Manche Menschen schwitzen weniger, bei anderen wiederum rinnt der Schweiß bei Anstrengung oder hohen Temperaturen in Strömen. So wird immer wieder behauptet, dass ein Körper Schwitzen lernen kann. Stimmt das?
Schwitzen dient grundsätzlich der Klimatisierung des Körpers und die salzige Ausscheidung soll die Körpertemperatur mehr oder weniger konstant halten. Die Verdunstung ist hier ausschlaggebend, wenn der Körper beim Schwitzen gekühlt wird. Gerade beim Klimawechsel, zum Beispiels im Urlaub, rinnt aber viel Schweiß vom Körper ab, der wiederum nicht verdunsten und somit klimatisieren kann. Nach einer Akklimatisierung, die rund drei Wochen dauert, passt sich der Körper auch im Urlaub dann mit seiner Schweißbildung an und produziert weniger kühlende Körperflüssigkeit auf der Haut. Daher auch der wahre Eindruck, dass Südländer in heimischen Gefilden eben weniger schwitzen als die Urlauber.
Siehe auch: Starkes Schwitzen im Schlaf – Ursachen & Tipps
Schwitzen kann trainiert werden
Das Schwitzen kann in bestimmtem Umfang trainiert werden. Die Schweißdrüsen erlernen dabei, die Menge Flüssigkeit abzugeben, die für die Kühlung des Körpers erforderlich ist. Der Körper arbeitet hier nach dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit, die eben auch unnötigen Wasserverlust vermeiden möchte. Forschungen haben zudem belegt, dass ein akklimatisierender Schweiß weniger Salz aufweist als beispielsweise ein Stressschweiß. Sehr gut trainiert werden kann das Schwitzen in der Sauna, in der Anfänger oftmals nur stark erhitzen, aber kaum Schweiß bilden. Auch regelmäßige sportliche Betätigung trainiert die Schweißbildung des Körpers, da dieser auch hier eine Überhitzung vermeiden möchte. Sportler schwitzen eher als Nichtsportler. So sind Sportler also auch beim Urlaub in heißen Gefilden vor der Überhitzung besser geschützt als Nichtsportler. Der Sportler und der „geübte Schwitzer“ sind auch hinsichtlich des Salzverlustes des Körpers in der besseren Position.
Schweiß riecht allein übrigens nicht. Erst in der Kombination mit Bakterien und durch deren Zersetzung beginnt Schweiß zu riechen. Die Art der Bakterien bestimmt übrigens auch den Schweißgeruch, denn die Mikrokokken bringen den schweren und sauren Geruch, der bei Frauen besonders häufig produziert wird. Männer riechen eher stechend und dieser Geruch wird durch die Lipophilien Diphtheroiden bewirkt. Die Anzahl der Bakterien auf der Haut bestimmt hier die Intensität des Geruchs. Mehr waschen und duschen hilft also auch mehr gegen Geruch.