Körperliche und organische Hintergründe
War das Kind vor dem erneuten Bettnässen bereits trocken, ist es wichtig, nach einer Ursache für das erneute Bettnässen zu suchen. Hier können nämlich auch organische oder hormonelle Hintergründe den Anlass für das Bettnässen geben. Sowohl die Blasenentzündung als auch die Fehlbildung der Harnwege oder eine Diabetes mellitus können beispielsweise die medizinischen Hintergründe für das Bettnässen sein.
Der Hintergrund für das Einnässen kann auch in einer zu klein entwickelten Blase liegen. Im Vorschulalter ist die Blasenkapazität nämlich oftmals noch nicht altersgerecht entwickelt und somit kann das Kind den Urin über die ganze Nacht nicht halten.
Auch nicht selten liegt der Hintergrund des Bettnässens in dem Mangel am antidiuretischen Hormon, welches dann für das Bettnässen verantwortlich ist. Dieses Hormon ist zuständig für die Drosselung der Harnproduktion in der Nacht. Wenn das ADH in zu geringen Mengen produziert wird, kann die Blase dann im Umkehrschluss in der Nacht fast sprichwörtlich überlaufen.
Bei einigen Kindern ist auch ein verzögerter Aufwachmechanismus für das nächtliche Bettnässen verantwortlich. Diese Kinder schlafen so tief und auch so fest, dass sie trotz intensiven Harndrangs nicht aufwachen und somit das Bett einnässen.
Psychische Hintergründe
Können körperliche Hintergründe für das Bettnässen ausgeschlossen werden, können auch psychische Hintergründe das Bettnässen bewirken. Diese Kinder leiden unter einem so starken Druck, der von Außen auf sie einwirkt, dass sie dann eher zum Bettnässen neigen. Hier können viele Hintergründe eine Rolle spielen, dass das Bett mehr oder weniger regelmäßig morgens nass ist. Sowohl eine Scheidung der Eltern als traumatisches Ereignis als auch das für Eltern positiv empfundene, für Kinder häufig stressige Erlebnis der Neuankunft eines Geschwisterkindes kann die Störung bewirken.
Oft kann das Bettnässen auch als echter Notruf der Seele betrachtet werden, wenn Kinder nämlich Situationen bewältigen müssen, denen sie sich selbst nicht gewachsen fühlen und die sie allein auch objektiv nicht bewältigen können.
Bei psychischen Hintergründen für das Bettnässen ist die Ursachenforschung oftmals weitaus aufwendiger, als wenn eine organische Störung das Einnässen verursacht.