Wir Deutschen dürfen uns mit Recht und Fug als Nation der Kaffeetrinker bezeichnen, denn sage und schreibe 162 Liter des schwarzen Getränks wurden 2014 pro Kopf konsumiert. Das zumindest veröffentlichte der Deutsche Kaffeeverband am 1. April in seiner Pressemeldung.
Lange Zeit galt Kaffee als ungesund, da er dem Herzen schadet, den Blutdruck erhöht und dem Körper Wasser entzieht. Die Bitterstoffe, die durch die Röstung entstehen, greifen den Magen an und wer ohnehin schon unter Schlafproblemen leidet, findet nach ausgiebigem Kaffeekonsum erst recht keine Ruhe. All diese „Tatsachen“ sprachen nicht gerade für den Kaffee.
Warum ist Kaffee so beliebt?
Kaffee gilt in erster Linie als Muntermacher. Die erste heiße Tasse wird meist schon vor dem eigentlichen Frühstück getrunken. In vielen Betrieben wird Kaffee sogar zur Mitarbeitermotivation eingesetzt, wobei es nicht mehr nur um reinen Filterkaffee geht. Die Geschmäcker sind anspruchsvoller geworden, wie die Profis von Kaffee Partner in ihrem Video auf humoristische Weise zeigen. Kaffee kann durchaus als Kommunikationsmittel angesehen werden. Egal ob privat oder im Job, bei einer Tasse Kaffee kommt man einfach leichter ins Gespräch.
Kaffee schützt vor Gefäßverkalkung
Es sind gute Nachrichten, wenn stimmt, was der Arbeitsmediziner Yoosoo Chang aus Seoul herausgefunden hat. Bei einer Studie mit mehr als 25.000 Arbeitern untersuchte er den Fortschritt kardialer Erkrankungen. Er setzte die ermittelten Werte in Verbindung mit dem Kaffeekonsum der Koreaner.
Die Auswertung ergab eine U-förmige Korrelation zum CAC-Score. Im Vergleich zu Koreanern, die keinen Kaffee trinken, war weniger als eine Tasse am Tag mit einem 23 Prozent niedrigeren Risiko auf eine koronare Verkalkung assoziiert. Bei einer bis drei Tassen war das Risiko um 34 Prozent vermindert, und Koreaner, die täglich drei bis fünf Tassen Kaffee tranken, hatten zu 41 Prozent seltener Kalk in den Koronarien. Bei einem noch höheren Konsum war das Risiko nur noch um 11 Prozent vermindert. Die Assoziation war nur bei einer Trinkmenge von 3 bis 5 Tassen am Tag signifikant. Quelle: Deutsches Ärzteblatt
Gut, den Kaffeekonsum der Koreaner kann man wirklich nicht mit dem der Deutschen vergleichen, trotzdem sind es interessante neue Fakten, deren aktuellen Stand man durchaus weiter verfolgen sollte. Kaffee, getrunken in Maßen, kann also Kalkablagerungen in den Gefäßen mindern.
Kaffee hilft bei Migräne
Ab und an einmal Kopfschmerzen zu haben, ist längst nicht vergleichbar mit den Schmerzen, die Migränepatienten bei einem Schub aushalten müssen. Neben Übelkeit ist das klopfende Gefühl unter der Kopfhaut wohl das, was am meisten an den Nerven zerrt.
Ausgelöst werden die Schmerzen durch Durchblutungsstörungen im Hirn. Die Folge: der Blutdruck sackt ab und die Gefäße weiten sich. Wird Kaffee konsumiert, bewirkt das, dass sich die Gefäße wieder verengen und das Blut schneller fließen kann. Im besten Fall lässt der quälende Schmerz nun nach. Allerdings ist diese Wirkung nicht auf Dauer, einen Versuch ist es aber allemal Wert.
Kaffee senkt Diabetes-Risiko
Eine weitere Studie schwappt aus den USA zu uns herüber und bringt neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Diabetes. Wissenschaftler der Harvard University in Boston verglichen die Daten aus drei verschiedenen Studien und kamen zu dem Ergebnis, dass Kaffee das Risiko an Diabetes 2 zu erkranken, senkt. Untersucht wurde der Lebensstil von über 95.000 Männer und Frauen und natürlich deren Kaffeekonsum.
Das verblüffende Ergebnis: Konsumierte ein Teilnehmer mehr als eine Tasse Kaffee am Tag, senkte er das Diabetesrisiko um elf Prozent. Verglichen wurden die Daten mit den Menschen, deren Kaffeekonsum sich nicht verändert hatte. Für Erstaunen sorgte auch die Tatsache, dass selbst bei koffeinfreiem Kaffee das Diabetesrisiko sank.