Schon in der Antike trugen Frauen Binden aus Leinen über den Brüsten, um diese zu verdecken und vor allem auch, um sie zu stützen. In Sparta beispielsweise mussten sich die Frauen bei der Teilnahme an Sportveranstaltungen sogar die Brüste abbinden, um somit viel männlicher zu wirken. Gott sei dank gab es im Laufe der Zeit immer wieder Menschen, die sich mit dieser Thematik beschäftigt und den Büstenhalter immer wieder weiterentwickelt haben.
Heute gibt es eine breite Masse an BH’s. Von Büstenhalter mit und ohne Bügel über Minimizer- und Push-up-BH’s bis hin zu medizinischen BH’s ist hier alles dabei. Natürlich auch in den unterschiedlichsten Designs und Größen, sodass hier für jede Frau etwas Passendes dabei sein dürfte. Die Realität sieht allerdings anders aus und so trägt fast jede zweite Frau einen falsch sitzenden BH. Kein Wunder, dass diese über Schmerzen klagen. Dennoch unternehmen viele nichts dagegen. Wie fatal das jedoch sein kann, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Früher und auch heute für viele eine Qual: der BH
Das Tragen von Damenunterwäsche war früher eine reine Tortur, denn um den Busen in Form zu bringen, trugen die Frauen Bandagen, Korsetts, Unterwäsche mit eingenähten Stahlbändern und so weiter. Aber auch heute steht es wohl immer noch auf der Tagesordnung sich mit Unterwäsche zu quälen. Schließlich tragen so viele Frauen einen falschen BH und nehmen dafür Schmerzen in Kauf.
Aber wo liegt eigentlich das Problem? Warum tragen Frauen viel zu kleine oder zu große bzw. ausgeleierte BH’s? Das liegt schlicht und einfach daran, dass viele Frauen ihre richtige BH-Größe einfach nicht kennen. Dass das jedoch fatale Folgen für die Gesundheit haben kann, wissen sie nicht. Erst, wenn der BH krank macht, schreiten sie ein.
Folgen durch einen schlecht sitzenden BH
Sitzt ein Büstenhalter nicht richtig bzw. ist das Körbchen viel zu groß oder zu klein, kann das zu:
- Schulter-Arm-Schmerzen
- Verspannungen im Hals- und Nackenbereich
- Verspannungen im Schultergürtel
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
führen. Am häufigsten sind es dabei die viel zu schmalen BH-Träger, die bei vielen Frauen zu Einschneidungen führen. Im Laufe der Zeit können hier sogar richtige Rillen im Schulterbereich entstehen. Wenn an diesen Stellen dann noch Muskeln und Nerven eingeklemmt werden, kann das zu Kopfschmerzen führen.
Ist der BH zu eng und liegen die Bügel des BH’s auf den Brüsten statt auf dem Brustkorb, dann wird der Busen zur Seite gedrückt. Das sieht nicht nur unschön aus, es kann auch starke Schmerzen verursachen, nämlich dann, wenn die Bügel des Büstenhalters in die Brust drücken. Obendrein klagen auch besonders häufig Frauen mit einem großen Busen über Beschwerden. Das liegt oftmals daran, dass der Unterbrustgummi zu locker sitzt, wodurch dann auch das Band am Rücken hoch rutscht. Dies wiederum sorgt bei vielen Frauen mit einem großen Busen zu Rückenschmerzen.
Sie sehen also, dass die häufigsten Beschwerden wie Rückenschmerzen und Kopfschmerzen oftmals von einem falsch sitzenden BH ausgelöst werden. Also tun Sie etwas dagegen und kaufen Sie einen perfekt sitzenden BH. Die nachfolgenden Tipps zeigen, was Sie dabei beachten müssen.
Tipps für den BH-Kauf
Tipp 1 – BH-Größe ausmessen:
Zunächst einmal sollten Sie Ihre BH-Größe ermitteln. Nur so wissen Sie genau, welche Körbchengröße und welchen Umfang Sie benötigen. Schließlich wird so die Größe eines Büstenhalters ausgedrückt: einmal in einer Zahl, die für den Unterbrustumfang steht, und in einem Buchstaben, welcher für den Brustumfang steht. Nehmen Sie nun also ein Maßband zur Hand, stellen Sie sich entspannt mit angezogenen BH hin und messen Sie den Brustumfang und den Unterbrustumfang aus.
➤ Brustumfang:
Stellen Sie sich aufrecht hin. Legen Sie das Maßband nun eng an der stärksten Stelle Ihrer Brust um den Körper und ermitteln Sie Ihren Brustumfang. Das Maßband darf dabei aber nicht einschnüren.
➤ Unterbrustumfang:
Legen Sie das Maßband gerade und direkt unter der Brust an. Atmen Sie dann ein und aus. Messen Sie dabei einmal beim Einatmen und einmal beim Ausatmen den Umfang. Ermitteln Sie dann den Mittelwert. Dieser Wert entspricht dann Ihrem Unterbrustumfang.
Tipp 2 – BH-Größe ermitteln:
Haben Sie nun die Werte für Ihren Brustumfang und Unterbrustumfang vor sich liegen, dann gleichen Sie die Werte mit der nachfolgenden Tabelle ab. So ermitteln Sie, welche BH-Größe Sie nun letztendlich benötigen.
Beispiel:
Liegt Ihr Unterbrustumfang z.B. bei 84 Zentimeter, dann entspricht das einer Bestellgröße von 85. Nun schauen Sie in der gleichen Spalte nach, wo sich Ihr Brustumfang befindet. Liegt der Wert z.B. bei 102, dann entspricht das einem Cup C. Dementsprechend wäre Ihre Bestellgröße 85 C.
Bei der nun ermittelten Größe handelt es sich um die deutsche Größe. Möchten Sie mal in einem anderen Land einen BH kaufen, dann sollten Sie vorher Ihre Größe für dieses Land ermitteln. Eine passende Größentabelle finden Sie z.B. auf www.schiesser.com.
Tipp 3 – BH-Form aussuchen:
Haben Sie nun Ihre BH-Größe ermitteln, können Sie sich an den BH-Kauf wagen. Allerdings müssen Sie wissen, dass es eine riesige Auswahl an den unterschiedlichsten Büstenhaltern gibt. So gibt es den:
- Push-up-BH – Einlagen vergrößern den Busen optisch
- Minimizer-BH – verkleinert Busen optisch
- Bügel-BH – Bügel unter der Brust sorgt für schöne runde Form
- bügellosen BH – keine Bügel, Busen wirkt sehr natürlich
- T-Shirt-BH – vorgeformte Cups/kein Abzeichnen unter Kleidung
- Sport-BH – perfekter Halt durch breite Träger, hohen Steg, breites Unterbrustband
- Schalen-BH – komplett gepolsterte Cups formen und pushen Busen
- Halbschalen-BH – Cups umschließen Brust nur zur Hälfte/perfekt für tiefen Ausschnitt
- Balconnet-BH – gerade geschnittene 3/4-Cups heben Busen an
Wie Sie sehen, gibt es sehr viele unterschiedliche Büstenhalter. Und all diese auch noch in den unterschiedlichsten Designs. Probieren Sie einfach mal aus, welcher BH Ihnen am besten gefällt.
➥ Mein Tipp: Auf sunny-dessous.de finden Sie hilfreiche Informationen dazu, welcher BH zu welcher Brustform am besten passt.
Tipp 4 – so sitzt der BH optimal:
Haben Sie sich nun ein Modell in Ihrer Größe herausgesucht, heißt das noch lange nicht, dass dieser BH auch auf Anhieb passt. Er muss unbedingt den nachfolgenden Anforderungen entsprechen:
- Die Bügel unter den Cups dürfen nicht zwicken.
- Die Träger dürfen nicht einschnüren.
- Das Unterbrustband darf nicht einschnüren und muss gerade verlaufen.
- Der BH muss am Rücken waagerecht unter den Schulterblättern entlang verlaufen.
- Die Körbchen müssen den Busen perfekt umschließen und nicht einquetschen.
- Der Steg darf nicht abstehen, sondern flach auf der Haut aufliegen.
➥ Mein Tipp: Wie Sie in fünf Schritten den perfekten BH finden bzw. welche fünf Kriterien der perfekte BH erfüllen muss, zeigt Ihnen dieser Video-Beitrag auf Frauenzimmer.de.
Tipp 5 – Bewegungstest machen:
Wenn Sie nun meinen, Sie haben den perfekten BH gefunden, dann machen Sie den Bewegungstest. Beugen Sie sich nach vorn, strecken Sie Ihre Arme nach oben und hüpfen Sie auf der Stelle.
Und? Sitzt der BH immer noch perfekt oder ist etwas herausgerutscht? Wenn er immer noch super sitzt, dann haben Sie wirklich den perfekten BH gefunden. Ansonsten sollten Sie lieber noch andere Modelle anprobieren.
Tipp 6 – perfekter Sitz in schwierigen Situationen:
Es gibt immer mal wieder Situationen, in denen das Tragen eines Büstenhalters für Frauen unangenehm sein kann. So zum Beispiel nach einer allgemeinen oder eben einer Brust-Operation, bei wunden Brustwarzen, u.s.w. Dennoch möchten viele Frauen oftmals nicht auf das Tragen eines BH’s verzichten. Das müssen sie auch gar nicht. Es gibt schließlich viele Hilfsmittel, die das Tragen auch weiterhin möglich machen.
In diversen Internet-Shops, wie zum Beispiel dem Mode-Online-Shop www.sieh-an.de, können Sie solche Hilfsmittel unter der Kategorie „Gesundheitsprodukte“ finden. So finden Sie hier z.B. BH-Erweiterungen oder Brustwarzenabdeckungen. Aber auch richtige Wohlfühl-BHs mit einem Reißverschluss an der Vorderseite können Sie hier kaufen. So müssen Sie selbst in schwierigeren Situationen nicht auf einen BH verzichten.