Im Durchschnitt verliert der Mensch 70 bis 100 Haare täglich. Doch die Haarwurzel bleibt an diesen Stellen bestehen, so dass normalerweise immer wieder Haare nachwachsen. Erst wenn dies nicht mehr der Fall ist und immer öfter und in größeren Mengen Haare ausfallen, spricht man vom Haarausfall (Alopezie). Da es jedoch keine Grenzen gibt zwischen dem „normalen“ und dem „krankhaften“ Ausfallen der Haare, kann es sich bei gesteigertem Haarausfall um Effluvium handeln. Hierbei fallen die Haare zwar vermehrt aus, dieser Haarausfall muss jedoch nicht zur Alopezie führen.
Inhaltsverzeichnis
Behandlungsmöglichkeiten von Haarausfall
Wenn vom Arzt eine Form des Haarausfalls bei Ihnen festgestellt wurde, gibt es verschiedene Methoden, ihn zu behandeln. Zunächst die medikamentöse Behandlung. Hierbei werden Ihnen entweder Tabletten verschrieben, die Sie oral einnehmen sollen, oder Cremes die Sie auf die entsprechenden Stellen auftragen. Die meisten dieser Präparate sorgen für hormonelle Umstellungen, durch die das Haarwachstum angeregt werden soll.
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Haartransplantation, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Hierbei werden Haare aus einem Spendergebiet in ein Empfängergebiet eingesetzt. Diese Behandlungsmethode kann leider bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen oder entzündlichem Haarausfall nicht angewendet werden.
Falls Sie keine dieser Behandlungen durchführen möchten, oder sich noch keine Erfolge gezeigt haben, können Sie die betroffenen Stellen auch kaschieren. Dafür eignet sich am besten eine Kopfbedeckung wie ein Hut oder eine Cap, oder Sie legen sich eine hochwertige Perücke oder ein Toupet zu.
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Ursachen für Haarausfall
Haarausfall kann viele Ursachen haben. Wobei man hier zwischen der Ursache und dem Auslöser differenzieren muss. Die Ursache entstand meist schon lange bevor Sie durch den Auslöser auf das Problem aufmerksam wurde. Zu den Auslösern von Haarausfall gehören:
- Psychische Belastung
- Hormonstörungen
- Probleme mit der Schilddrüse
- Diverse Medikamente wie Chemotherapeutika oder Beta-Blocker
- Vergiftungen
- Bestrahlung
- Unverträglichkeiten gegen Wirkstoffe der Haarpflegemittel
- Infektions- und Stoffwechselkrankheiten
- Nährstoffarme Diäten
Neben diesen Auslösern für Haarausfall unterscheidet man auch erblich bedingten Haarausfall oder hormonell bedingten Haarausfall. Diese Antwort hört man häufig von Ärzten, einfach weil es so viele Ursachen für Haarausfall geben kann.
➤ Haarausfall durch falsche Ernährung und Stress
Einseitige Ernährung ist heutzutage oft ein Grund für Haarausfall. Kommen dann noch Stress und Unruhe hinzu, kann dies sehr schnell zu einer Glatze führen. Der Körper weiß mit einer solchen Belastung ohne die richtigen Nährstoffe nicht umzugehen, da ihm die nötigen Nähr- und Mineralstoffe fehlen. Oft kommt zu diesem Mangel auch noch eine Übersäuerung des Körpers hinzu, die durch säurebildende Nahrungsmittel verursacht wird. Allerdings reagiert jeder Körper anders auf eine solche Belastung, und nicht bei jedem tritt infolge dessen Haarausfall auf.
Die FUE-Haartransplantation
Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, und der Haarausfall schon große Teile Ihres Deckhaares vernichtet hat, bleibt fast nur eine Haartransplantation als denkbare Lösung. Eine der modernsten Formen der Haartransplantation ist die FUE Methode.
➤ FUE Haartransplantation & Begriffserklärung
FUE-Methode kommt aus dem Englischen und bedeutet Follicular Unit Extraction und steht für die Entnahme, die Lagerung und die Implantation von follikularen Einheiten, sogenannten Grafts. Diese Grafts sind Haargruppierungen von bis zu fünf Haaren.
Die FUE Haartransplantation wird seit den 1990er Jahren praktiziert, wer sie entwickelt hat ist jedoch unklar. Entweder waren es Ray und Angela Woods, die eigenen Angaben zufolge die FUE-Methode bereits seit Anfang der 1990er Jahren praktizierten oder es war der Arzt Inaba, der 1996 einen Text veröffentlichte, in dem eine ähnliche Behandlung beschrieben wurde. Ob er jedoch die FUE Haartransplantation früher anwendete als Ray und Angela Woods ist leider bis heute nicht genau geklärt.
➤ Ablauf der FUE-Haartransplantation
Nachdem der Arzt Sie gut über den Eingriff informiert hat, beginnt die eigentliche Behandlung. Hier werden zunächst die Haare aus dem Spendergebiet auf eine bestimmte Länge gekürzt. Anschließend wird das Spendergebiet betäubt und die Haare werden mittels Hohlnadel entnommen. Hierbei muss der Chirurg besonders vorsichtig sein, um die Grafts genau zu treffen und sie unversehrt zu entnehmen. Wenn dies geschehen ist, wird auch die Empfängerregion betäubt und die Haare werden dann Schritt-für-Schritt eingesetzt. Das Besondere daran: Der Patient muss keine Angst vor Schnittwunden oder ähnlichem haben, denn die Methode wird komplett ohne Skalpell praktiziert. Das ist zwar schonend aber auch deutlich aufwendiger und somit teurer. Wenn Sie über eine FUE Haartransplantation nachdenken, vergleichen Sie also immer vorher genau die Kosten oder nehmen Sie Alternativen wie beispielsweise unter haartransplantationtuerkei.com zu finden in Anspruch.
➤ Vorteile der FUE-Methode auf einen Blick:
- so gut wie keine Narben
- schneller Heilungsverlauf
- örtliche Betäubung
- ein natürliches Endergebnis
- schmerzlose Behandlung
- die Möglichkeit, Körperhaare zu transplantieren
➤ Verhaltenstipps nach der FUE Haartransplantation
Auch wenn die Haartransplantation ohne Probleme geklappt hat, muss eine gewisse Nachsorge eingehalten werden. Genaue Hinweise bekommen Sie von Ihrem Arzt, allgemein können Sie sich aber schon mit folgenden Tipps vertraut machen.
- eventuelle Verkrustungen nicht mit Gewalt abkratzen
- Rötungen an den transplantierten Stellen können bis zu 3 Monate andauern
- beim Haarewaschen in den ersten zwei Wochen einen all zu kräftigen Wasserstrahl vermeiden
- Haare direkt nach der Transplantation nicht überlasten (rubbeln, kratzen, ziehen)
- kein Extremsport in den ersten drei Wochen nach der FUE Haartransplantation
- kein Solarium oder Schwimmbad in den ersten drei Wochen
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