Eine weit verbreitete Ansicht ist die, dass der Schlaf, der vor Mitternacht vom Körper erlebt wird, der gesündeste ist. Kann die moderne Schlafforschung diese These untermauern? Schlafforscher können die Ansicht, dass der gesündeste Schlaf vor Mitternacht erfolgt, nur bedingt bestätigen. Tatsache ist, dass sich niemand Sorgen um seine Gesundheit machen muss, wenn er nicht genug Schlaf vor Mitternacht bekommt. Die Uhrzeit des Schlafes ist weniger bedeutend für den Körper als die Qualität, die der Schlaf insgesamt hat. Die moderne Schlafforschung misst den ersten beiden Schlafstunden die größte Bedeutung bei. Hier ist die sogenannte REM-Phase zu finden, in der die intensivste Erholung des Körpers erfolgt. Wenn diese zwei Stunden vor Mitternacht liegen, dann stimmt die These, dass der Schlaf vor Mitternacht der gesündeste ist, also in diesem Fall wirklich. Wer aber später ins Bett geht, erlebt die beiden wichtigsten Schlafstunden in gleicher Qualität – nur eben später als die Frühschläfer.
Erste Hälfte des Schlafes bringt die meiste Erholung
Grundsätzlich gilt nach der modernen Schlafforschung, dass die erste Hälfte des Nachtschlafes die meiste Erholung bringt, denn hier liegen die meisten Anteile des Tiefschlafs. Wann diese Phase in der Nacht erschlafen wird, ist für den Körper allerdings nicht wichtig. In der Nacht verändern Schläfer ihre Position rund 20 bis zu 60 Mal und ein großer Teil davon liegt in der zweiten Schlafhälfte. Selbst ein guter Schläfer, der vermeintlich immer durchschläft, wacht nachts bis zu 30 Mal auf. Beeinträchtigt wird die Qualität des Schlafes von diesen Aufwachphasen nicht. Allerdings leiden rund 29 Prozent der Frauen und 18 Prozent der Männer in Deutschland an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen, die aber nicht in der Uhrzeit des Schlafengehens begründet sind.