
Eine unbeschreibliche Angst und Panik überfällt Menschen, die an Panikattacken leiden, scheinbar wie aus heiterem Himmel. Das Herz rast, die Hände werden feucht, Schwindel tritt auf, die Kehle ist wie zugeschnürt – die Symptome solcher Attacken sind sehr zahlreich.
Generell werden Ängste grob in drei verschiedene Kategorien eingeteilt. Man unterscheidet die Angst vor Dingen und Örtlichkeiten, zwischenmenschliche und soziale Ängste sowie die Angst vor der Angst und vor Panik. Die Zahl der Menschen, die unter Panik- und Angstattacken leiden, ist in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Dabei äußert sich die Angst meist in vier verschiedenen Bereichen. Diese umfassen körperliche Veränderungen, Gefühle, Gedanken und das Verhalten. Je häufiger die Angst und Panik die Betroffenen überfällt, desto stärker werden bestimmte Situationen gemieden. Weiterhin nimmt der Missbrauch von Alkohol, Medikamenten und anderen Substanzen bei Angstpatienten häufig zu.
Wie erkennt man eine Panikattacke?
Eine Panikattacke ist eine besonders schwere Form der Angststörung, die scheinbar ganz plötzlich auftritt. Betroffene leiden unter plötzlichen Angstanfällen mit verschiedenen körperlichen Symptomen. Diese können sich zum Beispiel in Herzrasen, Herzklopfen oder unregelmäßigem Herzschlag, Schwitzen, Zittern oder Beben, Atemnot, Mundtrockenheit, Erstickungsgefühle, Enge oder Kloß im Hals, Schmerzen, Druck und Enge in der Brust, Übelkeit oder Bauchschmerzen, Schwindel, Unsicherheits-, Ohnmachts- und Benommenheitsgefühle, Unwirklichkeitsgefühle, Angst, die Kontrolle zu verlieren, Angst „wahnsinnig“ oder ohnmächtig zu werden sowie Angst, einen Herzanfall zu erleiden oder zu sterben. Nicht selten landen die Betroffenen immer wieder mit scheinbaren Kreislaufproblemen im Krankenhaus, obwohl körperlich nichts festgestellt werden kann.
Panikattacken und ihre Entstehung
Angstgefühle werden in den meisten Fällen unbewusst erlernt, beispielsweise durch bestimmte angstbesetzte Erfahrungen oder durch Lernen von den Eltern. Angstgefühle können auch auftreten, wenn Menschen über längere Zeit in starker Anspannung gelebt haben, oder wenn der Körper nach einer schweren körperlichen Erkrankung erschöpft ist. Ein hyperaktives Nervensystem, d.h. eine angeborene erhöhte Angstbereitschaft kann ebenfalls am Entstehen von Panikattacken beteiligt sein. Aber auch ein Vitamin B1-Mangel, eine Störung des Kalziumhaushaltes oder auch psychische Erkrankungen wie Depressionen können Angstanfälle verursachen.
Eine Psychotherapie verspricht Erfolg
Die Behandlung von Panikattacken erfolgt in der Regel durch eine ambulante oder stationäre Psychotherapie. Bei dieser lernen die Betroffenen, sich mit ihren Ängsten zu konfrontieren und ihre Denkschemata zu verändern, so dass es erst gar nicht mehr zur Ausprägung von Panikattacken kommt. Weiterhin lernen sie Techniken, wie sie mit einer auftretenden Panikattacke umgehen können, so dass diese sich gar nicht erst in ihrer vollen Ausprägung zeigt. Entspannungstechniken wie zum Beispiel Autogenes Training oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson sind bei Behandlung von Panikattacken und Angststörungen ebenfalls hilfreich. Medikamente sollten nur kurzfristig Anwendung finden, da es sich um Beruhigungsmittel handelt, welche die eigentlichen Ursachen für Panikattacken nicht bekämpfen und bei längerer Einnahme abhängig machen können.