Die beliebteste Verhütungsmethode ist immer noch die Antibabypille. Allerdings achten viele Frauen heute auf eine möglichst hormonarme Verhütung um die Nebenwirkungen auf ein Minimum einzudämmen. Die gute Nachricht: Die Mittel zur gezielt herbeigeführten Verhütung sind heute auf einem technischen Stand angelangt, der die Nebenwirkungen und allgemeinen Risiken im Grunde stark reduziert hat.
Eine dieser Methoden ist die Minipille. Der Unterschied zur „normalen“ Pille liegt darin, dass kein Östrogen enthalten ist. Die zuverlässige Verhütung wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, im Gegenteil, der Pearl-Index liegt zwischen 0,4 und 2,5.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung der Minipille
Die Minipille wirkt im Körper der Frau gleich zweifach.
„Künstlicher“ Spermienstau
Das Gestagen sorgt dafür, dass sich am Gebärmutterhals ein Schleim bildet. Diese zähflüssige Masse und ein sich dadurch bildender Propfen verhindern, dass die Spermien in die Gebärmutter eindringen können.
Eisprung wird gehemmt
Außerdem sorgt das Gestagen dafür, dass der Körper meint, bereits schwanger zu sein. Dieses wiederum hemmt den Eisprung. Einige Minipillen unterdrücken den Eisprung sogar. Weiterhin wird verhindert, dass sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann.
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Für wen ist die Minipille geeignet?
Der große Vorteil der östrogenfreien Minipille kommt allen Frauen zu Gute, die dieses Hormon nicht einnehmen dürfen oder wollen. Dazu gehören:
- Frauen mit Bluthochdruck
- Frauen die an Diabetes leiden
- Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko
- Frauen während der Stillzeit
- Frauen mit Übergewicht
- Frauen die Rauchen
- Frauen mit Blutgerinnungsproblemen
Im Gegensatz zur Antibabypille kommt es bei der Minipille kaum zur Gewichtszunahme oder Spannungen in der Brust. Zwei Vorteile die Frauen sehr zu schätzen wissen.
Wann darf die Minipille nicht eingenommen werden?
Bei all den Vorteilen gibt es aber auch Frauen, die auf die Einnahme der Minipille verzichten müssen. Dies gilt, wenn Sie innerhalb der letzten fünf Jahre eine Krebserkrankung (Brustkrebs) hatten oder unter einer Zyste an den Eierstöcken leiden. Ebenso dürfen Frauen mit einer Lebererkrankung keine Minipille einnehmen, sowie Schwangere.
Wie wird die Minipille eingenommen?
Bei der Einnahme der Minipille ist Disziplin gefragt, denn sie muss bzw. sollte immer zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden. Wird die Minipille einmal vergessen und mehrere Stunden sind bereits vergangen, ist der Verhängnisschutz nicht mehr gewährleistet.
Begonnen wir die Einnahme, wie bei anderen Antibabypillen auch, am ersten Tag der Menstruation. Der Verhängnisschutz beginnt sofort. Das Besondere: Die Minipille wird durchweg genommen, das heißt, eine Pillenpause gibt es nicht.
Minipille – Mögliche Nebenwirkungen
Jeder weibliche Körper ist anders und reagiert anders. Deshalb sind, wie bei fast allen Medikamenten, auch bei der Minipille Nebenwirkungen möglich. Diese können sein:
- Zwischenblutungen zu Beginn der Einnahme
- Schmerzen im Unterleib
- Kopfschmerzen
- Schwindel und Übelkeit
- Akne
- Müdigkeit
- Stimmungsschwankungen
In der Regel ist es aber so, dass die Nebenwirkungen nach einigen Tagen nachlassen, da sich der Körper auf den Wirkstoff einstellt und eine Gewöhnung einsetzt. Es ist aus diesem Grund wichtig, dass Sie die Verträglichkeit mit Ihrem Arzt besprechen. Betrachtet man die Wirkung von Cerazette, einer häufig empfohlenen Minipille, so weist dieses Produkt eine hohe Wirksamkeit von bis zu zwölf Stunden nach dem Einnahmetermin auf. Davon profitieren in erster Linie berufstätige Frauen, die ihre Spontanität dadurch nicht beschränken müssen und auf den Schutzfaktor vertrauen können.
Was kostet die Minipille?
Eine Packung für drei Monate kostet je nach Präparat zwischen 20 und 30 Euro.