Dauerhafte Gelenkschmerzen bringen so manchen Patienten an seine Grenzen. Eine Alternative zur üblichen Behandlungsmethode, kann die Othkin Therapie sein.
Fast ein Viertel der gesamten deutschen Bevölkerung leidet unter Gelenkschmerzen. Wer betroffen ist, muss seine Lebensqualität tagtäglich einschränken. Die häufigsten Gelenkschmerzen treten im Knie, den Ellenbogen und im Schulterbereich auf. Gründe dafür sind altersbedingte oder berufliche Verschleißerscheinungen und chronische Entzündungen.
Ärzte müssen bei der Diagnose (Ablauf siehe: gelenk-klinik.de) sehr sensibel und gründlich vorgehen, damit die Gelenkschmerzen spezifiziert werden können. Ist es Rheuma, Arthrose oder sogar Gicht? Fakt ist, dass die Schmerzen in den Gelenken nicht von allein weggehen, egal welche Körperteile betroffen sind. Zur Behandlung werden in den meisten Fällen Antibiotika und Schmerzmittel eingesetzt. Mit der Orthokin Therapie eröffnen sich für Patienten neue Wege, schmerzfrei zu werden, ohne Kortison und Operation.
Was versteht man unter der Orthokin Therapie?
Bei der Orthokin Therapie wird der Patient mit körpereigenen Proteinen behandelt. Genauer gesagt handelt es sich um das Protein Interleukin-1, das bereits 1940 zum ersten Mal erwähnt wurde. Je weiter die Forschung voran schritt, desto erkennbarer wurde, dass dieses Protein in jeglichen Körperzellen vorhanden ist. Für die Orthokin Therapie wird heute das Protein Interleukin-1-Rezeptorantagonist verwendet.
Im medizinischen Sinne ist ein Antagonist der Gegenpart zum Agonisten, ähnlich vorstellbar wie bei einem Gift das Gegengift. Das entzündungsauslösende Interleukin-1 wird bei der Orthokin Therapie durch das Interleukin-1-Rezeptorantagonist blockiert, die Entzündung wird gestoppt und die Schmerzen gelindert.
Wie läuft die Orthokin Therapie ab?
Wie oben bereits angeführt, handelt es sich bei der Orthokin Therapie um eine Behandlung mit Eigenblut. Dafür wird dem Patienten mit einer speziellen Spritze Blut aus der Vene entnommen. In der Spritze befinden sich Glaskügelchen, die schon während der Blutabnahme die weißen Blutkörperchen „antreiben“, damit sich der entzündungshemmende Stoff bildet. Die abgenommene Eigendosis Blut wird dann wiederum vom Mediziner in das schmerzhafte Gelenk gespritzt.Wie oft und wie viel verabreicht wird, entscheidet der Arzt.
Wissenschaftliche Beweise für einen hundertprozentigen Heilungsprozess gibt es in Deutschland noch nicht. Die Orthokin Therapie bleibt bei vielen Medizinern umstritten, obwohl Studien gute Erfolge nachweisen können. So hat eine Studie an der Universität Düsseldorf ergeben, dass bei Arthrose-Patienten die mit Orthokin behandelt wurden, eine deutliche Besserung eingetreten ist. Im Vergleich wurde einem Teil der Patienten Placebos verabreicht. Weitere Ergebnisse und Studienerfolge finden Sie auf medizin-aspekte.de.
Wirkung der Orthokin Therapie
Das Eigenblut wird direkt auf den geschädigten Gelenkknorpel gespritzt. Dort haften sich die Hemmstoffe an die Knorpeloberschicht und wirken wie eine Art Abwehrpolizei. Entzündungsauslösende Botenstoffe werden quasi verdängt. Wie gut die Therapie anschlägt, hängt vom Schädigungsgrad des Gelenkknorpels ab. Ist gar kein Knorpel mehr vorhanden, macht auch die Orthokin Therapie keinen Sinn mehr. Bis zu einem Knorpelschädigungsgrad von 3, ist die Behandlung aber auf jeden Fall empfehlenswert. Leider werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen, einige private Kassen beteiligen sich an den Aufwendungen. Anders als bei der Behandlung mit Kortison, treten bei der Orthokin Therpie keine oder nur selten Nebenwirkungen auf (Anschwellen des schmerzenden Gelenks).
Wann kann die Orthokin Therapie angewandt werden?
Am häufigsten kommt die Eigenblutbehandlung bei Arthrose zum Einsatz. Besonders Patienten die Arthrose im Knie oder in der Hüfte haben, können von der Orthokin Therapie profitieren. Allerdings lindern die Spritzen die Schmerzen nicht gänzlich, die Behandlung muss in bestimmten Abständen wiederholt werden.
Weitere Anwendungsgebiete:
- Rheuma
- Wirbelsäulenverschleiß
- Sehnenscheidentzündung
- Schleimbeutelentzündung
- Bandscheibenvorfall
- Meniskusriss