Der Begriff Vogelgrippe geistert im Moment wieder überall durch die Medien, und wenn die Grippesaison vor der Tür steht wissen viele Menschen nicht, was an den zahlreichen Meldungen über neue Grippeviren und Todesfälle nun eigentlich dran ist.
Vogelgrippe – worum handelt es sich?
Vogelgrippe ist als erstes einmal eine umgangssprachliche Bezeichnung für eine Viruserkrankung von Vögeln, die durch Influenzaviren ausgelöst wird. Das Virus der Vogelgrippe wird in der Fachsprache auch als H5N1 bezeichnet. Vertreter der Gruppe der Influenzaviren sind ebenfalls für die Grippe beim Menschen verantwortlich. Die Vogelgrippe ist eine Zoonose, also eine Krankheit, die auch vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Momentan ist eine Übertragung der Krankheit von Geflügel auf den Menschen sehr selten, allerdings endet eine solche Infektion fast immer tödlich. Durch das Vogelgrippevirus sind vor allem Menschen gefährdet, die direkten und häufigen Kontakt zu infizierten Tieren hatten. Bisher hatten fast alle an dem H5N1 Virus gestorbenen Personen unmittelbaren Kontakt zu erkranktem Geflügel.
Die Inkubationszeit des Virus A/H5N1 scheint etwa eine Woche zu betragen. Nach dem Beginn der Krankheit werden in der Regel grippeähnliche Symptome beobachtet, wobei extrem hohes Fieber, Husten, Atemnot und Halsschmerzen auftreten. Fast alle Erkrankten entwickeln bereits in einem frühen Stadium der Krankheit eine Lungenentzündung. Blutbildveränderungen, Magenbeschwerden und eine Nierenschwäche können ebenfalls auftreten. Häufig stellte sich bei den bisher verstorbenen Patienten ein tödliches Lungenversagen, komplettes Nierenversagen oder auch ein Multiorganversagen ein. Die hohe Todesrate ist relativ typisch für neuartige Viruserkrankungen und wird dadurch bedingt, dass das Virus noch nicht an den Menschen als seinen Wirt angepasst ist. So bringt es diesen schnell um, anstatt ihn für seine weitere Verbreitung zu nutzen. Zudem besitzt der Mensch fast keine Abwehrkräfte gegen den neuen Virussubtyp H5N1.
Ein neues Virus könnte entstehen
Wissenschaftler hegen die Befürchtung, dass sich das H5N1 Virus der Vogelgrippe mit einem Erreger der menschlichen Grippe kreuzen könnte. So könnte ein neuer Untertyp des Virus mit anderen Eigenschaften entstehen. Zum Beispiel könnte dieser neue Virustyp leichter von Tier zu Mensch oder Mensch zu Mensch übertragen werden. Im hypothetisch schlimmsten Fall könnte es zu einer weltweiten Pandemie mit sehr vielen Toten kommen, wenn die Ausbreitung des Virus nicht unterbunden werden kann. Es besteht aber kein Grund zur Panik, da es sich bisher um reine Hypothesen handelt. Die Wahrscheinlichkeit, am Vogelgrippe-Virus zu erkranken ist sogar deutlich geringer, als am normalen menschlichen Grippevirus zu sterben, das jährlich immerhin bis zu 20.000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland verursacht.
Bestimmte Verhaltensregeln minimieren das Risiko
Der Erreger der Vogelgrippe stirbt in der Außenwelt relativ schnell ab und lässt sich durch normale Desinfektionsmaßnahmen relativ schnell unschädlich machen. Wenn die Viren über 70 Grad Celsius erhitzt werden, sind sie ebenfalls nicht mehr infektiös, so dass durchgegarte Eier und andere durchgegarte Geflügelprodukte ungefährlich sind. Bislang ist zudem weltweit keine einzige Erkrankung an den Viren durch Lebensmittel nachgewiesen worden.
Wenn Sie ins Ausland reisen, sollten Sie die Empfehlungen des deutschen Auswärtigen Amtes beachten. In Gebieten, in denen das Virus verbreitet ist, sollten Eier und Geflügelfleisch vor dem Verzehr immer über 70 Grad Celsius erhitzt werden. Eier sollten demnach 10 Minuten gekocht werden, Geflügelfleisch sollte an keiner Stelle mehr rötlich sein. Weiterhin sollten Sie in diesen Gebieten den Kontakt zu möglicherweise erkrankten Tieren vermeiden und keine Geflügel- oder Vogelmärkte besuchen. Antivirale Mittel sollten nicht präventiv eingenommen werden, da eine solche Einnahme möglicherweise die Ausbildung von Resistenzen fördern kann. Viele Experten raten zudem dazu, sich gegen die menschliche Influenza impfen zu lassen. Denn eine normale Grippeimpfung kann eine Vermehrung der bekannten menschlichen Grippeviren unterbinden und so auch eine Infektion mit beiden Virentypen und damit eine Kreuzung des menschlichen Grippevirus mit H5N1 unterbinden.
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