Start Krankheiten

Facettensyndrom: Was sind die Ursachen, Symptome und wie wird behandelt

2534
0
Facettensyndrom Symptome Behandlung

Das Facettensyndrom ist eine Verschleißerscheinung, eng verbunden mit der Abnutzung der Bandscheibe. Hauptsymptomatisch sind dabei immer Rückenschmerzen.

Facettensyndrom Symptome BehandlungIn der Medizin ist es häufig so, dass sich Krankheiten nicht zu hundert Prozent definieren lassen, weil sie eine Art „Mischung“ aus mehreren Krankheitsbildern darstellen. Hierzu gehört auch das Facettensyndrom, eine Häufung von Schmerzen, die durch Reizungen der Wirbelgelenke entstehen.

Unsere Wirbelsäule hat tagtäglich Schwerstarbeit zu leisten, schließlich sorgt sie dafür, dass wir aufrecht gehen können und stützt das gesamte Rückgrat. Verbunden werden die einzelnen Wirbel, deren Anzahl übrigens von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, durch die Bandscheibe und verschiedene Bänder. Wenn wir uns bewegen, bleibt die Wirbelsäule immer in gleicher Haltung. Dafür sorgen viele kleine Zwischenwirbelgelenke, die medizinisch Facettengelenke genannt werden.

Was ist das Facettensyndrom?

Das Facettensyndrom ist quasi ein Sammelbegriff, der verschiedene Formen von Rückenschmerzen beschreibt. Ausgelöst werden diese Schmerzen durch degenerative Veränderungen der Facettengelenke. Ist der Rücken gesund, funktionieren auch Bandscheibe, Bänder und Gelenke wunderbar miteinander. Beim Facettensyndrom ist dieses Zusammenspiel nicht mehr gegeben, es kommt zu Schmerzen.

Definition degenerative Veränderungen:
Medizinische, durch Abbau verschleißbedingte Krankheitserscheinungen, mit negativen gesundheitlichen Folgen.

Die kleinen Wirbelgelenke, also Facettengelenke, sind wichtige Verbindungsstellen zwischen den Fortsätzen zweier benachbarter Wirbel. Facettengelenke bestehen aus einer Gelenkkapsel und einer mit Nerven durchzogenen Knorpelschicht. Sie stützen das Gewicht, dass auf der Wirbelsäule lastet, ähnlich wie die Bandscheiben.

Lesetipp:  Rückenschmerzen - Ursachen und Behandlung

Ursachen für das Facettensyndrom

Auch wenn generell davon ausgegangen wird, dass Menschen ab dem 50. Lebensjahr eher vom Facettensyndrom betroffen sind, so gibt es mitunter auch Patienten, die gerade einmal das 30. Lebensjahr erreicht haben. Wen es trifft und wen nicht, ist auch immer ein Stück weit vom persönlichen Lebensstil abhängig.

Das Facettensyndrom ist eine Verschleißerscheinung, die durch mangelnde Bewegung und Übergewicht begünstigt wird. Aber auch genetische Veranlagung kann die Ursache für das Auftreten des Facettensyndroms sein. Hauptursache ist aber die „normale“ Abnutzung der Bandscheiben. Die schmaler werdenen Bandscheiben puffern die körperliche Belastung nicht mehr so gut ab, so dass der Druck auf die kleinen Wirbelgelenke größer wird.

Mögliche Symptome für das Facettensyndrom

Es zwickt hier, es zwickt da, Rückenschmerzen werden zumindest ab einem bestimmten Alter zur Volkskrankheit. Treten diese Schmerzen allerdings vorwiegend im Lendenwirbelbereich auf, kann dies ein Hinweis auf das Facettensyndrom sein. Erkennbar ist das Facettensyndrom an diesen möglichen Symptomen:

  • Rückenschmerzen, die beim Zürücklehnen ins Hohlkreuz stärker werden
  • Schmerzen im Rücken, besonders bei Belastung
  • Steifheitsgefühl im Lendenwirbelbereich am Morgen
  • vom Rücken ausstrahlende Schmerzen bis ins Gesäß und Beine
  • dumpfer Schmerz beim Anheben eines Beines
  • Schmerzmilderung im Liegen

Wie kann das Facettensyndrom diagnostiziert werden?

Um eine genaue Diagnose erstellen zu können, muss der Patient genau zum bisherigen Krankheitsverlauf befragt werden. Erst danach werden bildgebende Verfahren eingesetzt.

Anfertigung eines Röntgenbildes

Facettensyndrom RöntgenDie Röntgendiagnostik ist nicht ganz so genau wie das CT oder das MRT, aber fast immer der erste Schritt zur Feststellung des Facettensyndroms. Mittels Röntgenstrahlen wird ein Bild der Wirbelsäule erstellt, um so Fehlstellungen, Verkrümmungen oder Abnutzungen der Bandscheibe zu erkennen.

Lesetipp:  Ursachen der Schuppenflechte

Diagnose mittels Computertomographie

Ein deutlich genaueres Diagnoseverfahren ist das CT (Computertomographie). Das es sich um ein Schnittbildverfahren handelt, kann der Arzt eventuelle Veränderungen des Wirbelkanals und der Spinalnerven viel deutlicher erkennen. Besonders Abnormalitäten der Knochenstruktur werden beim CT erkennbar.

Präzise Aufnahmen durch Magnetresonanztomographie

Das MRT (Magnetresonanztomographie) ist ebenfalls ein bildgebendes Diagnoseverfahren, kann aber im Gegensatz zum CT auch sämtliche Verschleißerscheinungen der Weichteilstrukturen (Bandscheiben, Nervenwurzeln, Bänder) darstellen.

Behandlungsmöglichkeiten beim Facettensyndrom

Jeder Patient, der am Facettensyndrom leidet, muss sich bewusst machen, dass es eine Verschleißkrankheit ist, die nicht vollständig rückgängig gemacht werden kann. Zur Linderung der Schmerzen gibt es aber diverse Therapiemethoden:

  • Physiotherapie
  • Rückenschule, Krankengymnastik

  • Schmerztherapie
  • Stromtherapie, Ultraschall, Wärme, Medikamente

  • Orthopädische Hilfsmittel
  • Bandagen, Schmerzpflaster, Mieder

Bleiben all diese Behandlungsmethoden ohne Erfolg, kann auch über eine Operation nachgedacht werden. Vorher sollte möglichst genau diagnostiziert werden, ob es sich tatsächlich um das Facettensyndrom handelt. Wenn der Eingriff nötig wird, ist eine minimal-invasive Operation empfehlenswert. Hierbei wird mit technischen und mitunter auch bilddarstellenden Geräten operiert, die den Eingriff so minimal wie möglich machen (keine großen Schnittflächen oder Narben).