Sport ist zwar kein Mord, aber – risikoreich. Das belegen 1,5 Millionen Sportverletzungen pro Jahr. Besonders Fußballer tauchen überdurchschnittlich häufig in der Statistik auf, aber Fußball ist auch der Deutschen liebster Freizeitsport. Egal, ob auf dem Bolzplatz, dem Tennis-Court oder dem Volleyball-Feld, bei den Sportverletzungen gibt es ein paar Klassiker, die immer wieder auftreten. Abgesehen von kurzen Ausfällen können Sportverletzungen sogar Langzeitschäden wie Arthrose nach sich ziehen.
Inhaltsverzeichnis
Blutergüsse und Prellungen: Kurz und schmerzvoll
Ein Schuss, ein Treffer. Wer schon mal einen Ball mit Höchstgeschwindigkeit auf seinem Oberschenkel landen gesehen hat, der weiß, was eine Prellung ist. Im Fachjargon spricht man von Kontusion. Sie entsteht dann, wenn etwas Hartes auf den weichen Muskel prallt. Dadurch werden Blut- und Lymphgefäße geschädigt, sodass Blut und Lymphflüssigkeit in das Gewebe fließen. Darum entsteht auch der bei Prellungen deutlich sichtbare Bluterguss. Hinzu kommen akuter Schmerz und Schwellungen.
➤ Erste Hilfe bei Prellungen:
Ganz wichtig ist Kühlung! Denn dadurch ziehen sich die Gefäße zusammen und es tritt weniger Flüssigkeit aus. Aber Achtung: Nicht länger als zehn Minuten am Stück kühlen. Dann eine gleichlange Pause einlegen und den betroffenen Körperteil hochlegen und ruhen lassen.
Ähnliche Themen:
» Kleine Verletzungen behandeln
» Knieprobleme & so werden sie behandelt
» Sport treiben für Knochen und Muskulatur
Knieverletzungen: Arthrose-Risiko
Beim Sport wird besonders das Knie durch Dreh- und Stoppbewegungen, wie beim Fußball oder Tennis, stark belastet. Eine typische Verletzung im Knie ist der Meniskusriss. Die Menisken sind eine Knorpelscheibe im Knie, die als Puffer zwischen den Knochen fungiert. Durch Risse kann es zu einer ungleichen Druckbelastung kommen, die dazu führt, dass der Knorpel stellenweise abgenutzt wird. Dann reiben die Knochen ungeschützt aufeinander und es entsteht Arthrose im Knie.
➤ Hilfe bei Knieverletzungen:
Ist es erst einmal so weit gekommen, kann man den entstandenen Schaden nicht mehr gutmachen. Lediglich das Fortschreiten der Erkrankung kann mit einer Therapie aus mäßiger Bewegung, gesunder Ernährung und Medikation aufgehalten werden.
Risse: Muskel, Sehnen, Bänder
Risse sind eine häufige Sportverletzung und nicht auf den Meniskus beschränkt: Bänderrisse, oft am Sprunggelenk, sind typisch für Volleyballer und Tennisspieler. Sie entstehen leicht beim Umknicken. Ein Bänderriss ist enorm schmerzhaft und das Sprunggelenk schwillt in kürzester Zeit deutlich an. Gibt es bei einer harten Landung einen lauten Knall, wie bei einem Peitschenhieb, dann ist vermutlich die Achillessehne in der Ferse gerissen. Ein klassischer Unfall beim Basketball und in der Leichtathletik. Hier wird unter Umständen sogar eine Operation nötig.
Auch Muskeln reißen, wenn sie überdehnt werden. Betroffen sind vor allem Oberschenkel und Wade. Ein Muskelfaserriss ist schnell passiert, insbesondere, wenn man sich nicht gut aufwärmt. Spürt man während des Sports leichte Schmerzen, die nach dem Training zunehmen, dann hat man sich vermutlich eine Zerrung zugezogen. Die Grenzen von der Zerrung zum Muskelfaserriss sind fließend.
➤ Hilfe bei Zerrungen und Muskelfaserriss
Beides sind allerdings ernst zu nehmende Verletzungen: Bei der Zerrung braucht der Muskel bis zu fünf Tage, um sich zu regenerieren. Bei einem Muskelfaserriss kann der Heilungsprozess bis zu drei Wochen dauern. Ein Arztbesuch ist unerlässlich.
Sportverletzungen vorbeugen
Manchmal hat man einfach Pech. Insbesondere bei Sportarten, bei denen man häufig Gegnerkontakt hat, kommt es schnell zu einem Sportunfall. Auch das Alter und wie häufig man trainiert, spielt eine Rolle für das persönliche Verletzungsrisiko.
- Wichtig ist es, sich nicht zu überschätzen und regelmäßig zu trainieren. Dann ist der Körper den Anforderungen besser gewachsen.
- Zerrungen und Muskelfaserrisse lassen sich durch Aufwärmen vermeiden.
- Auch Schutzkleidung und gutes Equipment tragen dazu bei, das Unfallrisiko zu mindern.
- Auch wenn sportliche Aktivität ein Verletzungsrisiko mit sich bringt, ist es viel ungesünder, sich nicht zu bewegen.
Laut einer aktuellen WHO-Statistik gibt es nämlich pro Jahr 3,2 Millionen Tote durch körperliche Inaktivität.
Häufigkeit von Sportverletzungen
Körperteil | Häufigkeit in % | |
Sprunggelenk | 25 | |
Kniegelenk | 17 | |
Kopf | 14 | |
Hand | 10 | |
Unterschenkel | 8 | |
Handgelenk | 5 | |
Schulter | 4 | |
Rumpf | 3 | |
Unterarm | 3 | |
Fuß | 3 | |
Oberschenkel | 2 | |
Ellenbogen | 2 | |
Hals, Oberarm, Hüfte | je ca. 1 |