durch operative Eingriffe bzw. vorgetäuschte Eingriffe erreicht werden, was die Wirksamkeit dieser Effekte noch einmal Zweiflern gegenüber unterstreicht. Eine große Studie in Texas mit 120 Patienten, die unter Knie-Arthrose litten, wurde durchgeführt. Bei 60 der Patienten wurden statt einer Operation lediglich leichte Schnitte auf der Haut durchgeführt. Zwei Jahre nach diesem Versuch waren 90 Prozent der betroffenen Patienten nachhaltig zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Operation. Interessant war dabei zusätzlich, dass der einzige Unterschied darin bestand, dass die Patienten, die nicht wirklich operiert worden waren, deutlich weniger Schmerzen beklagten. Ein ähnlichert Versuch erfolgte in einer niederländischen Klinik. Hier wurden 200 Patienten mit einer Bauchspiegelung untersucht. Die Auslosung danach ergab, natürlich für die Patienten nicht erkennbar, wer nun wirklich operiert werden sollte. In der danach folgenden einjährigen Untersuchung ergaben sich bei den Gruppen keinerlei Unterschiede.

    Bisher liegen allerdings global erst zwanzig Studienergebnisse vor, die sich mit dem Placebo-Effekt in der Chirurgie beschäftigt haben und bei denen dann Patienten statt mit OP mit einer Scheinbehandlung geheilt wurden.

    Placeboforscher fahren richtig harte Geschütze auf, um die Thesen des Placebo-Effektes untermauern oder auch widerlegen zu können. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Patienten, die zuvor mit Morphin schmerzresistent gemacht wurden, sogar Stromstöße erhalten. Das Absetzen des Morphin und der konsequente Ersatz durch Kochsalzlösung ließ in diesen Studien die Patienten schmerzfrei bleiben. Das wiederum freut die Forscher, denn so lässt sich auch Doping beim Sportler ohne tatsächliches Präparat erzielen.

    Fazit: Als Patient oder Arzt stellt sich die Frage, was will man mehr? Der Placebo-Effekt ist wissenschaftlich untermauert, effektiv und dem Patienten geht es gut. Der Glaube an die Medizin, die Kompetenz des Mediziners und die Fähigkeit des Körpers mit Schmerzen und Erkrankungen alternative Wege zu beschreiten sind zentral für den Placebo-Effekt.

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