Herpesviren können verschiedene Erkrankungen auslösen
Viele Menschen kennen ihn, den lästigen Lippenherpes, der mit seinen lästigen und unschönen Lippenbläschen immer dann aufzutauchen scheint, wenn man ihn wirklich nicht gebrauchen kann. Der Lippenherpes ist eine durch Viren ausgelöste Erkrankung, wobei es sich bei den Erregern um die so genannten Herpesviren handelt. Die Herpesviren sind eine Virengruppe mit sehr vielen verschiedenen Unterstämmen, welche ganz unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen können. Dabei reichen diese Erkrankungen in ihrer Symptomatik von lokal begrenzten, meist bläschenartigen Haut- und Schleimhautverletzungen hin zu schweren und über den ganzen Körper verteilten Infektionen.
Die Herpesviren, welche den Lippenherpes auslösen, verbleiben dauerhaft im Körper und führen vor allem in Stresssituationen oder bei einer anderweitigen Schwächung des Immunsystems zu einem erneuten Lippenherpes. Dieser lässt sich allerdings meist gut behandeln und mittlerweile bekommen Sie in der Apotheke Cremes oder Salben, die Sie schon beim ersten Auftreten der typischen Symptome auf die betroffenen Stellen auftragen und so eine Entwicklung der lästigen Bläschen direkt verhindern können.
Eine bekannte Kinderkrankheit, die ebenfalls durch einen Stamm von Herpesviren ausgelöst wird, sind die Windpocken. Die betroffenen Patienten werden von einem juckenden, bläschenartigen Ausschlag geplagt, meist in Kombination mit Fieber. Werden die Bläschen aufgekratzt, entstehen typische Narben. Kinder überstehen diese Erkrankungen in der Regel recht gut, und sie hinterlässt im Allgemeinen eine lebenslange Immunität. Erwachsene, die in der Kindheit keine Windpocken durchgemacht haben und sich mit den Windpocken-Viren infizieren, leiden sehr viel stärker unter der Erkrankung, die bei ihnen sogar zum Tod führen kann. Gefährlich wird es auch, wenn Schwangere an Windpocken erkranken, da die Viren das ungeborene Kind schädigen können.
Eine weitere relativ häufig auftretende Herpes-Erkrankung ist der so genannte Herpes genitalis, bei welchem es sich in erster Linie um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt. Eine Woche nach der Infektion mit dem entsprechenden Herpesviren-Stamm treten meist Bläschen und Geschwüre im Genital- oder Analbereich auf. Im Zuge dieser Infektion können zusätzliche Komplikationen auftreten, die zum Beispiel in hohem Fieber mit schweren allgemeinen Symptomen, Lymphknotenschwellungen oder auch Hirnhautentzündungen bestehen können. Wie auch beim Lippenherpes ist eine komplette Beseitigung des Virus aus dem Körper nach einer Infektion nicht mehr möglich, das Virus verbleibt im Körper und die Symptome können erneut ausbrechen. Dies ist wiederum meist dann der Fall, wenn das Immunsystem ohnehin geschwächt ist, so dass es zu Doppelinfektionen kommen kann, die im Falle des Herpes genitalis auch durchaus gefährlich werden können. Eine wirksame Vorbeugung gegen den Genitalherpes besteht vor allem im Safer Sex, d.h. in der konsequenten Anwendung von Kondomen.
Die Gürtelrose ist eine sehr schmerzhafte und unangenehme Erkrankung, die durch Varizella-Zoster-Viren, den Verursachern der Windpocken und aus der gleichen Familie der Herpesviren, ausgelöst wird. Sie kommt in vielen Fällen ebenfalls dann zum Ausbruch, wenn das Immunsystem der Patienten geschwächt ist. Typische Symptome sind ein Ausschlag im Hüft- und Leistenbereich, der sich ringförmig um den Körper zieht und sehr starke Schmerzen verursachen kann. Weiterhin leiden die Erkrankten in den meisten Fällen auch unter Fieber.
In der Regel ist ein ansonsten gesunder Mensch mit einem funktionsfähigen Immunsystem durchaus in der Lage, mit den verschiedenen Herpes-Erkrankungen fertig zu werden. Allerdings wird es immer dann gefährlich, wenn Patienten über ein chronisch geschwächtes Immunsystem verfügen, welches nicht mehr in der Lage ist, die Viren effektiv zu bekämpfen. Dies kann zum Beispiel bei AIDS-Patienten der Fall sein, aber auch bei anderen chronisch kranken Patienten oder bei Menschen, die unter Krebs leiden. Infizieren sich solche Personen mit Herpesviren, können diese massiv den ganzen Körper befallen und letztendlich auch zum Tod der Patienten führen.
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