Sage und schreibe rund zwei Quadratmeter umfasst das größte Organ des Menschen – die Haut. Unsere Haut ist quasi ein Schutzschild, welches uns vor Verletzungen schützt, Kälte und Wärme reguliert, aber auch dafür sorgt, dass wir Schmerzen empfinden.
Bei dieser Fülle an Aufgaben, die die Haut übernehmen muss, ist es kein Wunder, dass es sich um ein sehr empfindliches Organ handelt. Hautkrankheiten sind daher keine Seltenheit, ganz im Gegenteil, die Häufigkeit nimmt zu. Insbesondere bei den 3 bis 5jährigen Kindern stehen Hautkrankheiten statistisch gesehen, bereits an zweiter Stelle. Aber auch Erwachsene sind betroffen und leiden zunehmend unter Morbus Unna, einer Dermatitis, die besser unter dem Namen seborrhoisches Ekzem bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
Seborrhoisches Ekzem & Was ist das?
Unsere Hautzellen erneuern sich von selbst und dabei entstehen Schuppen. Schuppen sind also etwas völlig normales, weil sie durch die Regeneration der Haut entstehen. Anders ist es beim Seborrhoischen Ekzem. Die Haut bildet Schuppen, die eine eher gelbliche Farbe haben. Die Stellen darunter sind meist gerötet und entzündet. Am meisten Betroffen sind Säuglinge, aber auch Männer zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
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Seborrhoisches Ekzem & Was sind die Ursachen?
Immer häufiger ist Stress die Ursache für die verschiedensten Krankheiten. Auch beim seborrhoischen Ekzem kann übermäßiger Stress negativen Einfluss nehmen. Hinzu kommen Klimaschwankungen, die unsere Haut verarbeiten muss (Kälte, Hitze). Vor allem aber sind es ein geschwächtes Abwehrsystem und der Hefepilz Malassezia furfur, die als Ursache für Morbus Unna in Frage kommen. Der eigentlich harmlose Hefepilz tritt bei Betroffenen vermehrt auf und führt dann zum Ausbruch der Hautkrankheit. Weitere Ursachen, die der Hauterkrankung förderlich sind:
- genetische Veranlagung
- Aids-Erkrankung
- Hormonschwankungen
Seborrhoisches Ekzem – Diese Symptome sprechen dafür
Der Hautausschlag zeigt sich vorwiegend auf der Kopfhaut und an behaarten Körperstellen, wie Bartbereich und Augenbrauen. Hier bilden sich weiß-gelbe Schuppungen, die meist eine fettige Konsistenz haben. Seltener betroffen ist der Brustbereich, wenn doch, dann können die Schuppen sich in der Brustspalte ergeben. Anders als bei der Neurodermitis, wo es an allen betroffenen Hautpartien zu starkem Juckreiz kommt (Umgangstipps für Betroffene im Ratgeber auf neurodermitis-hautwissen.de), tritt das Jucken beim seborrhoischen Ekzem fast ausschließlich auf der Kopfhaut auf, muss aber keine Begleiterscheinung sein. Auch wenn die Leidtragenden kein Kribbeln und Krabbeln verspüren, ist der betroffene Bereich stark entzündet und gerötet.
Seborrhoisches Ekzem – Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Ein guter Hautarzt erkennt beim Auftreten der Dermatitis recht schnell, wenn es sich um eine solche handelt. Um Irrtümer und Verwechslungen, zum Beispiel mit der Schuppenflechte auszuschließen, kann der Mediziner auch Hautproben entnehmen. Unter dem Mikroskop lassen sich dann die gelblichen Schuppungen deutlich erkennen und diagnostizieren. Um ganz sicher zu gehen, wird die komplette Haut des Patienten untersucht. So wird ausgeschlossen, dass es sich um eine andere Hauterkrankung, wie beispielsweise die Kleienpilzflechte, handelt. Jede schuppende Hauterkrankung kann außerdem auf eine Allergie hindeuten. Ein Allergietest ist deshalb eine weitere Maßnahme, die der Arzt zur Diagnose durchführen kann.
Seborrhoisches Ekzem & So erfolgt die Behandlung
Die gute Nachricht vorweg, das seborrhoische Ekzem ist nicht ansteckend!
➩ Behandlung mit Kortison
Bei einer starken Entzündung, wird der Arzt kortisonhaltige Arzneimittel verschreiben. Zur weiteren Beruhigung der Haut können dann Präparate gegen Pilzinfektionen (Antimykotika) angewandt werden.
➩ Behandlung mit Antimykotika
Um die Pilzinfektion zu bekämpfen, werden spezielle Shampoos und Cremes verordnet. Der Patient muss geduldig sein, denn eine regelmäßige Anwendung, mehrmals täglich, ist unumgänglich. Hat sich der Zustand gebessert, kann auch die Anwendung reduziert werden.
➩ Behandlung mit Apfelessig
Wer mehr auf eine natürliche Behandlung Wert legt, kann wie viele andere Patienten auch, eine Apfelessig-Therapie probieren. Durch die antibakterielle Wirkung im Apfelessig, soll der Hefepilz bekämpft werden. Von einer puren Nutzung, insbesondere auf gereizter Kopfhaut ist aber abzuraten. Mischen Sie sich besser eine Tinktur aus gleichen Teilen Wasser und Apfelessig (1:1).
➩ Behandlung bei Säuglingen
Eltern müssen nicht sonderlich beunruhigt sein, wenn das seborrhoische Ekzem bei ihrem Baby auftritt. In den meisten Fällen muss hier keine gesonderte Behandlung erfolgen, da die Hauterkrankung nach wenigen Wochen von allein abklingt.
Morbus Unna Patienten können also durchaus etwas gegen die Hauterkrankung tun, müssen aber damit rechnen, dass das Ekzem immer wieder auftritt oder sogar chronisch wird.