Ohne Salz schmeckt es nicht, zu viel ist ungesund. Warum Salz als Bluthochdruckauslöser gilt und wie Sie das richtige Maß finden – alle Antworten hier.
Um sich gesund zu ernähren, bedarf es schon ein gewisses Maß an Disziplin. Dem einen fällt es leichter, andere kämpfen jeden Tag damit, den Körper nicht übermäßig zu belasten. Hier wird penibel genau darauf geachtet, wie viele Kalorien auf den Teller kommen, ob die Lebensmittel Zucker enthalten und wie man den Salzkonsum drosseln kann. Ob letzteres immer so gesund ist, wie angenommen, kommt auf die Menge an.
Fakt ist, dass Salz unserem Essen einen würzigen Geschmack gibt, auf den nur die wenigsten verzichten wollen. Gänzlich ohne Salz zu kochen, kommt für die meisten Menschen nicht in Frage, denn der Geschmack der Gerichte wird dann nur noch als fade und langweilig empfunden.
Inhaltsverzeichnis
❶ Müssen wir Salz wirklich zu uns nehmen?
Die Antwort ist relativ einfach: Ja. Mit der Salzaufnahme führen wir dem Körper lebenswichtiges Natrium und Chlorid zu. Natrium ist unter anderem dafür verantwortlich, dass unser Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht bleibt. Einen Mangel hat wohl jeder schon einmal erlebt, nämlich dann, wenn eine Durchfallerkrankung vorliegt. Durch den vermehrten Stuhlgang verliert der Körper Wasser, der durch die Aufnahme von Salz wieder ausgeglichen wird. Ärzte empfehlen in diesem Fall häufig Salzstangen als erste heimische Maßnahme. Auch unser Gehirn braucht Salz um zu funktionieren. Wird komplett auf Salz verzichtet, kann es zu Verwirrtheit und Desorientiertheit kommen.
❷ Wie viel Salz ist verträglich?
Auf diese Frage gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine ganz klare Antwort. Etwa 6g Salz pro Tag ist für den Menschen ausreichend. Das entspricht in etwa der Menge, die auf einen Teelöffel passt. Nun ist es im Alltag schwierig, den persönlichen Salzkonsum einzuschätzen. Es reicht leider nicht aus, die Prise Salz zu „zählen“, die auf dem Frühstücksei landet, denn in vielen Lebensmitteln ist bereits Salz enthalten, denken Sie nur an Brot und Butter.
❸ Warum ist zu viel Salz ungesund?
Übermäßiger Salzkonsum ist Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, in erster Linie für Bluthochdruck. Wer also bereits an Hypertonie leidet, muss besonders auf seinen Salzkonsum achten. Verzichten Sie in diesem Fall besser auf Fertiggerichte. Wer frisch kocht, hat besseren Einfluss auf die Salzmenge. Ersetzen Sie einen Teil des Salzes gegen Kräuter, so verliert Ihr Essen nicht an Geschmack und Ihr Blutdruck bleibt im Normbereich.
❹ Wie kann ich meinen Salzkonsum kontrollieren?
Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® empfiehlt, sich die Herstellerangaben auf Lebensmittelverpackungen genau anzusehen. Neben dem Fett- und Zuckergehalt, wird meist auch die Natriummenge pro 100g angegeben. Für den Verbraucher ist das zwar ein Richtwert, hundertprozentig genau kann er die Salzmenge aber nicht erkennen, es sei denn jedes Gramm wird gewogen und der Natriumgehalt ermittelt. Bei Lebensmitteln wie Brot, wird es noch schwieriger, denn frisches Brot vom Bäcker ist gar nicht gekennzeichnet. Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® unterstützt daher Initiativen, die darauf zielen, den Salzgehalt in Lebensmitteln generell zu reduzieren.
❺ Ist Salz gleich Salz?
Kochsalz gibt es im Handel schon für wenige Cent. Rein vom Geschmack könnte man meinen, Salz ist gleich Salz. Sicher schmeckt Salz salzig, wie sollte es auch sonst schmecken, doch in der Entstehung bzw. Herstellung gibt es noch einige Unterschiede.
» Tafelsalz
Unterirdische Salzvorkommen sind der Lieferant für das Speisesalz, das wir aus dem Supermarkt kennen. Um das Salz zu gewinnen, wird der Salzschicht Wasser zugeführt. Die daraus entstehende Salzlösung wird erhitzt und kristallisiert. Es entstehen die feinen, uns bekannten, Salzkörner. Um einen Jodmangel in der Bevölkerung vorzubeugen, wird einfaches Tafelsalz mit Jod angereichert. Im Handel ist „normales“ Speisesalz fast immer mit dem Zusatz mit Fluorid erhältlich.
» Meersalz
Meersalz unterscheidet sich optisch vom Speisesalz, durch seine größeren Körner. Es gibt zwar auch feines Meersalz, in den meisten Haushalten wird aber grobes Meersalz bevorzugt. Für Meersalz muss der Verbraucher etwas mehr ausgeben, als für Tafelsalz. Bei der Gewinnung wird Meerwasser in sogenannte Verdunstungsteiche gepumpt und so konzentriert. Dieser Vorgang erfolgt in mehreren Stufen bis hin zur endgültigen Salzaufbereitung. Hier wird das Meersalz für den Lebensmittelhandel gereinigt und getrocknet.
» Pfannensalz
Die Bezeichnung Pfannsalz hat nichts damit zu tun, dass das Salz in einer Pfanne verwendet wird. Die Begriffsbezeichnung ergibt sich aus der Form der Salzgewinnung. Pfannensalz bekommt meist den Namen der Saline, in der es gewonnen wird. So zum Beispiel das Luisenhaller Pfannen Salz, das in der einzigen, noch existierenden, Pfannensaline Europas produziert wird. Es handelt sich hier um die älteste Form der Salzgewinnung, bei der das salzhaltige Wasser aus 450 Metern Tiefe nach oben gefördert wird. In den Pfannen, die dem Salz ihren Namen geben, wird die Sole erhitzt und kristallisiert – bis es letztlich abgeschöpft werden kann. Pfannensalz gilt wegen seiner zartblättrigen Struktur als besonders edel.