Jeder kennt die unruhigen Nächte, in denen man sich im Bett herumwälzt und keinen Schlaf findet, oder in denen man in kurzen Abständen immer wieder aufwacht. Morgens fühlt man sich dann meist wie gerädert, denn bei einer solchen Schlaflosigkeit findet der Körper in der Regel nicht die Erholung, die er eigentlich braucht. Schlaflosigkeit hat fast jeder schon einmal erlebt, doch ab wann ist dieses Problem eigentlich als eine Erkrankung anzusehen, die medizinischer Behandlung bedarf und wie sieht eine solche Behandlung dann aus?
Es gibt verschiedene Arten von Schlaflosigkeit
Generell leidet beinahe jeder vierte Deutsche unter einer Schlafstörung, die behandlungsbedürftig ist. Dabei werden die so genannten Einschlafstörungen von den Durchschlafstörungen unterschieden. Bei den Einschlafstörungen findet der Betreffende den Weg in den nächtlichen Schlaf nur schwer oder gar nicht. Durchschlafstörungen zeichnen sich dadurch aus, dass man während der Nacht immer wieder aufwacht und dann auch meist Probleme hat, wieder einzuschlafen. Mediziner sehen eine Ein- oder Durchschlafstörung in der Regel dann als krankhaft an, wenn sie über einen Zeitraum von mehr als vier Wochen in der Mehrzahl der Nächte auftritt und keine Besserung eintritt.
Schlaf besteht aus verschiedenen Phasen
Schlaf ist ein sehr komplexes Geschehen, das auch heute noch nicht in allen Einzelheiten genau erforscht ist. Das Gehirn eines schlafenden Menschen durchläuft während der Nachtruhe verschiedene Phasen, die sich in einem EEG (Elektroenzephalogramm), bei dem die Hirnströme aufgezeichnet werden, in charakteristischen Mustern widerspiegelt. Zunächst ist der Schlaf noch relativ leicht, in der Zeit nach Mitternacht tritt dann die so genannte Tiefschlafphase ein, die mehrere Stunden andauert. Gegen morgen dann verlässt das Gehirn diese Phase wieder, der Schlaf ist nicht mehr ganz so tief, und der Körper bereitet sich auf das Aufwachen vor. Generell sind diese Phasen in ihrer Länge und Ausprägung je nach Mensch etwas verschieden. Doch der Tiefschlaf nach Mitternacht ist bei allen Schläfern die Phase, in der sich der Körper und vor allem das Gehirn am meisten erholen. Hier tritt auch die so genannte REM-Phase auf, in welcher verstärkte Augenbewegungen und auch Träume vorhanden sind.
Viele Faktoren beeinflussen den Schlaf
Schlaf ist durch viele verschiedene Faktoren beeinflussbar, und diese können auch bei der Ausprägung von Schlafstörungen eine wichtige Rolle spielen. Dementsprechend muss eine so genannte schlafmedizinische Diagnostik sehr umfangreich und genau durchgeführt werden, um die Ursache des Problems herauszufinden.
Die Faktoren, welche einen guten Schlaf ausmachen, werden auch zusammenfassend als die Schlafhygiene bezeichnet. Dazu gehören zum Beispiel der Standort des Bettes, die Matratze und das Verhalten vor dem Schlafengehen. Eine gute Schlafhygiene zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass das Schlafzimmer zunächst einmal ein ruhiger Ort ist, an dem man sich entspannen kann. Dazu gehört auch, dass es hier keinen Fernseher oder Computer gibt, und dass die Atmosphäre insgesamt schlafförderlich ist. Das Bett ist ein weiterer wichtiger Faktor für einen guten und gesunden Schlaf. Die Matratze sollte den persönlichen Schlafbedürfnissen angepasst sein, manche Menschen schlafen zum Beispiel lieber hart, andere lieber weich. Zudem sollte das Bett bei Bewegungen keine Geräusche machen, da dies ebenfalls sehr störend sein kann. Vor dem Schlafengehen sollte man nicht zu schwer und gehaltvoll essen, da dies den Organismus belastet und die Schlafqualität verschlechtert. Ein wenig Bewegung vor dem Schlafen und entspannende Aktivitäten wie ein heißes Bad oder auch das Trinken einer Tasse Tee können ebenfalls dazu beitragen, dass man gut in den Schlaf findet.
Schlafmediziner behandeln Schlafstörungen
Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie diese generell nicht über einen längeren Zeitraum mit Schlaftabletten behandeln, da diese Mittel schnell abhängig machen und die erzielte Schlafqualität nicht sehr gut ist. Ein Schlafmediziner ist die richtige Anlaufstelle bei Schlafproblemen jeglicher Art. In der Regel wird man von seinem Hausarzt an einen solchen überwiesen und eine genaue Diagnostik erfolgt in den meisten Fällen in einem Schlaflabor, wo man eine Nacht verbringen muss.