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Brustkrebs Symptome erkennen, Therapie und Nachsorgeplan

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Brustkrebs Symptome
© SENTELLO - Fotolia.com

Der Brustkrebs wird auch als Mammakarzinom bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Tumorerkrankung innerhalb der Brust, die einen bösartigen Verlauf hat. In den westlichen Ländern ist das Mammakarzinom eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Rund 60.000 Frauen erkranken allein in Deutschland jährlich an Brustkrebs.

Zur besseren Anschauung kann man die Brustwarze als Zentrum der Brust sehen. Am häufigsten tritt der Brustkrebs in den äußeren oberen Quadraten der Brust auf. Der Hintergrund liegt darin, dass in diesem Bereich das meiste Gewebe der Brustdrüse zu finden ist.

Brustkrebs bei Männern & Heilungschancen

Auch wenn diese Information nicht weit verbreitet ist: Auch Männer können an Brustkrebs erkranken. Allerdings ist nur ein Prozent der Patienten männlich. Trotzdem ist die Sterblichkeit bei Männern an Brustkrebs höher. Der Hintergrund liegt darin, dass der Brustkrebs beim Mann sehr spät entdeckt wird. Die Heilungschancen reduzieren sich damit deutlich.

In der Behandlung unterschieden sich Männer und Frauen nicht. Bei beiden werden zur Behandlung die gleichen Therapiemaßnahmen herangezogen.

Risikofaktoren und Ursachen für Brustkrebs

Bis heute sind die genauen Ursachen für Brustkrebs nicht eindeutig geklärt. Auch wenn Mediziner immer wieder forschen, können genaue Ergebnisse für die Entstehung von Brustkrebs nicht veröffentlicht werden.

Die meisten Menschen erkranken spontan an Brustkrebs. Das heißt, dass der Mediziner keinen Zusammenhang mit Risikofaktoren ausmachen kann, die die Ursache für die Entstehung von Brustkrebs liefern.

» Risikofaktoren

Allgemeine Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs sind allerdings bekannt.

  • Einer der Risikofaktoren liegt in der Vermehrung der Drüsenläppchen innerhalb des Bindegewebes der Brustdrüsen. Der Mediziner spricht hier von einer proliferativen Mastopathie.
  • Ein weiterer Risikofaktor für die Entstehung von Brustkrebs liegt in der Kinderlosigkeit bzw. einer spätern Schwangerschaft (ab dem 30. Lebensjahr).
  • Auch ein relativ frühes Einsetzen der ersten Regelblutung birgt ein erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
  • Dazu ist es die späte Menopause, also das späte Einsetzen der letzten Regelblutung, das die Entstehung für Brustkrebs begünstigt.
  • Regelmäßige fettreiche Ernährung begünstigt die Entstehung von Brustkrebs.
  • Auch eine häufige Bestrahlung des Körpers, beispielsweise durch Röntgenstrahlen, kann den Brustkrebs begünstigen.
  • Nikotin und Alkohol stellen weitere Risikofaktoren dar.
  • Ein weiterer Risikofaktor liegt in der langfristigen Einnahme von weiblichen Sexualhormonen.

Entgegen der verbreiteten Meinung, ist die Einnahme der Antibabypille für die Entstehung von Brustkrebs nicht mitverantwortlich.

Symptome für Brustkrebs erkennen

Im Frühstadium seiner Entstehung verursacht der Brustkrebs weder Beschwerden noch Schmerzen. Deshalb ist es für Frauen sehr wichtig, die Brust regelmäßig auf Veränderungen des Brustgewebes abzutasten.

  • Bestehen Knoten oder Verhärtungen in der Brust, die vorher nicht zu spüren waren, gehen Sie sofort zum Arzt.
  • Auch eine eingezogene Haut an der Brust sowie eingezogene Brustwarzen können ein Indiz für Brustkrebs sein.
  • Ein weiteres Symptom für Brustkrebs können unterschiedlich große Brüste sein.
  • Heben Sie die Arme an. Stellen Sie jetzt Unterschiede an ihrer Brust fest, gehen Sie zum Arzt!
  • Veränderungen und Rötungen an der Brust oder der Brustwarze können ebenfalls Symptome für Brustkrebs sein.
  • Können die Lymphknoten in der Armbeuge getastet werden, ist Vorsicht geboten. Bitte schließen Sie vorher aus, dass es sich nicht um eine „normale“ geschwollene Lymphdrüse handelt (Pickel in der Achselhöhle).

Wie Sie ihre Brust richtig abtasten, sehen Sie hier:

Wichtig zu wissen ist, dass alle diese Anzeichen einen Brustkrebs anzeigen können, aber es nicht müssen. Ob sich hinter den Veränderungen tatsächlich Brustkrebs verbirgt oder ob eine andere Erkrankung verantwortlich ist, lässt sich nur durch eine eingehende Untersuchung ermitteln. Trotzdem sollte Aufmerksamkeit bestehen und bei Veränderungen sofort ein Termin beim Arzt vereinbart werden – ein Grund zur Panik besteht aber keinesfalls.

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Wie wird Brustkrebs diagnostiziert?

Besteht der Verdacht auf Brustkrebs, begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung. Je früher die Diagnose des Brustkrebses erfolgt, umso größer sind die Chancen auf Heilung.

  1. Der Mediziner wird im Rahmen der Diagnose eine Abfrage der Krankengeschichte durchführen. Danach werden die Brüste als auch die Achselhöhlen genau abgetastet. Diese Abtastuntersuchung reicht bis in die Schlüsselbeingruben hinein.
  2. Nach dem Abtasten wird eine Ultraschalluntersuchung – eine sogenannte Sonographie – durchgeführt. Auch eine Röntgenuntersuchung der Brust, also die Mammographie, kann unter Umständen als Untersuchungsmethode für die Diagnose von Brustkrebs herangezogen werden.
  3. Durch die Mammographie können gutartige und bösartige Veränderungen voneinander unterschieden werden. Auch die Größe und die Anzahl der Veränderungen in der Brust, sowie mögliche Mikroverkalkungen, können durch die Mammographie erkannt werden.

Beim Mikrokalk handelt es sich um eine Ansammlung von Kalkrückständen innerhalb des Brustdrüsengewebes. Diese sind nicht bösartig, können aber einen Hinweis auf einen noch sehr kleinen Tumor liefern.

Bei der Ultraschalluntersuchung in Kombination mit der Mammographie wird die Sicherheit der Diagnose stark erhöht. Für eine endgültige Bestimmung der Veränderungen in der Brust muss vom Arzt eine Gewebeprobe entnommen werden. Diese wird als Biopsie bezeichnet. Die Entnahme des Gewebes erfolgt mit einer langen Nadel.

Keine Angst vor der Mammographie

Biopsie Verfahren zur Entnahme von Gewebeproben

Weitere Verfahren der Biopsie liegen in der Exzisionbiopsie, der Stanbiopsie, der Vakuumbiopsie und der Fennadelbiopsie.

» Exzisionsbiopsie
Bei der Exzisionsbiopsie wir die auffällige Veränderung, die leicht zu erkennen ist, komplett aus dem Gewebe herausgeschnitten.

» Stanzbiopsie
Bei der Stanzbiopsie wird mittels Hohlnadel eine Gewebeprobe entnommen. Der Eingriff erfolgt bei örtlicher Betäubung.

» Vakuumbiopsie
Die Vakuumbiopsie arbeitet mit einer Gewebeprobeentnahme unter Bildüberwachung, also beispielsweise während der Röntgenaufnahme. Hier wird mit einer Nadel, mit einem Durchmesser von etwa drei Millimetern, gearbeitet. Die Feinnadelbiopsie wird bei schon tastbaren Knoten angewandt.

In der Pathologie wird das Gewebe dann auf Krebszellen untersucht. Durch die mikroskopische Gewebeuntersuchung kann der Arzt Art und Fortschritt des Tumors feststellen.

» Magnetresonanztomographie (MRT)
Unter Umständen kann der Arzt auch eine Magnetresonanztomographie als Diagnosemethode einsetzen. Meist geschieht dies, wenn Knoten durch Ultraschall oder Röntgen nicht eindeutig diagnostiziert wurden.

Bei Patientinnen, die ein erhöhtes Risiko für eine Metastasenbildung haben, können weitere Untersuchungen notwendig werden. Hier wird dann die Lunge geröntgt, eine nuklearmedizinische Untersuchung der Knochen angeordnet oder auch eine Ultraschalluntersuchung der Leber durchgeführt. Der Arzt kann so Hinweise auf mögliche Tochtergeschwülste erhalten.

Im Blut lässt sich der Krebs durch bestimmte Tumormarker nachweisen. Die Marker CEA und CA 15-3 treten dann gehäuft im Blut auf. Diese Marker können dem Arzt bei der Untersuchung Hinweise darauf liefern, ob eine vermeintlich auskurierte Krebserkrankung wieder aufgetreten ist.

Wie erfolgt die Therapie bei Brustkrebs?

Die Therapie bei Brustkrebs hängt von vielen Faktoren ab. Eine einheitliche Therapie für alle Fälle des Brustkrebses gibt es nicht.

  • Entscheidend für die Wahl der Behandlung ist die Größe des Tumors.
  • Wichtig für die richtige Therapie ist auch die Bestimmung der Tumor Rezeptoren. Daher muss vor Beginn der Therapie ein Hormonrezeptorstatus durchgeführt werden.
  • Eine wichtige Rolle für die Therapie spielt auch die Tatsache, ob bereits Turmorzellen gestreut haben – ob also schon Metastasen vorliegen.
  • Nicht zuletzt spielt bei der Frau eine Rolle, welchen Menopausen-Status sie hat. Daher muss die Therapie an die Tatsache angepasst werden, ob die letzte Regelblutung bereits stattgefunden hat oder noch nicht.

» Operation oder Strahlentherapie?

Neben der Operation hat sich bei der Behandlung von Brustkrebs auch die Strahlentherapie als sehr erfolgreich erwiesen. Zudem werden ergänzend Chemotherapien eingesetzt, um den Brustkrebs zu behandeln. In der Regel erfolgt auch eine Hormontherapie, die die Heilungschancen bei Brustkrebs deutlich verbessert.

  • adjuvanten Strahlentehrapie
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Bei der adjuvanten Therapie handelt es sich um eine Therapie, die nach der Operation eingesetzt wird.

  • neoadjuvante Chemotherapie

Die neoadjuvante Therapie dagegen wir vor der Operation eingesetzt. Damit soll erzielt werden, dass der Tumor sich vor der Operation schon verkleinert.

Wiederaufbau der Brust nach Radikaloperation

Die Radikaloperation beinhaltet die komplette Entfernung der Brust, bei der der Wiederaufbau anschließend durchgeführt werden kann, aber nicht muss. Auch nach einer brusterhaltenden Operation kann ein Wiederaufbau erfolgen. Diese Rekonstruktion der Brust kann sofort nach der Operation erfolgen, aber auch noch nach Monaten oder Jahren durchgeführt werden.

Wann der richtige Zeitpunkt für die Rekonstruktion der Brust ist und welches Verfahren gewählt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei spielen die individuellen Umstände der Behandlung sowie der persönliche Wunsch der Patientin eine Rolle.

» Varianten des Brustaufbaus

Die eine Version ist die Rekonstruktion der Brust mit körpereigenem Gewebe. Hier wird Muskelgewebe oder Gewebe aus der Bauchdecke entnommen, um die Brust aufzubauen.

Die zweite Möglichkeit ist der Aufbau der Brust mit Silikon oder Prothesen, die mit Kochsalz gefüllt sind. Bei künstlichen Prothesen besteht der Nachteil, dass sie vom Organismus als Fremdkörper wahrgenommen werden und dass sich hieraus eine Verkapselung innerhalb des Bindegewebes ergeben kann. Die Verhärtung kann sich nachteilig auf das kosmetische Ergebnisse der Operation auswirken. Auch das Finden neuer Tumore kann durch die Verkapselung erschwert werden.

Brustkrebs Nachsorge

Wurde der Brustkrebs erfolgreich therapiert, dann ist die Nachsorge ebenso wichtig. Die Brustkrebs Nachsorge wird in regelmäßigen Zeitabständen durchgeführt. Am Anfang alle drei bis sechs Monate, danach werden die zeitlichen Abstände für die Nachsorgeuntersuchungen größer.

» Medizinische Nachsorge

Neben den üblichen Nachsorgeterminen sollten betroffene Frauen sich zusätzlich einmal jährlich einer Mammographie unterziehen. Hierbei wird die gesunde Brust auf mögliche Tumore untersucht. Wurde die brusterhaltende Operation bei der Therapie gewählt, wird diese Brust auch im zeitlichen Abstand von sechs bis zwölf Monaten mammographiert.

Der Medziner kann im Rahmen der Nachsorge auch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Magnetresonanztomographie durchführen.

» Seelische Nachsorge

Wichtig ist aber nach der Brustkrebserkrankung nicht nur die medizinische Nachsorge. Auch seelische und soziale Unterstützung sind erforderlich. Gespräche mit anderen Betroffenen können sehr hilfreich sein. Wichtig für die Nachsorge ist auch ein guter Kontakt zu Freunden und Familie. Für professionelle Betreuung von Betroffenen stehen Psychologen und Psychotherapeuten zur Verfügung, die die Patientin seelisch unterstützen können und ihr den Weg aus der Erkrankung erleichtern.

Unterstützung bieten außerdem zahlreiche Selbsthilfegruppen, in denen man sich mit anderen Betroffenen austauschen kann.

Kann ich Brustkrebs vorbeugen?

Eine Brustkrebserkrankung lässt sich nur bedingt verhindern. Wichtig ist es – wie bei allen Krebserkrankungen – dass Risikofaktoren gemieden werden.

  • Vermeiden Sie Übergewicht, übermäßigen Alkoholkonsum und Rauchen
  • Werden Hormone zur Linderung von Wechseljahrsbeschwerden verabreicht, dann muss die Gabe unter strenger ärztlicher Kontrolle stattfinden. Die Einnahme von Hormonen sollte zudem zeitlich begrenzt erfolgen.
  • Untersuchen Sie regelmäßig ihre Brust durch Abtasten.
  • Nutzen Sie die kostenlose Früherkennungsuntersuchung (1mal jährlich ab 30 Jahre)
  • Gehen Sie regelmäßig zur Mammographie. Frauen zwischen 50 und 70 Jahren können sich alle zwei Jahre dieser Vorsorgeuntersuchung unterziehen.

Risikopatientinnen, also Frauen die bereits einen Brustkrebs überstanden haben oder bei denen in der Familie häufig Krebserkrankungen auftraten, haben die Möglichkeit, die Mammographie bereits ab dem 30. Lebensjahr zu nutzen. Dieses Angebot gilt auch für Frauen, die bereits eine gutartige Veränderung innerhalb des Brustgewebes hatten.