Ein plötzliches lautes Brummen, Pfeifen oder Quietschen, in den meisten Fällen begleitet von einem deutlichen Verlust der Hörfähigkeit – wenn Sie auf einmal solche Symptome verspüren, kann es sich um einen so genannten Hörsturz handeln.
Ein Hörsturz – was ist das eigentlich?
Die Ursachen für einen Hörsturz konnten bisher noch nicht einwandfrei geklärt werden. Man vermutet aber, dass dieser sowohl durch die Überlastung der Haarzellen im Innenohr als auch durch eine mangelhafte Versorgung dieser Zellen mit Sauerstoff bedingt ist. Bei einem normal funktionierenden Gehör leiten diese härchenförmigen Zellen den Schall, der dann im Gehirn zu dem verrechnet wird, was wir als Geräusche wahrnehmen. Werden die Haarsinneszellen aber in ihrer Funktion gestört, leiten sie den Schall entweder nicht mehr richtig oder gar nicht mehr weiter. Beides kann bei einem Hörsturz der Fall sein. Sehr charakteristisch ist bei dieser Erkrankung allerdings das ganz plötzliche Auftreten wie aus heiterem Himmel, was wohl im Volksmund auch den Namen geprägt hat.
Der Hörsturz sollte ernst genommen werden
Wenn bei Ihnen ein Hörsturz diagnostiziert worden ist, und Sie keiner lauten Musik ausgesetzt gewesen sind, dann sollten Sie die Erkrankung auch als ein Warnzeichen nehmen, dass etwas in Ihrem Leben aus den Fugen geraten ist. Denn ein Hörsturz gehört auch zu den klassischen Stress-Erkrankungen: bei Stress werden vermehrt Hormone ausgeschieden, welche die Blutgefäße verengen und damit auch zu einer Unterversorgung des Innenohrs mit Sauerstoff führen können. Dauerhafter Stress ist aber generell nicht nur für das Ohr schädlich, sondern kann noch zu weiteren, ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Finden Sie also heraus, welches die Ursachen für Ihren Hörsturz sein können und versuchen Sie, diese möglichst in den Griff zu bekommen oder konstruktiv an diesen zu arbeiten. Nicht nur Ihr Gehör wird es Ihnen danken.
Im Allgemeinen werden bestimmte Gruppen von Menschen definiert, die besonders anfällig für das Auftreten eines Hörsturzes sind. Dazu gehören Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt aufweisen, zum Beispiel bedingt durch Übergewicht, zu hohen Blutdruck, Rauchen, Diabetes Mellitus oder erhöhte Cholesterinwerte.
Die Behandlungsmöglichkeiten
Wenn Sie den Verdacht haben, dass bei Ihnen ein Hörsturz aufgetreten sein könnte, sollten Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Die Symptome können nämlich auch von anderen Erkrankungen wie etwa Infektionen des Innenohres oder einen Ohrenschmalzpfropf bedingt sein. Nur durch eine kompetente medizinische Diagnose und die entsprechenden behandelnden Maßnahmen kann auch wirklich sicher gestellt werden, dass keine dauerhafte Schädigung des Innenohres entsteht und Sie Ihre Hörfähigkeit vollständig wiedergewinnen. Beim Arzt werden in der Regel blutverdünnende Mittel in Form von Infusionen verabreicht, welche die Versorgung der Haarsinneszellen mit Sauerstoff wieder gewährleisten sollen. In manchen Fällen ist auch ein stationärer Aufenthalt nötig, um Infusionen über einen längeren Zeitraum durchführen zu können und auch den tieferen Ursachen der Erkrankung auf den Grund zu gehen.