Noch nicht lange ist Burnout ein anerkanntes Krankheitsbild in der Medizin. Und sicher gibt es noch viele Ärzte, die diese Diagnose nicht stellen wollen oder können. Oft genug landen Patienten beim Neurologen, Psychologen oder bestenfalls in der Psychosomatischen Ecke.
Gesellschaftlich muss sich diese Krankheit erst noch eine gewisse Akzeptanz erwerben. Denn für solche Drückeberger haben Kollegen, Vorgesetzte oder gar die eigene Familie nicht viel übrig. Aber noch wichtiger ist die persönliche Komponente, die da heißt, die eigenen Grenzen zu akzeptieren. Hier lesen Sie darüber mehr.
Psychische Symptome
Zu den wichtigsten Symptomen gehören sowohl psychische als auch körperliche Signale. Zuerst spürbar wird in der Regel die körperliche und geistige Erschöpfung. Innerlich sagt eine Stimme immer wieder: Ich kann nicht mehr. Der Blickwinkel gegenüber der Umwelt verändert sich. Probleme werden negiert, vertuscht oder klein geredet. Schließlich werden auch soziale Kontakte und sogar die Familie immer mehr ausgeklammert und es erfolgt ein Rückzug in die innere Welt.
Schließlich kommen die Angst und Depressionen, man verliert das Gefühl zu sich selbst und seinen Bedürfnissen sowie zur Umwelt. Die zunehmende innere Leere wird zumeist mit Drogenkonsum und Essstörungen bekämpft.
Körperliche Symptome
Die psychische Erschöpfung spiegelt sich in körperlichen Symptomen wider oder umgekehrt. Gerade bei Burnout-Patienten werden Nährstoffmängel und toxische Vergiftungserscheinungen bestimmter Stoffe beobachtet. Der Stoffwechsel, bis hinein in die einzelne Zelle, arbeitet nicht mehr richtig. Chronische Virusinfektionen breiten sich aus. Die Infekt-Anfälligkeit für äußere Gefahrenherde erhöht sich.
Im besten Falle funktioniert der Patient gerade noch in den grundlegendsten Dingen mit Mühe und Not. Das körperliche Ausgebrannt sein äußert sich auch in echtem Kraft- oder Energiemangel, den selbst Sportlernahrung und regelmäßige Bewegung nicht ändern können oder zumindest keine schnellen Änderungen mit sich bringen.
Zusammenfassung:
Neben der geistigen und körperlichen Komponente spielt auch die emotionale Erschöpfung eine bedeutende Rolle. Mangelnde Anerkennung und Unzufriedenheit führen zu Gefühlen wie Wertlosigkeit und Selbstwertproblemen. Zunehmend werden auch andere Menschen für das eigene Versagen verantwortlich gemacht und Verzweiflung breitet sich aus. In ungeordneter Reihenfolge können folgende Symptome dem Burnout zugerechnet werden:
- Patienten besitzen den Willen, sich selbst und anderen Menschen etwas beweisen zu wollen.
- Sie streben hohe Leistungen an, um alle Erwartungen an sich zu erfüllen.
- Daraus resultiert oft eine Überarbeitung, weil persönliche Bedürfnisse und soziale Kontakte vernachlässigt werden.
- Patienten überspielen oder negieren innere Konflikte und Probleme.
- Sie beginnen, an ihrem bisherigen Wertesystem zu zweifeln. Auch ehemals wichtige Hobbys oder Freunde verlieren an Bedeutung.
- Auch die Toleranzschwelle sinkt und eine Geringschätzung anderer Menschen macht sich breit.
- Patienten ziehen sich auch aus der Öffentlichkeit zurück und meiden soziale Kontakte nach Möglichkeit.
- Das Verhalten der Patienten ändert sich für Menschen, die diese kennen, sehr deutlich. Sie werden zunehmend ängstlich und beginnen sich wertlos zu fühlen.
- Mechanische und funktionale Alltagsbewältigung machen sich breit. Patienten verlieren den Bezug zur eigenen Person.
- Sie verspüren eine innere Leere und Hoffnungslosigkeit. Oftmals äußern sie ihre Gleichgültigkeit, machen einen erschöpften Eindruck. Patienten sehen meistens auch keine Zukunft mehr für sich selbst.
- Es besteht die Gefahr des Drogenkonsums, des Suizids sowie eines körperlichen und mentalen Zusammenbruchs.