Für die tägliche Pflege nutzen wir eine Vielzahl von kosmetischen Produkten. Aber nicht alle Inhaltsstoffe sind wirklich zu empfehlen!
Tagtäglich kommen wir mit zahlreichen Kosmetikprodukten in Berührung. Die Hersteller dieser Produkte werben mit den tollsten Versprechungen. Ob es sich dabei um besonders weiße Zähne, eine glatte und jugendliche Haut oder aber um voluminöses Haar geht, eines haben die meisten Produkte gemein: Sie enthalten oft bedenkliche Inhaltsstoffe. Viele von ihnen sind schlecht für die Umwelt und sollten aus ökologischer Sicht gemieden werden. Was aber mindestens genauso wichtig ist, ist der gesundheitliche Aspekt. Denn viele Inhaltsstoffe können unserer Gesundheit schaden.
Schaut man sich die Inhaltsstoffe auf den Kosmetikprodukten an, wird man daraus meist überhaupt nicht schlau. Die wenigsten von uns sind in der Lage, die Stoffe zu erkennen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Daher stelle ich Ihnen in diesem Beitrag sechs potenziell schädliche Stoffgruppen vor, die häufig in Kosmetikprodukten zur Anwendung kommen.
Inhaltsverzeichnis
Parabene: längere Haltbarkeit mit Nebenwirkungen
Parabene erkennen Sie in der Inhaltsliste an der Endung „-paraben“ (z.B. Mthylparaben, Ethparaben, ect). Sie werden als Konservierungsstoffe in verschiedenen Produkten eingesetzt. Sie sollen die Haltbarkeit kosmetischer Produkte verlängern. Jedoch stehen sie im Verdacht, hormonell wirksam zu sein und im Körper eine ähnliche Wirkung wie das Geschlechtshormon Östrogen zu wirken. Daher stellen Parabene eine potenzielle Gefahr für Schwangere, Föten, Kleinkinder und Jugendliche in der Pubertät dar.
Zwar sind nicht alle Parabene-Verbindungen als gefährlich einzustufen, aber einige von ihnen lagern sich im Körper an und werden mit Krankheiten und Phänomenen wie Unfruchtbarkeit, Diabetes, verfrühte Pubertät, Lernschwierigkeiten, Fettleibigkeit oder homonbedingte Krebsarten (z.B. Brustkrebs, Hodenkrebs oder Prostatakrebs) in Verbindung gebracht. Aus diesem Grunde solle auf die Verwendung von Produkten mit folgenden Parabenen zu versichten:
- Isopropylparaben
- Isobutylparaben
- Pentylparaben
- Phenylparaben
Die abschließende Bewertung der Parabene steht noch aus, da es widersprüchliche Studien gibt. Daher ist es empfehlenswert, komplett darauf zu verzichten.
Tipp: Bei zertifizierter Naturkosmetik sind Parabende-Verbindungen nicht erlaubt. Um diese zu erkennen, finden Sie eine Übersicht über verschiedene Naturkosmetik-Siegel auf wmn.de.
UV-Filter: nur bedingt zu empfehlen
In vielen Kosmetikprodukten sind UV-Filter enthalten, die die Haut vor schädlichen UV-Strahlen schützen sollen. Jedoch stehen viele chemische UV-Filter im Verdacht, hormonell wirksam zu sein, Allergien auszulösen und krebserregend zu sein. Diese verstecken sich beispielsweise hinter den Bezeichnungen
- Benzophenone-3
- Benzophenone-4
- Benzophenone-5
- Ethylhexyl Methoxycinnamat
- Octocrylene
- Homosalate
- Isoamyl Methoxycinnamate
- Octyl Methoxycinnamate
- 4-Methylbenzylidene Camphor
- Butyl Methoxydibenzolmenthane
- Ethylhexyl Dimethyl PABA
Besser geeignet für den Schutz vor UV-Strahlen sind mineralische UV-Filter. Hierzu zählen beispielsweise Titandioxid und Zinkoxid.
Tipp: Der beste UV-Filter ist nutzlos, wenn Sie ihn falsch anwenden. Auf douglas.de finden Sie nützliche Informationen rund um das Thema Sonnencreme – unter anderem auch über die richtige Anwendung.
Duftstoffe: häufige Allergieauslöser
Duftstoffe besitzen keine echte Wirkung in Kosmetikartikeln. Sie sind einzig und allein deshalb in Bodylotions, Duschgels und anderen Kosmetikprodukten enthalten, weil wir alle gut riechen möchten. Bei den Inhaltsstoffen werden Sie meist einfach nur als „Parfum“ oder „Fragrance“ ausgewiesen.
Eine Studie vom Umweltbundesamt kam zu der Erkenntnis, dass es in Deutschland mindestens eine halbe Million Duftstoff-Allergiker gibt. Betroffene leiden unter Atemproblemen, Migräneanfällen, Hautproblemen und auch Asthmaanfälle gehören zu den Symptomen. Aber damit nicht genug, denn Duftstoffe können auch Allergien auslösen, vorher Sie noch gar nicht hatten. Besondere Vorsicht ist bei künstlichen Moschusdüften geboten. Denn diese stehen nicht nur im Verdacht, Allergien auszulösen. Sie sollen außerdem hormonell sein und sogar krebserregend sein.
Wie bereits erwähnt, werden Duftstoffe oft garnicht explizit mit Namen aufgeführt. Es gibt aber 26 besonders allergieauslösende Duftstoffe, die ab einer bestimmten Menge namentlich ausgewiesen sein müssen. Hierzu zählen beispielsweise:
- Eugenol
- Cinnamal
- Citral
- Limonene
- Coumarin
- Citronellol
- Farnesol
- Linalool
Um sich keinem unnötigen Risiko auszusetzen, können Sie auf duftstofffreie Kosmetika zurückgreifen. Und sogar beim Parfum gibt es Alternativen, die auf Duftstoffe verzichten – die Molekü-Parfums. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie auf elle.de
Achtung:
Auch in Naturkosmetik sind oftmals Duftstoffe enthalten – auch solche, die als besonders allergieauslösend gelten. Daher sollten Sie auch hier auf Sensitiv-Produkte setzen, die keine Duftstoffe enthalten.
Tenside und Emulgatoren: erhöhte Hautdurchlässigkeit
Sehr viele kosmetischen Produkten wie Zahnpasta, Cremes oder Shampoos enthalten Tenside und Emulgatoren. Hierbei handelt es sich zum einen um PEG (Polyethylenglykol) und PEG-Derivate. Zum anderen sind oft Sodium-Lauryl-Sulfate (SLS) enthalten.
PEG und PEG-Derivate, erkennbar an der Endung „-eth“ oder an der Abkürzung PEG und einer bestimmten Zahl, können die Durchlässigkeit der Haut erhöhen, sodass diese Wirkstoffe besser ausnehmen kann. Jedoch können so auch Schadstoffe leichter in die Haut eindringen. Dies kann zu Hautreizungen und Allergien führen. Teilweise können auch Rückstände von Ethylenoxid enthalten, welche in Verdacht stehen, krebserregend zu sein.
Sodium-Lauryl-Sulfate, die auch so als Inhaltsstoff auszuweisen sind, gelten ebenfalls als allergieauslösend und führen zu Hautreizungen. Zudem trocknen Sie die Haut aus.
Tipp: Wollen Sie sicher sein, dass Ihre Kosmetik ohne Tenside und Emulgatoren auskommt, können Sie auf zertifizierte Naturkosmetik setzen. Denn diese müssen frei von solchen Stoffen sein.
Aluminiumsalze: negative Wirkung für Haut und Körper
Aluminiumsalze kommen in Antitranspirantien zur Anwendung. Sie schließen die Poren und hemmen so die Schweißbildung. An sich ist das für den einen oder anderen recht erstrebenswert, jedoch können permanent verstopfte Poren zu einem Schweißstau führen. Dies hätte Hautreizungen und Juckreiz zur Folge. Aber damit nicht genug, denn theoretisch kann auch Aluminium durch die Haut in den Körper gelangen – besonders bei gereizter oder verletzter Haut. Hier lauern die schwerwiegenderen Gefahren durch die Aluminiumsalze. Denn Aluminium gilt als nervenschädigend und steht sogar im Verdacht, sich auf die Fruchtbarkeit und in der Schwangerschaft auch auf das Ungeborene auszuwirken.
Zum Glück können Sie Aluminiumsalze ganz einfach erkennen, da sie deutlich als solche gekennzeichnet sind – beispielsweise als Aluminiumchlorid. Ein weiterer deutlicher Hinweis ist die Bezeichnung „Antitranspirant“.
Übrigens:
Die Bezeichnungen Deo und Antitranspirant werden oft synonym verwendet. Jedoch überdeckt ein Deo lediglich den Schweißgeruch, während das Antitranspirant die Schweißproduktion unterbindet.
Erdöl: zweifelhafter Effekt auf die Haut
Erdöl kommt einer einer großen Vielzahl von kosmetischen Mitteln vor. So dienst es beispielsweise in Handcremes oder Lippenpflegeprodukten in Form von Paraffinen, Wax oder Vaseline als fettende Komponente. Erdöl dient aber auch als Ausgangsstoff für viele andere Ausgangsstoffe in Pflegeprodukten – so zum Beisiel PEG und PEG-Devirate, einige Duftstoffe oder für UV-Filter.
Produkte, die Erdöl enthalten, haben zweifellos einen tollen Effekt auf die Haut: Sie ist schön glatt und weich. Jedoch wird dieser Effekt durch eine Abdichtung der Haut erzielt. Die Haut erfährt durch das Erdöl also keine Pflege. Vielmehr schädigt es die Haut, da sie nicht mehr atmen kann und austrocknet.
Ob Erdöl in einem Produkt enthalten ist, erkennen Sie beispielsweise an den folgenden Inhaltsstoffen:
- Paraffinum Liquidum
- Isoparaffin
- (Microcrystalline) Wax
- Vaseline
- Mineral Oil
- Petrolatum
- Cera Microcristallina
- Ceresin
- Ozokerite
Tipp: Erdölbasierte Inhaltsstoffe lassen sich nur schwer erkennen. Möchten Sie sicher gehen, dass sich kein Erdöl in Ihrer Kosmetik befindet, können Sie auch hier auf zertifizierte Naturkosmetik setzen.
Mineralöl: Anlagerung an Organen möglich
Immer wieder werden in kosmetischen Produkten mit erdölbasierten Inhaltsstoffen Verunrenigungen mit Mineralöl-Substanzen gefunden. Dabei sind sowohl die gesättigten Mineralöl-Kohelenwasserstoffe (MOSH) als auch die aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffe (MOAH) gesundheitlich bedenklich.
Die gesättigten Mineralöl-Kohelenwasserstoffe werden leicht vom Körper aufgenommen und können sich leicht an Organen anlagern. Die aromatischen Mineralöl-Kohlenwasserstoffe stehen sogar im Verdacht, das Erbgut zu verändern und krebserregend zu sein.
Inhaltsstoffe erkennen
In der Eu gibt es die Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI). Sie legt fest, welche Inhaltsstoffe wie deklariert werden müssen. Jedoch ist diese Auflistung für die meisten von uns größtenteils total unverständlich.
Möchten Sie immer auf einem Blick sehen, welche Inhaltsstoffe in Ihren Kosmetikprodukten unbedenklich sind und welche eher kritisch zu betrachten sind, können Ihnen Services wie beispielsweise Codecheck helfen. Hier haben Sie die Möflichkeit, einfach den Barcode eines Produktes einzuscannen, um sofort eine Einschätzung der Inhaltsstoffe zu bekommen:
- rot markierte Inhaltsstoffe sind sehr bedenklich
- orange markierte Inhaltsstoffe sind bedenklich
- hellgrün markierte Inhaltsstoffe sind leicht bedenklich
- grün markierte Inhaltsstoffe sind unbedenklich
- bei Inhaltsstoffen ohne Markierung müssen Sie selbst abwägen, ob für Sie ein Risiko besteht