Beim Asthma bronchiale handelt es sich um eine Erkrankung, die die Atemwege betrifft. Einige Teile der Lunge reagieren bei Asthmatikern auf unterschiedliche Reize. Dies können sowohl psychische Belastungen oder auch Überanstrengungen sein. Die Lungenbereiche verengen sich dann krampfartig und machen das Ausatmen sehr schwer.
Innerhalb der Verengung treten anfallartige Atemnotsituationen auf, in denen viel Schleim gebildet wird und auch gleichzeitig die Schleimhaut stark anschwillt. Asthma gilt in unseren Breiten als eine der häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern. Rund zehn Prozent der Kinder in Deutschland und fünf Prozent der Erwachsenen leiden unter Asthma bronchiale.
Bei Kindern ist das Asthma häufig allergisch bedingt, während Erwachsene gerade dann, wenn sie in der zweiten Lebenshälfte am Asthma erkranken, nicht-allergisches Asthma entwickeln.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie verbreitet ist Asthma bei Kindern?
- 2 Welche Ursachen hat Asthma bei Kindern?
- 3 Das allergische Asthma – am häufigsten bei Kindern
- 4 Welche Formen von Asthma gibt es?
- 5 Welche Symptome zeigen sich bei Asthma?
- 6 Was tun bei einem akuten Asthmaanfall?
- 7 Wie wird Asthma diagnostiziert?
- 8 Wie wird Asthma therapiert?
- 9 Asthma bei Kindern durch Inhalation behandeln
- 10 Die Fünf-Stufen-Therapie bei Asthma
- 11 Weitere Möglichkeiten zur Behandlung und Vorbeugung
- 12 Welchen Verlauf nimmt Asthma bei Kindern?
Wie verbreitet ist Asthma bei Kindern?
Bei Kindern ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung. Rund zehn Prozent der Kinder in Deutschland leiden unter Asthma. Dabei sind Jungen fast doppelt so oft betroffen wie Mädchen. Bei älteren Kindern gleicht sich der Geschlechterunterschied dann aus und das Asthma besteht bis zum Erwachsenenalter fort. Hier sind dann Frauen häufiger betroffen als Männer.
In 30 Prozent der Fälle, in denen Kinder ein Asthma aufweisen, tritt dieses schon innerhalb des ersten Lebensjahres auf. 70 Prozent der Kinder entwickelt die Krankheit bis zum fünften Lebensjahr. Dabei ist der Aspekt, dass eine allergische Komponente das Asthma begünstigt, umso wahrscheinlicher, je später das Asthma bei den Kindern auftritt. Bis zum Erwachsenenalter hat sich bei den meisten Betroffenen das Asthma wieder zurückentwickelt und nur fünf Prozent der Betroffenen sind auch im Erwachsenenalter noch Asthmatiker.
Generell nimmt die Zahl der Asthmatiker unter Kindern allerdings zu. Genaue Forschungsergebnisse über die Hintergründe liegen noch nicht vor, allerdings gelten Allergien als verstärkt auftretender Risikofaktor für diese Erkrankung.
Welche Ursachen hat Asthma bei Kindern?
Die Auslöser für Asthma sind sehr vielfältig. Mediziner unterteilen die Ursachen für das Asthma in verschiedene Kategorien.
» Allergische Auslöser
Bei dieser Ursache liegen allergische Reaktionen vor. So können Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Mehlstaub der Auslöser für die Erkrankung sein. Ärzte bezeichnen das allergische Asthma auch als extrinsic Asthma. Gerade beim allergischen Asthma ist die vererbte Veranlagung besonders bedeutsam. Wenn beide Elternteile an dieser Erkrankung leiden, liegt das Risiko für das Kind, auch allergisches Asthma zu entwickeln, deutlich höher als bei einem Kind gesunder Eltern.
» Nicht-allergisches Asthma
Bei dieser Form von Asthma sind Medikamente, Infekte der Atemwege oder auch Schadstoffe in der Luft, beispielsweise Börse oder Tabakrauch, sowie auch körperliche Anstrengungen und kalte Luft der Auslöser für den Anfall. Diese Form von Asthma wird von Medizinern als instrinsic asthma bezeichnet.
» Die Mischform
Es besteht auch die Möglichkeit, dass das Asthma eine Mischform ist, die sich aus allergischem und nicht-allergischem Asthma zusammensetzt.
Das allergische Asthma – am häufigsten bei Kindern
Beim allergischen Asthma ist das Immunsystem darauf ausgerichtet, einen Kampf gegen vermeintliche Schädlinge durchzuführen. Diese werden auch als Allergene bezeichnet. Sowohl Tierhaare als auch der Kot der Hausstaubmilbe können Auslöser für das allergische Asthma sein. In der Regel weisen betroffene Kinder einen erhöhten Wert des Antikörpers namens Immunglobulin E auf. Dieser Antikörper ist sowohl für die Immunabwehr, als auch für allergische Reaktionen verantwortlich.
» Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen
Das allergische Asthma tritt häufig zusammen mit Heuschnupfen oder Neurodermitis auf. Besteht eine Neigung zu einer Überempfindlichkeitsreaktion bei einem Menschen, nennt man diesen Atopiker. Das Kind eines Atopikers hat ein höheres Risiko, auch diese Überempfindlichkeitsstörung zu entwickeln als das Kind gesunder Eltern. Ist ein Elternteil ein Atopiker, dann hat das gemeinsame Kind eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent, diese Überempfindlichkeit auch auszubilden. Sind beide Elternteile betroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit für das Kind sogar bei 50 Prozent. Sowohl Umwelteinflüsse als auch andere Lebensgewohnheiten und veränderte Lebensumstände sind für die Ausbildung von Asthma bei Kindern mitverantwortlich. Rauchende Eltern, bei denen das Kind zum Passivraucher wird, sowie kindliches Übergewicht sind weitere Auslöser für das allergische Asthma.
» Was sind die Auslöser?
Sowohl Hausstaub als auch Schimmelpilzsporen, Vogelfedern und Tierhaare, aber auch Parfüm, chemische Lösungsmittel und Nahrungsmittel können ein allergisches Asthma begünstigen. Am häufigsten leiden Kinder mit allergischem Asthma unter so genannten Innenraumallergenen, also Hausstaubmilben oder Tierhaaren.
Gerade das allergische Asthma ist eine typische Kinder- und Jugendkrankheit. Sehr viel seltener ist das allergische Asthma im erwachsenen Alter zu finden.
Welche Formen von Asthma gibt es?
» Das berufsbedingte Asthma
Allergikerkinder können unter Umständen auch im Berufsleben beeinträchtigt sein. Kontakte mit Stoffen, die zu Allergien führen, sind dann nicht selten im Erwachsenenalter der Auslöser für ein berufsbedingtes Asthma. Klassiker sind hier
- die Mehlstauballergie des Bäckers
- die Nickel- oder Pflegemittelallergie beim Friseur
- oder aber die Holzstauballergie beim Schreiner.
Auch Allergien gegen Farb- und Lösungsmittel im Druckbereich können für Kinder im späteren Berufsleben eine einschränkende Rolle spielen. Somit sollten Kinder, die an allergischem Asthma leiden, mögliche Allergierisiken bei ihrer Berufswahl berücksichtigen.
» Das Infektasthma
Eine Virusinfektion, die eine Infektion der Atemwege auslöst, erhöht die Anfälligkeit für Reize und kann damit Auslöser für ein so genanntes Infektasthma sein. Gerade jüngere Kinder leiden häufig unter dem Infektasthma, wenn sie zuvor mit den so genannten Respirator-Syncytial-Viren oder Parainfluenza-Viren in Kontakt gekommen sind. Auch wenn das Infektasthma grundsätzlich eine Erwachsenenkrankheit ist, können auch Kinder unter dieser speziellen Form von Asthma leiden.
» Das Arzneimittelasthma
Ein Arzneimittelasthma tritt fast nie allein, sondern fast immer kombiniert mit dem allergischen Asthma auf. Rund 10-20 Prozent aller Asthmatiker weisen eine Überreaktion auf bestimmte Medikamente aus. Häufig sind es Schmerzmittel, die diese allergischen Reaktionen auslösen. Besonders betroffen ist der Stoff Acetylsalicylsäure. Arzneimittelasthma ist vererbbar, somit können Kinder allergischer Eltern auch betroffen sein.
» Das Belastungsasthma
Sehr stark verbreitet ist bei Kindern auch das Belastungs- oder Anstrengungsasthma, das allerdings im Regelfall gemeinsam mit anderen Formen des Asthmas auftritt. Gerade Kinder, die von allergischem Asthma betroffen sind, können während oder nach einer körperlichen Anstrengung unter Atemnot leiden. Trockene und kalte Luft kann diesen Anfall begünstigen.
Wichtig ist für diese Kinder, dass sie die körperliche Anstrengung schrittweise steigern und vor einer körperlichen Anstrengung vorbeugend bronchienerweiternde Medikamente einnehmen. Wichtig für diese Kinder ist auch die Auswahl des Sports. Schwimmen ist sehr günstig, denn hier sind Kinder in der Regel in ihrer Leistungsfähigkeit kaum eingeschränkt.
Welche Symptome zeigen sich bei Asthma?
Asthma zeigt klassische Symptome, weil nämlich die Atemwege und die Schleimhäute der Bronchien stark anschwellen und sich eine örtlich begrenzte Entzündung bildet. Durch diese körperlichen Reaktionen wird vermehrt zähflüssiger Schleim gebildet. Sowohl die Schwellung als auch der Schleim sorgen gemeinsam für eine Verengung der Atemwege, so dass die Atmung erschwert wird. Kinder sind deshalb besonders von diesen Symptomen getroffen, weil im Verhältnis zur Weite der Atemwege Schleimhaut hier noch besonders großen Anteil hat.
Die Muskulatur der so genannten kleinen Bronchien, also Teilbereiche der unteren Atemwege, zieht sich bei einem Anfall krampfartig zusammen. Dadurch wird weniger das Einatmen als vielmehr das Ausatmen erschwert. Die Phase des Ausatmens verlängert sich bei einem Asthmaanfall und wird begleitet durch
- typische Geräusche, wie Pfeifen und Brummen
- Reizhusten
- zäher und glasiger Auswurf.
Zwischen den jeweiligen Anfällen sind diese genannten Symptome dagegen überhaupt nicht vorzufinden.
Was tun bei einem akuten Asthmaanfall?
Eine schnelle Verengung der Atemwege kann zu einem akuten Asthmaanfall führen. Eltern erkennen diesen an einer sehr schweren Atemnot des Kindes. Zudem klagen Kinder dann über ein enges Gefühl in der Brust. Der akute Asthmaanfall kann wenige Sekunden dauern, sich aber auch über mehrere Stunden hinziehen. In schweren Fällen kann der akute Asthmaanfall auch über mehrere Tage verlaufen. Der Mediziner spricht dann vom Status asthmaticus. Dieser muss unbedingt im Krankenhaus behandelt werden.
Problematisch ist, dass bei einem Asthmaanfall sowohl das Herz- als auch das Lungengewebe stark belastet werden. Weil die Ausatmung sehr schwer ist, kann sich die Lunge dauerhaft aufblähen. Dies bezeichnen Mediziner dann als Lungenemphysem. Befindet sich das Kind schon im fortgeschrittenen Stadium, kann sich durch die Überblähung der Lunge der Brustkorb sogar fassartig verformen.
Asthmatiker spüren in einem Anfall häufig Erleichterung, wenn sie die Arme abstützen. So kann der Brustkorb leichter gehoben und gesenkt werden. Eltern können dem Kind in einem Asthmaanfall hiermit Erleichterung verschaffen.
Wie wird Asthma diagnostiziert?
Grundsätzlich erfolgt die Diagnose des Asthmas beim Arzt aufgrund der Beschreibung wiederkehrender Beschwerden. Zudem hat der Arzt beim Abhören die typischen Lungengeräusche wie Pfeifen und Brummen während der Atmung. Das Pfeifen bezeichnet der Arzt als Giemen. Häufig ist auch Husten beim Asthmatiker zu verzeichnen.
» Eltern müssen Kinder genau beobachten
Eltern müssen für die Diagnose der Asthmaerkrankung des Kindes auch beschreiben, ob sich Beschwerden während oder nach körperlichen Anstrengungen ergeben. Zudem müssen von den Eltern die typischen Symptome ausführlich beschrieben werden. Auch die Einbeziehung von familiären Erkrankungen, beispielsweise Neurodermitis, kann die Diagnose des Asthmas beim Kind stützen.
» Andere Krankheiten ausschließen
Wenn damit keine sichere Diagnose gestellt werden kann, müssen andere Ursachen und Erkrankungen, die ein ähnliches Erscheinungsbild aufweisen, ausgeschlossen werden. Gerade bei Kindern untersucht der Arzt daher, ob das Kind einen Fremdkörper eingeatmet hat. Zudem wird das Kind auf eine Entzündung der Bronchien, also eine Bronchitis, sowie auch auf Keuchhusten untersucht. Auch die Mukoviszidose muss als Erkrankung zunächst ausgeschlossen werden. Eine weitere Erkrankung, die ähnliche Symptome wie Asthma bewirkt, ist die Erweichung der Luftröhrenknorpel.
» Lungenfunktionstest
Zur Unterstützung der Diagnose erfolgen weitere Untersuchungen. Hierbei ist auch ein Lungenfunktionstest sehr wichtig. Der Arzt bekommt so wichtige Informationen über die Atemfunktion und auch die Form der Einschränkung beim Kind. Gegebenenfalls kann es auch wichtig sein, einen Lungenfunktionstest unter körperlicher Belastung durchzuführen. All diese Untersuchungen werden allerdings dem Alter des Kindes entsprechend angepasst. Bei einer normalen Lungenfunktion kann der Arzt auch versuchen, die Atemwege durch eine spezielle Substanz zu reizen.
Treten schwere Asthmaanfälle umgehend auf, kann es sinnvoll sein, die Konzentration von Kohlendioxid und Sauerstoff im Blut zu prüfen.
» Bluttest und Allergietest
Ein allergisches Asthma kann durch einen Bluttest und damit eine erhöhte Konzentration von Antikörpern nachgewiesen werden. Mit dem so genannten Pricktest, also einem Hauttest, werden Asthma auslösende Allergien genau bestimmt.
Wie wird Asthma therapiert?
Der wichtigste Schritt, das Asthma zu therapieren, ist es, die auslösenden Stoffe so gut wie möglich zu meiden.
Zur Therapie bei Asthma werden grundsätzlich zwei verschiedene Medikamente eingesetzt. Zum einen sind
- Medikamente zur Erweiterung der Bronchien notwendig,
- weiterhin müssen auch entzündungshemmende Medikamente genutzt werden.
Weitere Medikamente dienen der Lockerung der verkrampften Atemwege. Diese Medikamente bekämpfen nicht die Ursache, reduzieren allerdings die Beschwerden. Gerade bei diesen Medikamenten ist eine Einstellung durch den Arzt sehr wichtig, damit möglichst selten auf die Arzneimittel zurückgegriffen werden muss. Zudem sollen die Medikamente innerhalb weniger Minuten wirken, damit gerade Kinder aufgrund ihrer Atemnot keine Panik entwickeln.
» Therapie auch bei Beschwerdefreiheit
Diese Behandlung als Dauertherapie sollte allerdings nicht sofort bei Beschwerdefreiheit abgesetzt werden. Durch eine sinnvolle Medikation kann die Lungenfunktion nämlich weitgehend erhalten bleiben. Zudem wird mit guten Medikamenten dafür gesorgt, dass die Schleimhaut der Bronchien weniger empfindlich wird.
» Therapie durch Hyposensibilisierung
Sinnvoll kann bei einem leichten oder mittelschweren allergischen Asthma beim Kind auch eine Hyposensibilisierung sein. Der Körper wird dabei durch regelmäßige, aber geringe Gaben des Allergens an diesem Stoff gewöhnt.
Asthma bei Kindern durch Inhalation behandeln
Auch wenn Tabletten und Kapseln zur Erweiterung der Bronchien auf dem Markt sind, tendieren Ärzte generell eher zur Inhalation. Der Weg des Wirkstoffes führt hierbei direkt zum Ziel und nimmt nicht den Umweg über die Blutbahn. Dies ist gerade bei Kindern sehr wichtig, da sich so die Beschwerden schneller reduzieren. Zudem treten bei diesen zielgerichteten Inhalationen auch weniger Nebenwirkungen auf.
» Inhalation mit Geschmack
Vorteilhaft für Kinder ist, dass es inzwischen Kombinationspräparate gibt, die sowohl bronchienerweiternde als auch entzündungshemmende Wirkstoffe beinhalten. So entfällt der Einsatz mehrerer Inhalationsgeräte und die Therapie stellt sich gerade beim Kind weitaus einfacher dar. Sehr angenehm für Kinder ist, dass die Inhalate inzwischen auch mit verschiedenen Geschmacksstoffen angereichert sind. Der typische Geschmack des Medikamentes, den Kinder überhaupt nicht mögen, wird damit überdeckt.
Zwei Inhalationsverfahren stehen zur Auswahl:
1. Dosieraerosole
Hierbei kann der Betroffene sich eine Flüssigkeit in den Mund sprühen. Praktisch dafür ist ein sogenanter Spacer, der als Inhalationshilfe dient und den Wirkstoff optimal verteilt.
2. Trockenaerosole
Eine weitere Möglichkeit ist die Trockenaerosole. Hierbei wird der Wirkstoff über ein Pulver eingeatmet. Bei Kindern wird diese Form der Inhalation allerdings seltener angewandt.
Die Techniken der Inhalation sind sehr verschieden und der Betroffene muss diese erst erlernen. Gerade bei Kindern sind die Vorschriften, die für die Therapie gelten, besonders wichtig. Hier ist regelmäßige Rücksprache und Kontrolle beim Arzt erforderlich.
Wie ein Dosieraerosol angewandt wird, sehen Sie hier
Die Fünf-Stufen-Therapie bei Asthma
Generell wird Asthma nach einem Fünf-Stufen-Plan therapiert. Je nach Abhängigkeit der Schwere des Asthmas wird die Behandlung vom Arzt festgelegt.
1. Stufe
Das Asthma tritt gelegentlich auf. Das Kind hat nicht mehr als einen Anfall pro Woche. In der Nacht sind nicht mehr als zwei Anfälle monatlich zu verzeichnen. In der übrigen Zeit bestehen keine Beschwerden
Behandlung: In dieser Stufe ist keine dauerhafte Medikamenteneinnahme erforderlich. Es wird nur bei Bedarf inhaliert.
2. Stufe
Das Kind hat ein leichtes Asthma, das mehrmals wöchentlich auftritt. Tägliche Beschwerden sind allerdings nicht gegeben.
Behandlung: In diesem Fall ist eine regelmäßige Inhalation mit einem entzündungshemmenden Medikament wichtig (niedrige Dosis).
3. Stufe
Das Kind hat ein mittelschweres und anhaltendes Asthma. Auch wenn regelmäßig Medikamente verabreicht werden, sind tägliche Beschwerden und auch mehr als einmal wöchentlich auftretende Atemnot zu verzeichnen.
Behandlung: In diesem Fall muss regelmäßig ein Entzündungshemmendes Medikament inhaliert werden, dass eine niedrige bis mittlere Dosierung aufweist. Im Bedarfsfall muss darüber hinaus gegebenenfalls auf einen kurz wirksamen so genannten Bronchodilatator zurückgegriffen werden.
4. Stufe
Die vierte Stufe weist schweres und anhaltendes Asthma auf. Auch bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme sind Dauersymptome zu verzeichnen, die allerdings eine wechselnde Stärke aufweisen. Die Beschwerden treten sowohl in der Nacht als auch am Tage auf. Insgesamt ist die körperliche Leistungsfähigkeit des Kindes stark eingeschränkt.
Behandlung: In dieser Phase muss das Kind regelmäßig entzündungshemmende Medikamente in Form eines Kortikoid inhalieren. Der Bronchodilatator wird regelmäßig bei akuten Beschwerden benötigt. In der Regel ist auch eine weitere Medikamentierung erforderlich.
5. Stufe
In dieser Stufe weiß das Kind ein schweres und anhaltendes Asthma auf. Auch regelmäßige Medikamenteneinnahme kann Dauersymptome nicht verhindern. Die Symptome treten in wechselnder Stärke auf, sind allerdings sowohl am Tage als auch in der Nacht zu verzeichnen. Die Leistungsfähigkeit des Kindes ist stark eingeschränkt.
Behandlung: In dieser Phase ist eine regelmäßige Inhalation eines entzündungshemmenden Medikamentes sehr wichtig. Dazu werden Kortikosteroide verabreicht. Im Einzelfall kann in dieser Stufe auch eine Antikörpertherapie Hilfe bringen. Im akuten Bedarfsfall kann auch die Inhalation mit einem Bronchodilatator Hilfe bringen.
Weitere Möglichkeiten zur Behandlung und Vorbeugung
Ein Kind, das an Asthma erkrankt ist, kann nicht nur mit Medikamenten behandelt werden. Wichtig sind auch weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Erkrankung. Folgende Tipps sollten beachtet werden:
- das Kind niemals Zigarettenrauch aussetzen
- das Kind sollte regelmäßig geeigneten Sport ausüben
- achten Sie auf ein normales Körpergewicht beim Kind
Hilfreich kann auch eine Atem- und Physiotherapie sein, denn hier lernt das Kind, wie es im Asthmaanfall und auch in der restlichen Zeit richtig atmet. Diese Atemgymnastik erfolgt in beschwerdefreien Zeiträumen. Durch die Gymnastik wird die Atemmuskulatur gestärkt und damit die Atemleistung gesteigert. Das Kind erlernt spezielle Atemtechniken.
Wichtig ist zudem:
- eine gute Information für Eltern und Kind durch den Arzt
- theoretisches Verständnis für die Erkrankung
Zahlreiche Selbsthilfegruppen, Krankenhäuser, niedergelassene Fachärzte oder auch Rehazentren bieten, auch für Kinder, Schulungen zum Umgang mit der Erkrankung an.
» Die Lippenbremse
Die Lippenbremse ist eine der wichtigsten Techniken, die auch Kinder mit Asthma schon erlernen sollten. Das Ziel hierbei ist es, dass nur wenig Luft entweicht und sich so ein Druck in der Mundhöhle aufbaut.
» Autogenes Training
Auch autogenes Training kann bei Kindern mit Asthma positive Effekte bringen. Die Entspannungstechnik kann positive Auswirkungen auf die Atemfunktion nehmen.
» Konzentrationsübungen
Wichtige Hilfe können auch Konzentrationsübungen sein, die bei Atembeschwerden günstige Beeinflussung liefern. Das Kind lernt so, dass es dem Asthmaanfall nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern selbst aktiv an einer Verbesserung der Situation beteiligt ist.
» Absolutes Rauchverbot in der Schwangerschaft
Neue Studien belegen, dass die Basis für kindliche Atemwegserkrankungen schon in der Schwangerschaft gelegt wird. Eine Schwangere, die selbst raucht oder auch regelmäßig Zigarettenrauch ausgesetzt ist, überträgt mit ihrem Blut Schadstoffe bereits auf das Kind. Absolute Rauchfreiheit in der Schwangerschaft ist also die erste vorbeugende Maßnahme gegen kindliches Asthma.
» Vermeiden Sie trockene Heizungsluft
Gereizt werden die Bronchien immer durch trockene Heizungsluft. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum sorgt für ein gutes Klima für die Bronchien.
» Frische Luft am Meer
Auch die Wahl des Urlaubsortes kann unter dem Aspekt der Asthmaerkrankung erfolgen. Generell befinden sich im Hochgebirge weniger Allergene in der Atemluft. Damit kann es hilfreich sein, ein Kind, das an einer Pollenallergie beziehungsweise an allergischem Asthma leidet, in der Phase des starken Pollenflugs dann ans Meer zu schicken bzw. zu begleiten.
» Achten Sie auf allergenfreie Matratzen
Besteht ein allergisches Asthma, ist sehr wichtig, dass die auslösenden Stoff absolut gemieden werden. Im schlimmsten Fall kann dies bedeuten, dass ein Haustier abgegeben werden muss. Auf allergenfreie Matratzen und Bettdecken sollte unbedingt geachtet werden.
» Gesunde Ernährung
Eine Einschränkung bei der Ernährung ist bei Asthmatikern, mit Ausnahme von Nahrungsmittelallergien, nicht erforderlich. Wichtig ist eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung. Zudem sollte das Kind viel Flüssigkeit zu sich nehmen, damit der Schleim in den Atemwegen flüssig gehalten wird, somit auch besser abfließt.
» Paracetamol statt Acetylsalicylsäure
Bei einem Kind das Asthma hat, sollte gegen Fieber eher Paracetamol als Acetylsalicylsäure genutzt werden. Gerade bei älteren Kindern gilt Acetylsalicylsäure als Auslöser für Asthma.
Notfallmedikamente sollten Eltern immer griffbereit haben.
Welchen Verlauf nimmt Asthma bei Kindern?
Grundsätzlich gilt, dass mit einer optimalen Therapie auch eine günstige Beeinflussung der Erkrankung möglich ist. Bedenken sollten Eltern, dass bei den meisten Kindern das Asthma mit der Pubertät aufhört. Damit sind gerade die Prognosen für kindliches Asthma sehr gut. Zudem haben die meisten Kinder nur leichte Beschwerden zu verzeichnen und etwa 50 Prozent der Kinder die Asthma haben, sind im Erwachsenenalter beschwerdefrei. Es kann allerdings sein, dass ein Kind, das Asthma hatte, nach der Pubertät jahrzehntelang beschwerdefrei ist, in der zweiten Lebenshälfte dann allerdings wieder Asthma bekommt.