Unser Körper, insbesondere der Bewegungsapparat, ist täglich einer hohen Druckbelastung ausgesetzt. Hauptsächlich entsteht diese Belastung in der Nähe von Knochen, Muskeln und Sehnen. Schleimbeutel dienen dazu, diesen Druck abzupuffern.
Ein Schleimbeutel ist ein kleines „Säckchen“, das aus Gelenkkapseln und Sehnenscheiden besteht. Der Gewebesack enthält die sogenannte Synovialflüssigkeit (Gelenkschmiere), die dafür sorgt, dass die Reibung, zum Beispiel zwischen Knochen und Haut, gemindert wird.
Tritt eine Entzündung im Schleimbeutel auf, spricht man, wie der Name schon sagt, von einer Schleimbeutelentzündung. Diese Entzündung entsteht häufig durch Fehlbelastungen, insbesondere am Knie.
Inhaltsverzeichnis
Wer ist betroffen und wie kann ich vorbeugen?
Im menschlichen Körper befinden sich über 150 Schleimbeutel, wobei die im Bereich der Gelenke am meisten beansprucht werden. Häufig betroffen sind daher Berufsgruppen, die viel auf den Knien arbeiten, wie Fliesenleger, Dachdecker und Pflasterer. Bei diesem Personenkreis kommt es vermehrt zu einer Entzündung der Schleimbeutel, der Mediziner spricht dann von einer Bursitis.
➡ Berufsbedingte Schleimbeutelentzündung
Bursitis im Knie trifft vor allem Menschen, die schon eine Weile in ihrem Beruf gearbeitet haben und der Beanspruchung somit über Jahre ausgesetzt sind. Um einer Schleimbeutelentzündung vorzubeugen, sollten Sie das Knie so gut wie möglich abpolstern. Die einfachste Möglichkeit sind Kniekissen, oder besser noch Knieschoner. Letztere werden einfach über die Arbeitshose „gezogen“ und bilden so eine Schutzschicht zwischen dem harten Untergrund und dem Kniegelenk. Einfache Modelle gibt es aus Schaumstoff, die qualitativ bessere Variante ist aus Neopren (siehe Seton). Ihrer Gesundheit zu Liebe sollten Sie nicht das preiswerteste Modell wählen, denn gerade bei Arbeiten im Freien ist die wasserdichte und wärmeisolierende Neoprenausführung die bessere Wahl.
➡ Krankheitsbedingte Schleimbeutelentzündung
Neben der berufsbedingten Schleimbeutelentzündung kommen auch Verletzungen durch Unfälle als Ursache in Frage. Äußere Prellungen oder innere Infektionen, zum Beispiel bei Rheumapatienten, sind weitere mögliche Auslöser der Bursitis. Besonders häufig kommt es bei chronischer Polyarthritis zu Schleimbeutelproblemen rund um die Gelenke (ausführliche Infos auf klinik-bochum.de).
Symptome für eine Schleimbeutelentzündung im Knie
Man könnte meinen, dass sich bei einer Entzündung auch zwangsläufig Schmerzen einstellen – dem ist aber nicht so. Nicht jeder Patient, bei dem eine Schleimbeutelentzündung festgestellt wurde, klagte im Anfangsstadium über Schmerzen.
Das deutlichste Symptom für eine Bursitis ist das Anschwellen des betroffenen Bereichs. Ebenso kann die Haut um das Kniegelenk gerötet sein. Bei starker Schwellung fühlt der Patient im Knie übermäßige Wärme. Bei Bewegung und Druckausübung kommt es nun auch zu Schmerzen.
Diagnose Schleimbeutelentzündung: So geht der Arzt vor
Wie bei jeder anderen Diagnosestellung auch, muss der Arzt über alle Vorerkrankungen Bescheid wissen. Auch die berufliche Situation spielt eine Rolle, der Patient sollte also lückenlos berichten um Fehldiagnosen zu vermeiden.
Anschließend beginnt der Mediziner mit der körperlichen Untersuchung. Dazu tastet er den Bereich rund ums Knie genau ab und achtet darauf, wie sich das Gewebe unter Druck verändert.
Reicht die körperliche Untersuchung nicht aus, um eine eindeutige Diagnose zu stellen, können Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen weitere Klarheit bringen.
Therapie der Schleimbeutelentzündung im Knie
Als erstes muss sichergestellt werden, dass das Knie nicht weiter belastet wird. Der Patient wird arbeitsunfähig geschrieben um das Kniegelenk ruhig zu stellen.
- Mittels Eispack und kühlenden Salben wird die Schwellung des Schleimbeutels reduziert.
- Zur inneren Behandlung der Bursitis werden entzündungshemmende Medikamente verschrieben.
- Hat sich die Schleimbeutelentzündung etwas „beruhigt“, wird die angesammelte Flüssigkeit durch Punktion abgesaugt.
- Damit der Schleimbeutel sich nicht erneut verfüllt, wird ein Druckverband angelegt.
Besonderheit:
Haben sich bereits Bakterien gebildet, muss der Arzt den Schleimbeutel aufschneiden, dass heißt, der Patient kommt um eine Operation nicht herum. Gleiches gilt, wenn die Schleimbeutelentzündung chronisch wird, das heißt über Monate und Jahre besteht.