Feuchte Hände vor dem ersten Date oder eine schweißnasse Stirn nach dem Sprint zur U-Bahn kennen wir alle. Schwitzen ist menschlich und wichtig für unsere Gesundheit. Doch wenn die Schweißausbrüche zur Qual werden, wird Schwitzen zur Krankheit.
Schwitzen ist gesund. Denn nur so kann unser Körper Temperaturunterschiede ausgleichen. Um bei 32 Grad nicht zu überhitzen, leitet unsere Haut die Wärme nach außen – wir schwitzen. Auch Nervosität oder Wut kann zu Schweißausbrüchen führen. In diesen Situationen schüttet unser Körper Stresshormone aus, die Nerven sind überlastet und aktivieren die Schweißdrüsen. Von diesen besitzt ein Mensch zwei Millionen, besonders viele finden sich in Handinnenflächen, Fußsohlen und an der Stirn.
Krankhaftes Schwitzen und seine Ursachen
Manche Menschen schwitzen stärker als andere. Ärzte bezeichnen das übermäßige Schwitzen als Hyperhidrose und unterscheiden zwischen zwei Arten.
- Die primäre Hyperhidrose
tritt ohne erkennbare Ursache auf und begleitet die Betroffenen meist seit ihrer Jugend. Grund ist eine Fehleinstellung im autonomen Nervensystem. Eine andere Krankheit ist zwar nicht der Anlass für das extreme Schwitzen, aber Stress oder Angst können durchaus Auslöser sein. - Die sekundäre Hyperhidrose
hingegen wird durch Krankheiten oder körperliche Veränderungen, wie Übergewicht oder die Wechseljahre, ausgelöst. Häufig sind Hormon- und Stoffwechselerkrankungen für eine sekundäre Hyperhidrose verantwortlich. Wird in diesen Fällen die auslösende Krankheit behandelt, reduziert sich auch die Schweißbildung.
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Gegen Schweißgeruch: Deo, Rasur und die richtige Kleidung
Gegen primäre Hyperhidrose gibt es kein Heilmittel. Aber einige Tipps können helfen, das Schwitzen zu regulieren. Deodorants mit Aluminiumchlorid verringern die Schweißproduktion und hemmen die Geruchsentwicklung. Starkes Schwitzen wird fälschlicherweise oft mit mangelnder Hygiene verbunden. Daher ist es vielen Menschen unangenehm, nach dem passenden Deo zu fragen. Um sich den peinlichen Apothekenbesuch zu sparen, können Sie starke Deos auch in einer Onlineapotheke bestellen, und es sich vertraulich nach Hause schicken lassen.
Gegen den störenden Geruch kann aber auch eine Rasur der Achselhöhlen helfen. Denn erst durch Bakterien, die sich in Haaren besonders wohl fühlen, fängt Schweiß an zu riechen. Auch atmungsaktive Kleidung, die die Feuchtigkeit abgibt anstatt sie zu speichern, kann Schweißgeruch unterbinden.
NEU! Von Betroffenen entwickelt: Relativ neu, aber extrem erfolgreich, sind die Funktionshemden und Funktions-T-Shirts der Marke laulas. Die Unterwäsche besitzt eine im Bereich der Achseln integrierte Saugmembrane die den Achselschweiß aufnimmt und ihn festhält. Nasse Achselhöhlen und Schweißflecken gibt es damit nicht mehr!
5 Pflanzen gegen extreme Schweißbildung
Wer eher auf die Kraft der Natur vertrauen möchte, kann mit einfachen Hausmitteln versuchen, die Schweißproduktion in den Griff zu bekommen. Es gibt Kräuter, die das Schwitzen reduzieren. Aber auch ein Bad in Tomatensaft oder ein Umschlag mit Walnussblättern soll die Schweißproduktion reduzieren.
- Salbei:
Salbei enthält Bitterstoffe, die die Schweißbildung mildern. In Form von Tee ist er ein bewährtes Hausmittel um starkes Schwitzen zu bekämpfen. Man bekommt Salbei aber auch in Kapselform oder als Badezusatz. - Eichenrinde:
Die Gerbstoffe in der Eichenrinde ziehen die Schweißdrüsen zusammen und sind so ein toller Helfer im Kampf gegen den Schweiß. Sie können Eichenrinde als Tee zu sich nehmen oder Hände und Füße in abgekochter Eichenrinde baden. - Wallnussblätter:
Umschläge mit Wallnussblättern können die Schweißproduktion bremsen. Stellen Sie einen Sud her, indem Sie die Blätter mit Wasser zum Kochen bringen und das Ganze nach 15 Minuten durch ein Teesieb streichen. - Bockshornklee:
Die Inhaltsstoffe des Bockshornklees beruhigen die Schweißdrüsen. Bockshornklee-Samen erhält man in der Apotheke. Sie eignen sich hervorragend für ein Fußbad oder beruhigende Umschläge. - Tomaten:
Ein langes Bad hilft bei der Entspannung – und entspannte Menschen schwitzen weniger. Es klingt ungewöhnlich, aber laut einem alten Hausmittel verringern zwei Liter Tomatensaft im Badewasser die Schweißproduktion. Einfach mal ausprobieren.
Und noch ein kleiner Tipp:
Lindenblüten und Holunder regen die Schweißbildung an. Daher verzichten Sie besser auf diese Pflanzen – gerade im Sommer.