Für die meisten Menschen ist das Sonnenbaden am Strand eine angenehme und schöne Erfahrung. Es gibt jedoch auch immer mehr Personen, für die das Thema Sonne mit quälendem Juckreiz, Bläschen und Quaddeln verbunden ist. Diese Menschen leiden unter Erkrankungen der Haut, die allgemein als Sonnenallergie bezeichnet werden.
Hinter diesem Begriff verbergen sich jedoch verschiedene Krankheiten, die nicht unbedingt allergische Ursachen haben müssen. Generell unterscheidet man die polymorphe Lichtdermatose (PMD), die Mallorca-Akne und photoallergische Reaktionen.
Inhaltsverzeichnis
Die polymorphe Lichtdermatose
Am häufigsten tritt die polymorphe Lichtdermatose auf, von der etwa 20 Prozent der Bevölkerung betroffen sind. Sie entsteht am häufigsten an Hautstellen, die noch nicht an die Sonne gewöhnt sind, wie zum Beispiel im Ausschnitt, an den Schultern, im Nacken oder an den Innenseiten der Arme.
Symptome und Ausprägung
Die PMD kann dabei in sehr unterschiedlicher Stärke auftreten und sich in Bläschen, Quaddeln oder roten Flecken äußern. Weiterhin tritt die PMD in sehr unterschiedlicher Art und Weise auf, bei manchen Menschen immer zu Anfang des Sommers, andere bekommen sie nur bei einem Urlaub im Süden. Meist verschwinden die Hauterscheinungen nach einer Sonnengewöhnung von ein bis drei Wochen.
Ursachen für PMD
Die Ursache für die polymorphe Lichtdermatose liegt in der UV-Strahlung, welche zu einer Entstehung von reaktiven Sauerstoffverbindungen in der Haut führt, den so genannten freien Radikalen. In gesunder Haut existieren verschiedene Schutzmechanismen, welche die durch UV-Einstrahlung entstehenden freien Radikalen abfangen und unschädlich machen. Bei Personen, die unter PMD leiden, scheinen diese Schutzmechanismen nicht mehr richtig zu funktionieren. Besonders häufig sind junge, hellhäutige Frauen betroffen.
Wie kann man vorbeugen?
Wenn Sie der Entstehung einer Sonnenallergie vorbeugen wollen, gibt es hierzu verschiedene Möglichkeiten. So wird die Einnahme des Antioxidantiums Provitamin A (Betacaroten) empfohlen, da dieses die freien Radikalen neutralisieren kann. In der Apotheke können Sie verschiedene hoch dosierte Präparate erwerben, welche Sie etwa einen Monat vor Antritt einer Reise in die Sonne oder auch vor Beginn des Sommers einnehmen können. Eine Dosierung von etwa 75 bis 100 Milligramm wird dabei empfohlen, wobei Sie diese nach zwei Wochen auf 50 Milligramm reduzieren können. Diese Einnahme sollten Sie auch im Urlaub weiter fortsetzen. Echte Arzneimittel sind dabei Nahrungsmitteln mit Betacaroten (z. B. Karotten) vorzuziehen, da sie speziell für die Behandlung von Hauterkrankungen entwickelt und getestet wurden.
Sehr wichtig ist auch die Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit einem hohen UV-Schutz, wobei es mittlerweile auch Produkte mit zusätzlichen Antioxidantien gibt, deren Anwendung sich besonders bewährt hat. Die Haut ist in der Lage, diese Antioxidantien über einen gewissen Zeitraum zu speichern, so dass Sie mit der Anwendung schon zwei Wochen vor dem Urlaub beginnen können.
Wenn Sie unter starken Beschwerden leiden, empfiehlt sich auch eine stufenweise Gewöhnung der Haut an das Licht, was durch eine Lichttherapie beim Hautarzt erfolgen kann.
Die Mallorca-Akne
Die Mallorca-Akne betrifft ungefähr fünf Prozent aller Patienten mit Sonnenallergie. Bei dieser Erkrankung der Haut reagieren die durch das UV-Licht gebildeten Sauerstoffradikale mit dem Fett von Sonnenschutzmitteln, Kosmetikprodukten oder auch dem körpereigenen Talg. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion in de Haarfollikeln der Haut und zur Entstehung von kleinen, akneartigen Knötchen. Am stärksten sind junge Patienten mit einer eher fettigen Haut und mit genereller Neigung zur Akne von dieser Form der Sonnenallergie betroffen. Zur Vorbeugung ist der Einsatz von Sonnengelen mit hohem UV-Lichtschutz zu empfehlen, da Gele kein Fett enthalten. In der Zeit des Sonnenbadens sollten Sie dementsprechend auch auf fetthaltige Kosmetika und Pflegemittel verzichten und stattdessen fettfreie Mittel und Gels zur Pflege benutzen.
Photoallergischen Reaktionen
Photoallergische Reaktionen entstehen durch die Reaktion von Stoffen auf der Haut mit dem Sonnenlicht, deren Abbauprodukte dann zu allergischen Reaktionen und Hautverfärbungen führen können. So können zum Beispiel die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln, das Auftragen von Parfums und parfümierten Cremes oder der Kontakt mit bestimmten Pflanzen (z.B. Sellerie, Petersilie, Zitrusfrüchte, Bärenklau) entsprechende Hautreaktionen auslösen.
Hat Sie schließlich doch eine solche allergische Hautreaktion erwischt, gibt es in der Apotheke verschiedene, gut wirksame Gels und Cremes zu kaufen. In schwereren Fällen und bei länger andauernden Beschwerden sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden.