Diabetes entwickelt sich oft in einem schleichenden Prozess, der die Betroffenen in der Regel nur selten an eine ernsthafte Erkrankung denken lässt. Meist werden die ersten Symptome mit allgemeinem Unwohlsein abgetan. Während Diabetes mellitus Typ 1 eine Autoimmunerkrankung ist, in der bestimmte weiße Blutkörperchen sich gegen die insulinproduzierenden Beta-Zellen richten und derzeit noch als unheilbar gilt, so verhält sich dies beim Typ-2-Diabetes anders. Wer hier frühzeitig reagiert und gegensteuert, kann eine langfristige Behandlung mit Medikamenten effektiv verhindern.
Schleichender Verlauf der Diabetes
Oftmals tritt Diabetes Typ 2 im mittleren oder höheren Lebensalter auf. Es häufen sich allerdings auch die Fälle, in denen Kinder betroffen sind, meist als Folge von starkem Übergewicht. Unspezifische Symptome wie allgemeine Abgeschlagenheit, Leistungsminderung oder Müdigkeit sind zunächst die Folge. Aber auch eine verschlechterte Wundheilung oder wiederkehrende Harnweginfekte können und sollten als Warnzeichen interpretiert werden. Ebenso kann eine starke Stress-Situation für den Körper, zum Beispiel durch eine Operation, zum Ausbruch der Krankheit bei gefährdeten Personen führen. Entdeckt wird die Erkrankung übrigens oft bei einer normalen Routineuntersuchung. Betroffene sind aufgrund der unerwarteten Diagnose dann häufig sehr überrascht. Im schlimmsten Fall wird die Diabetes Typ 2 erst nach einem Herzinfarkt entdeckt, der eine Folge der Erkrankung sein kann.
Inhaltsverzeichnis
Diabetes Typ 2 – Diese Anzeichen sind Warnsignale
- trockene, juckende Haut
- häufigere Infektionen
- Taubheitsgefühl und Kribbeln in Händen / Füßen
- Schmerzen in den Beinen
- verschlechterte Sehschärfe
- häufiger Harndrang
- streng riechender Urin
- ständiges Durstgefühl
- plötzliche Gewichtsabnahme
- Pilzinfektionen
- schlechte Wundheilung
- Zahnfleischentzündungen
- häufige grippale Infekte
- saurer Geschmack im Mund
- schlecht riechender Atem (Azetongeruch)
- Übelkeit
- Erbrechen
Diabetes Früherkennung unbedingt nutzen
Die beste Möglichkeit, um der Gefahr von Diabetes entgegenzuwirken, ist die Durchführung einer Blutuntersuchung beim Hausarzt.
Gerade diabetesgefährdete Personen, also sehr übergewichtige Menschen oder aber Personen, die mit Diabetes-Betroffenen verwandt sind, sollten beim Hausarzt abklären lassen, ob bereits eine Erkrankung vorliegt. Dafür werden neben einer Blutuntersuchung auch der Blutdruck gemessen sowie Angaben zu Körpergröße und -gewicht gemacht. Selbst ein Vorstadium von Diabetes, wie die gestörte Glukosetoleranz können so erkennt werden.
» Lesetipp: Was ist gestörte Glukosetoleranz?
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Früherkennung durch Glukosetoleranztest
Auch der sogenannte Zuckerbelastungstest, auch oraler Glukosetoleranztest oder oGTT genannt, kann bei der Früherkennung unschätzbare Dienste leisten, denn mit dieser Untersuchung lassen sich Diabetes-Vorstadien aufdecken. Das bedeutet, der Blutzuckerspiegel ist derzeit nur zeitweise, aber noch nicht dauerhaft erhöht. Eine gute Vorbereitung ist für den Test jedoch wichtig, dazu zählen beispielsweise Rauchverbot und eine normale Ernährung mit Kohlenhydraten in den vorherigen Tagen. Zur Untersuchung selbst müssen die Betroffen allerdings nüchtern kommen, also etwa 10 Stunden vorher keine Nahrung mehr zu sich genommen haben.
Wenn erste Symptome, wie ständiges Durstgefühl, plötzlich schlechter werdende Sehkraft oder übermäßiger Harndrang bemerkt werden, sollte zur Sicherheit ein Arzt aufgesucht werden. Die einfachen und schnell erledigten Tests bringen Gewissheit und nur so lassen sich passende Maßnahmen rechtzeitig ergreifen.
Erkrankung an Diabetes & Sofortmaßnahmen können helfen
Wer an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, der muss keineswegs für immer mit dieser Erkrankung leben. Stattdessen ist es so, dass der Lebensstil hier eine sehr große Rolle spielt und eine Änderung des eigenen Verhaltens demnach auch eine Veränderung des Krankheitsverlaufs mit sich bringen kann. Eine Hilfe bei Diabetes im Alltag wird den Betroffenen darüber hinaus mittlerweile durch Blutzuckermessgeräten geboten. Dadurch lässt sich der Blutzuckerspiegel überwachen und der Alltag leichter gestalten. In den meisten Fällen muss aber nicht nur eine Normalisierung des Blutzuckerspiegels herbeigeführt werden, sondern ebenso Blutdruck, Blutfette und andere Störungen wieder auf ein normales Level gebracht werden.
Warum Ernährungsumstellung und Sport helfen
Einerseits ist die Umstellung der Ernährung ein sehr wirksames Mittel, andererseits sollte fortan aber auch mehr körperliche Aktivität auf dem Plan stehen. Bei konsequenter Anwendung sind dann auch große Erfolge zu verzeichnen. Zu Beginn einer Diabeteserkrankung hilft außerdem eine Gewichtsabnahme in der Größenordnung von 5-10 kg, um zumindest annähernd normale Blutzuckerwerte zurückzuerhalten. Für eine deutliche Senkung und damit einen ersten Schritt in die richtige Richtung genügen bereits schon 3-5 kg.