Die Psyche oder die Seele werden unterschiedlich definiert. Gern wird das Wesen des Menschen als dessen Psyche bezeichnet. Genau diese Psyche kann aufgrund unterschiedlicher Einflüsse erkranken und damit das gesamte Wesen des Menschen mehr oder weniger spürbar verändern. Die Erkrankungen der Psyche nehmen in den letzten Jahren rapide zu und dann sind Menschen vermehrt sowohl den Zwängen, die sich beispielsweise im Waschzwang, oder Panikattacken, zum Beispiel beim Betreten eines Aufzugs oder eines Raumes mit vielen Menschen, aber auch den Depressionen ausgesetzt. Tatsache ist nämlich, dass organische Erkrankungen beim Menschen ebenso große Bedeutung haben wie die Erkrankungen der Seele. Während der Körper einige Belastungen abfangen kann, dann aber häufig mit Erkrankungen reagiert, ist die Seele hier ähnlich verschlungen, auch wenn sie ein Eigenleben führt. In der Psyche können jahrelange Belastungen oder Lebensumstände als stetige Tropfen den Stein höhlen und letztlich in einer psychischen Erkrankung münden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was bezeichnet man in der Psychologie als Psyche?
- 2 Faktoren für eine gesunde Seele
- 3 Erste Schritte in die Sucht
- 4 Anzeichen wenn es der Psyche nicht gut geht
- 5 Wie findet die Diagnose einer psychischen Erkrankung statt?
- 6 Auslöser und Gründe für eine psychische Erkrankung
- 7 Welche Süchte gibt es?
- 8 Psychischen Erkrankungen und Süchten vorbeugen
- 9 Behandlung psychischer Erkrankungen und Süchte
Was bezeichnet man in der Psychologie als Psyche?
Die Definition des Begriffs ist sehr schwierig und hier wird oft die Kombination von Willen, Gemüt des Menschen und dessen Geist in der Gemeinsamkeit als dessen Psyche bezeichnet. Die Psychologie beurteilt unterschiedliche Segmente innerhalb des menschlichen Befindens als Psyche bzw. deren Zustand. So kann es das Bewusstsein an sich sein, aber auch das Ich-Bewusstsein, die Orientierung des Menschen, dessen Aufmerksamkeit und Gedächtnis, das inhaltliche sowie das formale Denken, darüber hinaus die Wahrnehmung und der Antrieb sowie die Psychomotorik, die den Therapeuten wichtige Aufschlüsse über die Psyche und den entsprechenden Zustand dieser beim Menschen widerspiegeln.
Das Bewusstsein des Menschen ist gezielt ein- und ausschaltbar, wie sich in der Kombination von Operation und Narkose zeigt. Das Bewusstsein des Menschen ist elementarer Bestandteil seiner Persönlichkeit und besonders gut lässt sich dies am Beispiel des Menschen im Wachkoma festmachen. Hier besteht eine menschliche Existenz, die aber nur geringes oder überhaupt kein Bewusstsein mehr aufweist.
Faktoren für eine gesunde Seele
Forschungen belegen, dass die Psyche des Menschen die Fähigkeit hat, dessen Abwehrkräfte zu mobilisieren. Die Psychoneuroimmunologie ist der Bestandteil der Medizin, der sich intensiv mit dem Zusammenspiel von Körper und Seele beschäftigt und die festgelegt hat, dass die Psyche den Körper in seiner Funktion unterstützt und vor Erkrankungen schützen kann.
Dabei ist die seelische Gesundheit allerdings von vielen Faktoren abhängig, die im Einflussbereich des Menschen oder aber außerhalb diesem liegen.
- So ist ein tiefer und erholsamer Schlaf für die psychische Gesundheit von elementarer Bedeutung.
- Weiterhin ist ein stetiger Wechsel von An- und Entspannung für die psychische Gesundheit unerlässlich.
- Und auch Sozialkontakte spielen eine wesentliche Rolle, wenn die Psyche gesund erhalten werden soll.
Ein Kind mit geringer Zuwendung entwickelt oftmals einen sogenannten Hospitalismus, der sich in typischen Verhaltensweisen äußert. Hier ergeben sich psychisch gesteuerte Verhaltensweisen, die den Körper nicht selten durch eine Art Abgrenzung vor weitreichenden Schäden schützen.
Erste Schritte in die Sucht
Die Sucht entsteht häufig unbemerkt und in kleinen Schritten. Ein Tag, der schlecht verlaufen ist, wird häufig durch eine Belohnung in Form eines Glases Wein oder einer Flasche Bier abgeschlossen. Es können auch der ausgiebige Einkaufsbummel oder ein sehr schönes Essen sein, die als Belohnung und Trost ausgewählt werden. Hierdurch entsteht eine Stimmungsverbesserung, die aber ihre Wirkung nur für begrenzte Zeit hat. Eine Wiederholung ist notwendig, um das positive Gefühl wieder aufleben zu lassen.
Das ist soweit kein Problem, wenn dieser Druck auf Wiederholung kontrollierbar ist. Wenn ein Druck nach Wiederholung spürbar ist, können schon erste Schritte in die Sucht getan sein. Die Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass ein Mittel oder eine Aktion in immer höheren Dosen oder Ausführungen stattfinden muss, um letztlich zu einer ständig kleiner werdenden Befriedigung zu gelangen.
Anzeichen wenn es der Psyche nicht gut geht
Die Psyche weist viele Bereiche auf, die letztlich erkranken können.
- So können es kleine Bewusstseinsstörungen sein oder auch eine Benommenheit, die infolge eines Unfalls auftitt.
- Das sogenannte Delir, das sich nach intensivem Alkoholkonsum zeigt, ist eine weitere Form der Bewusstseinstörung – in diesem Fall auf den Rausch zeitlich befristet.
- Die Schizophrenie zeigt eine Störung des Ich-Bewusstsein auf – und diese Störung kann zum Beispiel auch nach Drogenkonsum auftreten.
- Orientierungsstörungen bewirken, dass der Betroffene seinen aktuellen Standort nicht kennt oder auch nicht weiß, welcher Tag heute ist oder wie sein eigener Name lautet.
- Aufmerksamkeitsstörungen bringen es mit sich, dass leichte Rechenaufgaben unlösbar werden. Darüber hinaus kann auch das Kurz- oder Langzeitgedächtnis Störungen aufweisen, die sich dann auch in einer dauerhaften Erkrankung, zum Beispiel der Demenz, zeigt.
- Weiterhin gehören Ängste, Phobien, Manien und Depressionen zu den psychischen Störungen, die in den letzten Jahren verstärkt auftreten. Das Gefühlsleben des Menschen erfährt hier eine intensive Veränderung und Stimmungsschwankungen vom Bereich „himmelhoch“ bis „zu Tode betrübt“ sind nicht selten zu finden.
Wie findet die Diagnose einer psychischen Erkrankung statt?
Zunächst wird eine Anamnese durchgeführt, die eine Befragung zur Krankheitsgeschichte des Betroffenen beinhaltet. Der Arzt oder Therapeut kann schon im Verlauf dieser Anamnese wichtige Rückschlüsse auf den aktuellen Zustand und Krankheitsfortschritt ziehen. Die Gespräche finden meistens mit verschiedenen Schwerpunkten – also beispielsweise der Familiengeschichte oder Vorerkrankungen – statt. Häufig von Erkrankten befürchtete psychologische Tests werden aber nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
Weiterhin ist die Organuntersuchung gerade bei Suchtpatienten wichtig, um mögliche Organschäden zu diagnostizieren. Auch besteht die Möglichkeit, dass eine organische Erkrankung die psychische Erkrankung verursacht hat. Mögliche Untersuchungen liegen in Bluttests, Röntgenaufnahmen oder anderen bildgebenden Untersuchungen der Organe.
Auslöser und Gründe für eine psychische Erkrankung
Psychische Erkrankungen sind häufig deshalb so schwer greif- und diagnostizierbar, weil sie in so großem Variantenreichtum auftreten.
- Ängste und Phobien, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Nicht selten sind es Überlastungen oder eine Ausgebranntheit, die zu psychischen Störungen führen können.
- Auch organische Hintergründe wie eine Hirnblutung, ein Schlaganfall, eine Vergiftung oder sogar ein Mangel an Vitamin B aufgrund einer unausgewogenen Ernährung können Gründe für eine psychische Erkrankung darstellen und mit Verstimmungen und intensiveren psychischen Problemen einhergehen.
- Der übermäßige Alkoholkonsum kann zu psychischen Erkrankungen führen und auch eine langfristige Veränderung der Psyche bewirken.
- Auch Hauterkrankungen mit starker Hautbildveränderung bewirken häufig eine psychische Erkrankung oder können umgekehrt der körperliche Ausdruck einer psychischen Erkrankung sein.
- Weiterhin können unterschiedliche Nervenerkrankungen, wie zum Beispiel das Tourette-Syndrom oder aber auch Kopfschmerzen oder andere dauerhafte Schmerzzustände den Patienten so stark einschränken, dass sich letztlich eine psychische Erkrankung oder eine Depression hieraus entwickelt.
- Nicht selten fühlt der Patient sich in der psychischen Erkrankung dauerhaft müde und möchte immer schlafen. Oder es bestehen intensive Schwankungen in der Stimmung, die von der Umgebung nicht nachvollzogen werden können.
- Mobbing, Stress und dauerhafte übermäßige Belastungen können schließlich zum Burnout führen, der in den letzten Jahren als psychische Erkrankung starke Steigerung erlebt hat und seinen Status als Managerkrankheit längst hinter sich gelassen hat. Der Burnout kann sowohl depressive Verstimmungen als auch starke Antriebslosigkeit mitbringen und vom Schüler bis zum Rentner jeden betreffen.
Oft treten auch bei Kindern inzwischen psychische Erkrankungen auf, die sich im bereits genannten Hospitalismus, im Autismus oder im Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom, auch ADHS, zeigen.
Welche Süchte gibt es?
Die am meisten verbreiteten Süchte stellen die Alkohol- sowie die Nikotinsucht dar, die teilweise auch durch gesellschaftliche Toleranz lange Zeit unentdeckt bleiben. Insgesamt ist der Variantenreichtum der Süchte aber sehr groß und so können dann sowohl Drogen als auch Medikamente, Esswaren oder aber verschiedene Handlungen einen Suchtcharakter aufzeigen. Auch Kaufen, Sport treiben oder Spielen sowie der Aufenthalt im Internet weisen heute bei verschiedenen Menschen nicht selten Suchtcharakter auf. Immer dann, wenn der Mensch sich zwanghaften Handlungen unterwirft, spricht man von einer Sucht. Dabei können Süchte auch dann eine große Belastung darstellen, wenn sie nicht direkte Schädigungen am Organismus mit sich bringen, zum Beispiel zwanghafte Verhaltensweisen wie das regelmäßige Zählen von betretenen Treppenstufen oder der Druck, mehrmals hintereinander nach dem Verlassen der Wohnung einen Kontrollgang durchzuführen, um die verschlossene Wohnungstür erneut zu prüfen.
Psychischen Erkrankungen und Süchten vorbeugen
Den psychischen Erkrankungen oder Süchten vorzubeugen, ist nur in begrenztem Maße möglich. Zu wichtigen Faktoren für die Vorbeugung gehören die Stressreduzierung auf ein normales Maß und eine Ausgewogenheit zwischen An- und Entspannung. Dazu können autogenes Training oder andere Entspannungstechniken genutzt werden. Massagen und moderate Sonnenbäder können weiterhin zu einer guten Entspannung beitragen und damit in Grenzen der psychischen Erkrankung vorbeugen.
Süchten kann vorgebeugt werden, indem das eigene Konsumverhalten einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen wird. Werden Verweildauern im Internet ohne faktische Hintergründe immer länger oder wird vom einen als Entspannung getrunkenen Glas Wein am Abend schneller ein zweites oder mehr und findet der Konsum insgesamt regelmäßiger statt? Spüre ich Unruhe oder Unwohlsein, wenn ich das potentielle Suchtmittel nicht zur Verfügung habe?
Wer Verhaltensänderungen im eigenen Umfeld feststellt, sollte zügig handeln. Das gilt hinsichtlich der psychischen Erkrankungen auch bei älteren Menschen, denn Demenzerkrankungen gehen häufig mit psychischen Veränderungen einher. Auch das Konsumverhalten oder aber Charakterveränderungen bei Personen im direkten Umfeld sollten Beachtung finden.
Die Möglichkeiten, sowohl psychischen Erkrankungen als auch Süchten zu begegnen, sind im wesentlichen auf eine gute Information reduziert. Nur wer gut informiert ist, kann eine Depression oder eine Suchtneigung schon in frühem Stadium an sich selbst oder aber im persönlichen Umfeld erkennen und Fachleute hinzuziehen.
Behandlung psychischer Erkrankungen und Süchte
Bei der psychischen Erkrankung wird häufig die Kombination der Psychotherapie und der Behandlung mit Medikamenten gewählt. Die medikamentöse Behandlung kann in verschiedenen Formen stattfinden und so besteht die Möglichkeit, Johanniskraut oder Placebos sowie Psychopharmaka für die medikamentöse Behandlung einzusetzen.
Gerade Angstphobien oder auch ADHS werden häufig mit Verhaltenstherapien kombiniert behandelt. Hier ist gerade bei Kindern eine sehr vorsichtige und umsichtige Vorgehensweise erforderlich.
Beginnende psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel die Schlafstörungen, werden häufig mit einer Ernährungsumstellung behandelt. Bei Depressionen wird nicht selten die Magnetfeldtherapie eingesetzt, um Besserungen zu erzielen.
Die Varianten der Behandlung sind vielfältig und eine Kombination von Psychotherapie und entsprechender medikamentöser Behandlung sowie möglichen anderen Therapie werden grundsätzlich aufgrund einer umfassenden Anamnese ausgewählt.
Wer sich von Süchten befreien möchte, kann auch unterschiedliche Wege wählen. Die Befreiung von der Nikotinsucht kann beispielsweise durch eine Hypnose oder auch Akupunktur unterstützt werden. Auch hier besteht natürlich auch die Möglichkeit, eine Psychotherapie begleitend zur Nikotinentwöhnung zu durchlaufen. Grundsätzlich sind die Therapieformen immer intensiver, je stärker die Sucht das Leben beeinflusst. Nicht selten ist es deshalb für den Süchtigen in letzter Instanz vielleicht auch erforderlich, das persönliche Umfeld für einen festgelegten Zeitraum zu verlassen, um die Gewohnheiten zu durchbrechen.
Die Regel in der Behandlung von Süchten liegt darin, dass es umso größeren Aufwandes der Suchtentwöhnung und –behandlung bedarf, je früher der Kontakt mit dem Suchtmittel begonnen hat und je länger die Suchtkarriere besteht. Gerade Kinder und Jugendliche benötigen häufig psychotherapeutische Behandlung, um ihrer Sucht zu begegnen.