Low Carb, Fdh oder HMR – Es gibt mittlerweile unendlich viele Möglichkeiten dem Bauchfett den Kampf anzusagen. Besonders schnell soll es allerdings mit einer Stoffwechselkur funktionieren. Was steckt dahinter?
Abnehmen, schlank sein und das Wunschgewicht dauerhaft halten – Wer wünscht sich das nicht? Aber nicht immer klappt das. Häufig schlägt der JoJo Effekt zu und dann zeigt die Waage noch deutlich mehr an, als vorher. Oft ist das der Fall, wenn radikal viele Kilos abgenommen werden und danach wieder ganz normal weiter gegessen wird. Anders soll es allerdings bei der Stoffwechselkur sein. Hier können Abnehmwillige in nur 21 Tage deutlich über 10kg Körpergewicht verlieren und das ganz ohne JoJo-Effekt. Ob das wirklich möglich ist? Ich möchte hier einmal Licht ins Dunkel bringen und wichtige Stationen der Stoffwechselkur aufgreifen.
Inhaltsverzeichnis
» Was bedeutet eigentlich Stoffwechselkur?
Der Hauptfokus während der speziellen Diätform liegt bei der Reduzierung der täglichen Kalorienzufuhr. Statt vorher beispielsweise 2000 kcal am Tag, darf man während der Stoffwechselkur nur maximal zwischen 500 und 700 kcal zu sich nehmen. Diese Kur dient aber nicht nur der radikalen Gewichtsabnahme, sondern entschlackt und entgiftet den Körper und verringert laut einer Studie das Risiko an Arteriosklerose zu erkranken.
Die Kur geht über eine Dauer von 21 Tagen und wird in vier verschiedene Phasen eingeteilt.
» Die 4 Phasen der Stoffwechselkur
Wer sich für die Stoffwechselkur entscheidet, der geht durch vier unterschiedliche Phasen. Experten raten hier, sich explizit an diese Phasen zu halten, da sonst der gewünschte Effekt ausbleibt.
➜ Phase 1: Ladephase
Kaum vorzustellen, aber hier sollen Sie zwei Tage lang so viele Kalorien wie nur möglich zu sich nehmen. Diese Tage dienen dazu, den Stoffwechsel noch einmal richtig anzukurbeln. Wichtig ist es außerdem, bei der Auswahl der Lebensmittel auf besonders fett- und eiweißhaltige zu achten. Zu dem Essen sollen mindestens 3 Liter getrunken werden. Alkohol ist während dieser Zeit tabu.
➜ Phase 2: Diätphase
In Phase 2 beginnt die eigentliche Kur. Hier wird die Kalorienaufnahme auf maximal 500 bis 700 kcal gesenkt. Diese Phase dauert mindestens 21 Tage. Die Kalorien dürfen aber nicht wahllos eingesetzt werden. Vielmehr gibt es auch hier genaue Anweisungen. Folgende Lebensmittel sind beispielsweise generell verboten:
- Milch
- Alkohol
- Süßstoffe
- Kohlenhydrate (Reis, Kartoffeln, Nudeln,…)
- Öle und Butter
Erlaubt sind hingegen:
- mageres Fleisch
- Fisch
- Tofu
- Gemüse
- Eier
- Magerjoghurt und -quark
- Obst, wie Erdbeeren, Grapefruit, Orangen und grüne Äpfel
Wer sich ein Leben ohne Nudeln, Reis & Co. nicht vorstellen kann, der braucht es auch nicht. Mittlerweile gibt es spezielle Produkte für den Stoffwechsel mit deutlich weniger Kalorien. Nudeln beispielsweise – 100g normale Nudeln haben rund 130 kcal, die gesunde Variante ohne Kohlenhydrate beispielsweise nur 6 kcal. So können Sie ruhigen Gewissens schlemmen und brauchen sich bei den Kalorien keine Gedanken machen.
Wichtig bei der Nahrungsaufnahme sind vor allem eiweißreiche Lebensmittel, die dafür sorgen, dass kein Muskelabbau erfolgt. Experten rechnen ungefähr mit 1g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. An diese Werte sollten Sie sich halten.
Neben der richtigen Ernährung gibt es aber auch noch zwei weitere Punkte, die in dieser Phase wichtig sind. Zum einen sollten Sie zwischen drei und vier Liter Wasser trinken und zum anderen gehören zu dieser Kur so genannte Globolis bzw. Tropfen mit HCG dazu.
Was ist HCG?
„HCG ist ein Peptidhormon, das Frauen in der Schwangerschaft bilden. Peptid ist nichts anderes als ein Protein, was laut Experten nur wesentlich kleiner ist. Dieses Hormon sorgt dafür, dass die Fettreserven angegriffen werden, sollte es zu einer Unterernährung bei der Mutter kommen. Bei der Stoffwechselkur soll das Hormon ebenfalls die Fettdepots an den speziellen Problemzonen Bauch, Hüfte und Oberschenkel angreifen, den Appetit hemmen und den Stoffwechsel anregen. Da die Globulis ein homöopatisches Mittel sind, ist kein Eingriff in den Hormonhaushalt zu erwarten.“
Zusätzlich müssen bei dieser Kur Vitalstoffe genommen werden, um dem Körper ausreichend Nährstoffe und Vitamine zuzufügen. Bei diesen Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie allerdings auf Qualität achten und sich nicht von den günstigsten Preisen verführen lassen.
➜ Phase 3: Anpassungsphase
Haben Sie Ihr Wunschgewicht erreicht (Diätphase kann beliebig verlängert werden), starten Sie in die nächste Phase – die Anpassungsphase. Diese Phase ist enorm wichtig. Steigen Sie von der Diätphase in den normalen Prozess mit rund 2000 bis 2500 Kalorien ein, müssen Sie mit dem gefürchteten JoJo-Effekt rechnen.
Gehen Sie also behutsam vor. Über die nächsten drei bis vier Wochen steigern Sie Ihre Kalorienzufuhr nur langsam. So kann sich der Körper in Ruhe anpassen und Sie müssen sich nicht mit einer Gewichtszunahme herumplagen.
➜ Phase 4: Erhaltungsphase
Haben Sie Phase 2 und 3 erfolgreich überstanden, gilt es bei dieser Phase das Wunschgewicht zu halten. Durch gesunde Ernährung und etwas mehr Bewegung als vorher sollte dies kein Problem sein.
» Sport während der Stoffwechselkur
Der Erfolg wird bei dieser Kur nicht an dem Sport gemessen. Es ist jedoch nie verkehrt sich zu bewegen und seine Muskeln so zu Dauerbrennöfen zu machen. Wer während der Kur Sport treibt, sei es joggen, Fahrrad fahren, Schwimmen oder Krafttraining, der unterstützt seinen Erfolg und wird so noch mehr abnehmen, als jemand, der keinen Sport treibt.
» Kritik und Nebenwirkungen
✛ Kopfschmerzen:
Viele Menschen, die bereits eine Stoffwechselkur hinter sich gebracht haben, berichten gerade in der ersten Zeit von Kopfschmerzen. Das mag aber nicht speziell an der Stoffwechselkur liegen, sondern ist generell ein Phänomen vom Abnehmen. Der Körper erkennt plötzlich eine Notsituation, bei der nicht die übliche Nahrung zugeführt wird und reagiert mit Kopfschmerzen. Wenn der Körper sich aber nach ein paar Tagen an die neue Ernährung gewöhnt hat, klingen die Kopfschmerzen auch häufig wieder ab.
✛ Starkes Kaloriendefizit:
Ebenfalls sehr stark in der Kritik ist die radikale Reduzierung der Kalorien. Dies ist aber notwendig, um die oben genannten Erfolge zu erzielen. Bei schwer arbeitenden Menschen oder Menschen, die einen äußerst stressigen Job haben, kann diese geringe Kalorienzufuhr gesundheitliche Risiken hervorrufen. Da man bei der geringen Anzahl an Kalorien nie alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine aufnehmen kann, sind diverse Nahrungsergänzungsmittel unerlässlich.
✛ Kostenintensiv:
Die Stoffwechselkur ist nicht nur für den Körper sehr belastend, sondern auch für das Portemonnaie. Nahrungsergänzungsmittel und die Globulis können schnell mehrere hundert Euro ausmachen. Beide Mittel sind aber wichtig. Nahrungsergänzungsmittel, um eine Mangelernährung auszuschließen und die Globulis, damit der Körper wirklich die Fettdepots ankratzt und nicht nur Muskelmasse abbaut.
✛ HCG umstritten:
Ein weiteres Problem ist die umstrittene Wirksamkeit von dem Hormon HCG in Form von Globulis. Laut aktuellem Stand ist die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln nicht nachgewiesen, weshalb diese kleinen Kügelchen auch nicht als Mittel zum Abnehmen zugelassen sind. Dennoch gibt es genügend Befürworter dieser Stoffwechselkur in Verbindung mit diesem Hormon. Hier einmal ein Erfahrungsbericht:
Im Grunde genommen, muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er seinem Körper so eine radikale Gewichtsabnahme inklusive Entgiftungskur zumuten möchte oder nicht. Um seine Gesundheit im Auge zu behalten, ist es empfehlenswert, die Kur unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.