Sie tun nicht weh, lösen keinen Juckreiz aus und sind erst Recht nicht ansteckend. Trotzdem will sie keiner und Betroffene leiden sehr. Die Rede ist von unschönen Pigmentstörungen, die sich auf der Haut als unterschiedlich große, braune Flecken zeigen.
Häufig wird im Sprachgebrauch das Wort Altersflecken verwendet, was medizinisch aber nicht ganz korrekt ist. Altersflecken (Lentigines seniles) sind zwar auch eine Form der Pigmentstörung, treten aber dem Namen entsprechend wirklich häufiger mit zunehmendem Alter auf. Eine andere Form der Pigmentstörung oder auch Hyperpigmentierung hat Ihre Ursachen durch starke Sonneneinwirkung. Hier spricht man von Lentigines solares.
Doch wie kommt es, dass einige Menschen mehr, andere gar nicht betroffen sind?
Verantwortlich ist das Pigment Melanin, ein schwarz-brauner oder auch rötlicher Farbstoff. Das Melanin sorgt dafür, dass wir beim Sonnenbaden schön braun werden. Ist die Pigmentbildung jedoch gestört, zeigen sich statt gleichmäßiger Bräune nur vereinzelt eingefärbte Flecken. Anfänglich könnte man noch an vergrößerte Sommersprossen denken, der Unterschied ist aber schnell erkennbar, denn Pigmentflecken ähneln optisch einem Landkartenausschnitt.
Nicht nur Patienten, auch die Medizin- und Kosmetikbranche befasst sich seit langem mit dem Thema und entwickelt immer neue Methoden um Pigmentflecken zu entfernen. Die gängigsten haben wir etwas genauer unter die Lupe genommen und wollen Ihnen hier die Vor- und Nachteile aufzeigen.
Pigmentflecken entfernen durch Peeling
Peelings werden bei einer Kosmetikbehandlung sehr häufig angewendet, weil dies eine einfache Form der „Hauterneuerung“ ist. Kleine Körnchen sorgen dafür, dass Hautschüppchen entfernt werden und die Haut dadurch einen strahlenderen Teint bekommt.
Um Pigmentflecken zu entfernen, wird ähnlich vorgegangen, allerdings mit einer stärkeren Dosis. Dem Peeling sind hochkonzentrierte Fruchtsäuren beigesetzt, die die oberste Hautschicht lösen. Auch Säuren wie Trichloressigsäure werden gegen Pigmentflecken eingesetzt und sorgen dafür, dass sich die obersten Hautschichten ablösen. Anschließend kann sich die Epidermis regenieren und neu bilden.
➤ Mehr Infos zur Behandlung mit Trichloressigsäure.
Die Peeling-Methode zur Entfernung von Pigmentflecken klingt recht unkompliziert, hat aber auch seine Tücken. Die Haut reagiert, sobald sie mit der Säure in Berührung kommt. Sie werden also einen brennenden Schmerz verspüren, der auch nach der Behandlung weiter anhält, allerdings in abgeschwächter Form. Zur Linderung werden die betroffenen Hautstellen gekühlt. Auch Rötungen und eine besonders empfindliche Haut müssen über mehrere Wochen akzeptiert werden.
Wichtig: Ein Peeling gegen Pigmentflecken darf nur von einem Hautarzt aufgetragen werden und medizinisch überwacht werden!
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Pigmentflecken entfernen mittels Laser
Die Laserbehandlung ist bei Ärzten und Patienten gleichermaßen beliebt, da oftmals nur eine einzige Sitzung notwendig ist. Der Laserstrahl sorgt quasi dafür, dass die Pigmentflecken in kleinste Teilchen zertrümmert werden. Der Patient spürt dies aber nur durch ein leichtes Zwicken. Durch das Aufplatzen der Pigmentflecken kommt es zur Reaktion mit Immunzellen, was wiederum bewirkt, dass die Haut sich entzündet. Es bildet sich ein leichter Schorf, der genau wie bei einer Wunde, von selbst verheilt.
Nach der Laserbehandlung kann es zur Schwellung der Haut kommen. Auch ein brennender Schmerz ist möglich. Patienten müssen mit einer Heilungszeit von mindestens zwei Wochen rechnen. Ist der Lichtstrahl des Lasers zu intensiv und die Haut nur schwach pigmentiert, kann es passieren, dass an dieser Stelle ein weißer Fleck zurückbleibt. Die Laserbehandlung darf nur von einem erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden.
➤ Lesetipp: Ablauf einer Laserbehandlung
Pigmentflecken entfernen mit Creme
Bevor Betroffene einen Arzt aufsuchen und sich eine der beiden oben genannten Methoden unterziehen, versuchen Sie es meist mit Cremes. Diese Form der Pigmentfleckenentfernung hat natürlich den großen Vorteil, dass die Anwendung zu Hause allein durchgeführt werden kann. Spezielle Cremes, wie Eucerin Even Brighter, bewirken, dass sich die Pigmentflecken aufhellen. Sie ahnen bereits, dass dies kein Prozess sein kann, der von heute auf morgen wirkt. Bei der Anwendung ist also Geduld gefragt (mindestens 4 Wochen). Das Ergebnis kann sich dann allerdings sehen lassen. Wirkstoffe wie
- Rucinol
- Kojisäure
- Hydrochinon
- oder B-Resorcinol
sorgen dafür, dass die Pigmentflecken nach und nach verblassen. Wenn Sie mit dieser Behandlungsmethode in den Wintermonaten beginnen, stehen die Chancen noch besser. Vermehrte Sonneneinstrahlung macht es der Haut nämlich noch schwerer, sich zu erholen, weshalb die dunkle Jahreszeit der bessere Therapiezeitpunkt ist.
Auch wenn die Cremes so gut wie keine Nebenwirkungen haben, kann es bei hautempfindlichen Menschen passieren, dass die Haut gereizt wird und sich rötet. Beachten Sie deshalb immer die Beipackzettel bzw. lassen Sie sich in der Apotheke beraten.
5 Tipps: Wie Sie Pigmentflecken vermeiden können
- Der Auslöser für eine Hyperpigmentierung ist UV-Strahlung. Das Wichtigste, besonders in den Sommermonaten, ist daher ausreichender Sonnenschutz mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
- Zelloxidation gehört zum normalen Hautalterunsgprozess. Wenn Sie aber zusätzliche schädigende Faktoren, wie Stress, Rauchen und Alkohol vermeiden, vermindern Sie die Entstehung von Pigmentflecken.
- Neben dem Gesicht sind auch besonders die Hände anfällig für Pigmentflecken. Auch hier gilt: Immer Sonnencreme auftragen!
- Unsere Haut schützt sich weitgehend selbst. Nutzen Sie diese Tatsache und lassen Sie sie besonders im Sommer in Ruhe. Kosmetische Peelings rauen die obere Hautschicht auf und nehmen somit den Schutz.
- Medikament oder Hormonpräparate können die Haut empfindlicher gegen UV-Strahlung machen. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt und verstärken Sie Ihre Sonnenschutzmaßnahmen.