Ärzte und Patienten meinen: Einen gesunden Rücken spürt man nicht. Leider erleben nur wenige Menschen dieses Wohlbefinden dauerhaft. Erkrankungen des Bewegungsapparates gehören zu den häufigsten Beschwerden. Mehr als 70 Prozent der Deutschen leiden im Laufe eines Jahres an Rückenschmerzen. Wenn der Schmerz im Kreuz sich erst einmal eingenistet hat, bleibt er meist längere Zeit oder wird chronisch. In den Budgets der Krankenversicherungen erscheinen Rückenleiden als einer der kostenintensivsten Posten.
Zuschüsse zur Rücken-Prophylaxe gibt es auch von der GKV
Vor diesem Hintergrund stellt sich zwangsläufig die Frage nach einer wirksamen Prävention von Rückenleiden, aber auch danach, wer die Prophylaxe zahlt. Privatversicherte haben bei der Kostenerstattung kaum Probleme – bei entsprechender Tarifwahl übernehmen die privaten Krankenversicherungen bis zu 100% der Aufwendungen für Rückenschulen, präventive Gymnastik oder die vorbeugende Behandlung mit naturheilkundlichen Verfahren. Am einfachsten findet man eine passende private Krankenversicherung mit einem Vergleich der Angebote. Dieser hilft unabhängig und vor allem unverbindlich die Tarife der Anbieter zu analysieren.
Für Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherungen erscheint die Situation demgegenüber fast schizophren: Hohe Behandlungskosten für den kranken Rücken werden übernommen, für Präventionsmaßnahmen dekretiert der Gesetzgeber einen Zahlungsstopp. Gut für die Versicherten: Die Krankenkassen unterstützen die Prävention von Rückenleiden oft in eigener Regie.
Fitness, Entspannung, Präventiv-Urlaub
Viele gesetzliche Krankenversicherungen haben eigene Präventions-Programme aufgelegt, die gesundheitsförderndes Verhalten unterstützen sollen. Im Zentrum dieser Angebote stehen Bewegungsprogramme – oft inklusive einer Rückenschule – Ernährungsberatung und Stressreduktion. Für die Erhaltung eines gesunden und schmerzfreien Rückens sind alle drei Bereiche wichtig.
Neben Kursen der Kassen selbst gibt es oft auch Zuschüsse für ein Abonnement im Fitnessstudio oder die Bezahlung eines speziellen Rückentrainings. Voraussetzung für die finanzielle Beteiligung der Krankenversicherungen an externen Angeboten ist ein qualifiziertes und durch die jeweilige Kasse anerkanntes Kursprogramm – die Nachfrage vor der Buchung erspart Enttäuschung. Weniger bekannt ist, dass die gesetzlichen Versicherungen Präventionskurse im Urlaub bezuschussen oder vollständig erstatten.
Auch hier gilt: Vorab-Genehmigung durch die Krankenkasse, die außerdem nach der Rückkehr aus den Ferien einen Teilnahme-Nachweis an den Kursen sehen möchte. Auch Akupunktur oder homöopathische Behandlungen zur Vorbeugung von Rückenleiden sind möglich – Voraussetzung ist, dass die Kasse die Methode unterstützt sowie die Therapie durch einen Kassenarzt.
Das Leistungsspektrum der gesetzlichen Krankenkassen für die Rückenleiden-Prävention ist allerdings sehr unterschiedlich – bei den kassengebundenen Zusatzleistungen lohnen sich auch bei der GKV ein Vergleich und gegebenenfalls ein gezielter Wechsel.