Darmkrebs wird medizinisch als Kolonkarzinom oder kolorektales Karzinom bezeichnet, je nach Erkrankung des Dickdarms oder des Mastdarms. Die Entstehung von Darmkrebs hat verschiedene Risikofaktoren, die teilweise erblich bedingt sind. Aber auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie beispielsweise die Colitis ulcerosa, sowie eine ballaststoffarme Ernährung können für die Entstehung von Darmkrebs mitverantwortlich sein.
Die Zahl der Neuerkrankungen liegt in Deutschland bei etwa 39.000 Männern und 33.000 Frauen jährlich. Vor dem 40. Lebensjahr tritt der Darmkrebs eher selten auf, während im höheren Alter das Darmkrebsrisiko steigt. Beobachtet wurde auch, dass in westlichen Industrieländern der Darmkrebs sehr häufig auftritt, während Entwicklungs- und Schwellenländer praktisch keine Darmkrebserkrankungen zu verzeichnen haben. Nach dem Brustkrebs bei Frauen und dem Prostatakrebs bei Männern, ist der Darmkrebs die zweithäufigste Krebsform.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Chronische Erkrankungen des Darms
- 2 Ursachen für Darmkrebs
- 3 Arten von Darmkrebs
- 4 Darmkrebs Symptome
- 5 Wie wird der Darmkrebs diagnostiziert?
- 6 Darmkrebs Einteilung nach Stadium
- 7 Therapie bei Darmkrebs
- 8 Besondere Ernährung beim Darmkrebs
- 9 Der künstliche Darmausgang
- 10 Prognosen bei Darmkrebs
- 11 Komplikationen bei Darmkrebs
- 12 Nachsorge bei Darmkrebs
- 13 Kann man Darmkrebs vorbeugen?
Chronische Erkrankungen des Darms
Gerade chronische Erkrankungen des Darms sind häufig für die Entstehung von Darmkrebs verantwortlich. Hierzu gehören die Erkrankungen:
- Colitis ulcerosa
- Morbus Crohn.
Beide Erkrankungen sind in ihrem Verlauf, in den Symptomen, den Komplikationen und auch der Therapie sehr ähnlich. Beide Erkrankungen können schon im Kinder- und Jugendalter auftreten.
Die Beschwerden bei chronischen Darmerkrankungen liegen in dauerhaftem Durchfall und häufigen Stuhlgängen, zudem auch in Bluteinlagerungen im Stuhl. Beide chronische Darmerkrankungen erhöhen die Entstehung von Darmkrebs wesentlich. 30 Jahre Erkrankung bringen bei 18 Prozent der Betroffenen eine Entstehung von Darmkrebs mit sich.
Ursachen für Darmkrebs
Der Darmkrebs kann, begünstigt durch verschieden Risikofaktoren, verschiedene Ursachen haben.
Vererbte Risikofaktoren
Verschiedene vererbbare Risikofaktoren in Form von Gendefekten innerhalb der Erbanlagen sind für ein hohes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, verantwortlich. Diese vererbbaren Risikofaktoren sind in folgenden Erkrankungen begründet:
- Eine familiäre adenomatöse Poliosis (FAP)
- Dem Garner-Symdrom
- Dem Peutz-Jeghers-Syndrom
- Der HNPCC (Lynch-Syndrom)
» Die familiäre adenomatöse Poliosis (FAP)
Bei der familiären adenomatöse Polyposis, also der FAP, handelt es sich um gutartige Geschwülste, die als sogenannte Polypen im Dickdarm vorkommen. Aus diesen Polypen kann sich Darmkrebs entwickeln. FAP ist eine vererbbare Erkrankung. Eine Person, die an dieser Krankheit leidet, kann mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent diese Erkrankung an ihre Kinder weitergeben. Dabei ist bei einem Drittel der Betroffenen kein deutlicher Hergang nachweisbar. In diesen Fällen ist die Erkrankung unabhängig von Erbanlagen, also einem Gendefekt, entstanden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Darmpolypen innerhalb des Lebens in einen Darmkrebs verwandeln, liegt bei einhundert Prozent. In einem Prozent der Fälle ist die FAP für Krebs im Mastdarm verantwortlich.
» Das Gardner Syndrom
Beim Gardner Syndrom ist auch ein Gendefekt für die Weitergabe der Erkrankung verantwortlich. Auch hier sind viele Polypen im Darm typische Symptome, die dann in Krebs entarten können. Weiterhin sind beim Gardner-Symdrom gutartige Tumore in den Knochen, dem Fettgewebe und dem Bindegewebe, sowie auch Zysten in den Talgdrüsen gegeben. Auch beim Gardner Syndrom liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus den Polypen langfristig ein Darmkrebs entwickelt, bei einhundert Prozent.
» Das Peutz-Jeghers-Syndrom
Beim Peutz-Jeghers-Syndrom entwickeln sich viele gutartige Polypen im Darm und auch im Magen. Außerdem sind in der Mundschleimhaut und an Armen und Beinen braune Flecken zu verzeichnen Gegenüber der Normalbevölkerung haben Betroffene ein deutlich erhöhtes Darmkrebsrisiko. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit der Veränderung in einen Darmkrebs hier nicht bei einhundert Prozent. Das Peutz-Jeghers-Syndrom tritt relativ selten auf.
» Das Lynch Syndrom (HNPCC)
Das sogenannte kolorektale Karzinom ohne Polyposis, das auch als Lynch Syndrom bezeichnet wird, ist in fünf Prozent der Fälle von Darmkrebs für diesen verantwortlich. In der Regel tritt hier der bösartige Tumor im rechten Abschnitt des Dickdarms auf. Im Regelfall an zwei Stellen des Darms gleichzeitig. Auch für andere Krebsarten sind Patienten mit dem Lynch Syndrom besonders empfänglich. Die Diagnose für das Lynch Syndrom erhalten Betroffene in der Regel um das 45. Lebensjahr herum. Ein erkrankter Elternteil gibt das Risiko, an dieser Erkrankung zu leiden, an seine Kinder weiter.
Arten von Darmkrebs
Darmkrebs wird in verschiedene Kategorien unterteilt.
- Dünndarmkrebs
- Dickdarmkrebs
- Analkrebs.
Der Dickdarm wird noch in den Blinddarm, den Grimmdarm und den Mast- bzw. Enddarm unterschieden. Darmkrebs kann in allen Bereichen des Darms auftreten. In der Regel bilden sich bösartige Tumore überwiegend in der Schleimhaut des Darms. Im Hinblick auf die Häufigkeit, die Behandlung und auch die Prognose gibt es beim Darmkrebs sehr große Unterscheidungen. Je nach Region, in der der Krebs auftritt.
Im Dünndarm treten Tumore sehr selten auf, während der Dickdarm und der Mastdarm bzw. der Enddarm sehr häufig Darmkrebs aufweisen. Der Krebs im Analbereich ist sehr selten. Nur etwa zwei Prozent aller bösartigen Darmgeschwülste treten in diesem Bereich auf.
Darmkrebs Symptome
Die Symptome für den Darmkrebs sind vielfältig.
- Blut im Stuhl
- Darmkrämpfe
- schneller Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall
- tastbare Veränderungen innerhalb des Bauchraums.
- Veränderung in den Stuhlgewohnheiten
- Blähungen und Schmerzen
- ungewohnter Abgang von Stuhl
- nicht erklärbare Gewichtsabnahme
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Appetitlosigkeit
Die Veränderungen beim Darmkrebs treten allerdings nur sehr langsam und oft auch erst bei einem fortgeschrittenen Darmkrebs auf. Die Erkrankung wird daher nur sehr selten und sehr spät selbst bemerkt. Zudem können die genannten Symptome auch andere Hintergründe haben. Auffälligkeiten sollen daher unbedingt mit dem Arzt besprochen werden.
Wie wird der Darmkrebs diagnostiziert?
Je nachdem, in welchem Bereich der Darmkrebs lokalisiert wird, werden auch die Methoden für die Diagnose eingesetzt.
» Tastuntersuchung
Zwei Drittel der bösartigen Tumore liegen im Bereich des 15 Zentimeter langen Enddarms. In diesem Fall ist es für den Arzt sehr einfach, durch eine Tastuntersuchung schmerzfrei und risikolos eine Untersuchung mit dem Finger durchzuführen.
» Darmspiegelung
Liegt der Krebs tiefer im Darm, kann eine Enddarmspiegelung ein Untersuchungsergebnis liefern. Die Beurteilung des Dickdarms im Bezug auf einen Darmkrebs wird durch die Darmspiegelung, die sogenannte Koloskopie, durchgeführt. Bei dieser Untersuchung können Gewebeproben aus dem Darm entnommen werden, die dann unter dem Mikroskop untersucht werden.
» Röntgenuntersuchung
Auch gezielte Röntgenuntersuchungen sind möglich, um beim Verdacht auf Darmkrebs eine genaue Diagnose zu erzielen.
Bestätigt sich der Verdacht auf Darmkrebs, dann sind zahlreiche weitere Untersuchungen notwendig, um die Ausbreitung des Tumors noch genauer beurteilen zu können.
Darmkrebs Einteilung nach Stadium
Der Darmkrebs wird in verschiedene Stadien unterteilt, wofür das sogenannte TNM-System genutzt wird.
- T für Tumor
- N für Nodes (Lymphknoten)
- M für Metastasen.
Das gesamte System beurteilt die Tumorgröße, die Ausbreitung der Gewebezerstörung und die vorhandenen Tochtergeschwülste. Wichtig ist hierbei, ob der Darmkrebs schon an die Beckenwand reicht oder ob Nachbarorgane bereits vom Krebs befallen sind.
Stadium 0
Hierbei handelt es sich um die früheste Form von Darmkrebs.
- Tumorgröße: sehr klein
- sehr gute Chancen auf Heilung
- Krebszellen nur in den oberen Schichten der Darmschleimhaut
Stadium I
Mit Stadium I wird die frühe Art von Darmkrebs bezeichnet.
- kleiner Tumor
- sehr gute Chancen auf Heilung
- Tumorentfernung durch Operation
Stadium II
Beim Stadium II von Darmkrebs handelt es sich ebenfalls um ein Frühstadium.
- Tumor meist in der Darmwand
- Tumorzellen auch in benachbarten Bereichen (Einzelfall)
- Tumorentfernung durch Operation
- sehr gute Chancen auf Heilung
Stadium III
Im Stadium III ist ein Fortschreiten des Darmkrebses zu erkennen.
- Heilung durch Operation nicht immer möglich
- Tumor auch in benachbarten Lymphknoten
- Chemotherapie bei Dickdarmkrebs
- Strahlentherapie und Chemotherapie bei Mastdarmkrebs
Stadium IV
Im Stadium IV spricht man vom metastasiertem Darmkrebs.
- sehr schlechte Heilungschancen
- Metastasen auch in anderen Organen
- Behandlung mit Chemotherapie
Therapie bei Darmkrebs
Die Therapie des Darmkrebses richtet nach der Art des Krebses und nach der Ausdehnung der Erkrankung. Wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die Operation, bei der der Krebs möglichst vollständig entfernt wird. Auch Metastasen innerhalb der Lunge, der Leber, sowie des Bauchraumes werden bei der Therapie zunächst umfassend entfernt.
» Strahlen- und Chemotherapie
Bei einem fortgeschrittenen Stadium des Darmkrebses werden zur Operation ergänzende Behandlungen eingesetzt. Hier kann die Strahlentherapie und die Chemotherapie als ergänzende Therapie genutzt werden. Vor einer Operation werden diese Verfahren zudem dazu genutzt, den Tumor zu verkleinern und so die Operation leichter zu gestalten. Hierbei sprechen Mediziner dann von einer neoadjuvanten Therapie. Auch wenn Tumore zu groß für eine Operation sind, kann eine solche Vorbehandlung die Operation erleichtern. Im Anschluss an die Operation durchgeführte Chemo- oder Strahlentherapien werden als adjuvante Therapie bezeichnet. Hiermit wird erzielt, dass noch vorhandene Krebszellen abgetötet werden.
Im Gegensatz zur Strahlentherapie, die nur örtlich wirkt, wird bei der Chemotherapie auch auf Krebszellen angesetzt, die abgesiedelt im gesamten Körper verteilt sind. Gerade bei einer fortgeschrittenen Erkrankung kann die Chemotherapie mit den vielen neu entwickelten Präparaten eine Verlängerung des Lebens bewirken. Auch die Schmerzen können hierdurch gelindert werden. Zudem bleibt die Beweglichkeit des Betroffenen länger erhalten und die Erkrankung wird insgesamt stabilisiert. Dabei wird sowohl eine physische als auch eine psychische Verbesserung erreicht.
» Therapie bei Dickdarmkrebs
Beim Dickdarmkrebs wird in der Regel die Operation eingesetzt, denn die Chirurgen versuchen umfassend, das Tumorgewebe zu entfernen. Das Ausmaß der Operation ist wesentlich vom Fortschritt der Erkrankung und der Blutversorgung innerhalb des Darmabschnitt abhängig. Auch der Abfluss des Gewebewassers, also der Lymphabfluss, hat einen Einfluss auf den Verlauf der Operation. Innerhalb des aufsteigenden Dickdarmabschnitts kann es daher unter Umständen möglich sein, dass der halbe Dickdarm entfernt werden muss, um die Krankheit zu bewältigen.
Verläuft der Krebs quer im Dickdarm, dann ist es notwendig, große Teile des Darms zu entfernen, weil viele Querverbindungen innerhalb der Blutgefäße der einzelnen Darmbereiche bestehen und sich so Tochtergeschwülste leichter verbreiten.
Die Strahlentherapie beim Dickdarmkrebs ist im Gegensatz zur Behandlung des Mastdarms oder des Enddarm aber nicht der Regelfall. Ausnahmen bilden hier Tumore, die mit der Bauchwand fest verwachsen sind. Die Chemotherapie sowie die Lasertherapie werden bei vorhandenen Metastasen in der Leber eingesetzt.
» Therapie bei Mastdarmkrebs / Enddarmkrebs
Die wichtigste Behandlungsmaßnahme bei diesen Krebsarten ist die Operation. Beim Eingriff wird der Krebs in seiner gesamten Ausdehnung und einem fünf Zentimeter breiten Rand umfassend entfernt. Dabei werden auch die Blutgefäße und Lymphknoten entfernt. Wenn der Tumor weiter als acht Zentimeter über dem Analkanal liegt, können der Schließmuskel und der normale Stuhlgang erhalten bleiben. Ist der Krebs näher am Analkanal gelegen, wird ein künstlicher Darmausgang notwendig.
Im Regelfall wird beim Mastdarmkrebs nach der Operation eine Strahlentherapie angewandt (täglich im Zeitraum von fünf bis sieben Wochen). Nur wenn der Tumor in einem frühen Stadium ist und keine Lymphknoten befallen sind, wird auf eine Strahlenbehandlung verzichtet.
In Abhängigkeit von der Größe und Lage des Tumors kann auch eine Tumorverkleinerung durch Chemotherapie und Bestrahlung erforderlich werden. Nach einer Krebsoperation kann die Chemotherapie verhindern, dass der Krebs wieder auftritt.
» Medikation bei Chemotherapie
Bei der Medikation der Chemotherapie wird oftmals mit Einzelwirkstoffen begonnen, die Therapie dann mit Kombinationspräparaten durchgeführt. Für den Darmkrebs und dessen Behandlung liegen seit inzwischen 30 Jahren Standards in der Chemotherapie vor. Dabei wurde die Therapie in den letzten Jahren durch andere Wirkstoffe ergänzt. Auch im fortgeschrittenen Stadium des Darmkrebses können so die Überlebensraten deutlich erhöht werden und die Lebensqualität eine intensive Verbesserung erreichen. In der Regel erfolgt die Gabe der Chemotherapie nicht mehr in Tablettenform sondern als Infusion.
Die stark wirksamen Medikamente der Chemotherapie bringen leider auch intensive Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen mit sich. Dazu gehören
- Appetitlosigkeit
- Durchfall
- Haarausfall
Durch neue Stoffe haben die Nebenwirkungen der Chemotherapie sich allerdings reduziert. Zudem klingen die Nebenwirkungen nach dem Absetzen der Therapie auch schnell wieder ab.
» Die Wärmetherapie
Bei der Wärmetherapie wird die Strahlentherapie mit einem neuen Therapieansatz kombiniert. Kurz bevor die Bestrahlung des Beckens stattfindet oder kurz danach wird die Region, die es zu bestrahlen gilt, auf 40 bis 42 Grad Celsius erwärmt.
» Die Lasertherapie
Haben sich innerhalb des Darmkrebses bereits Tochtergeschwülste in der Leber angesiedelt, können diese mit einer Operation entfernt werden, sofern nicht zu viel Lebergewebe betroffen ist. Besonders gute Voraussetzungen sind gegeben, wenn die Metastasen sich nur auf einem Leberlappen angesiedelt haben, denn dann kann dieser entfernt werden.
Sind beide Leberlappen von den Metastasen betroffen, kann nicht mehr operiert werden. In diesem Fall kann eine Lasertherapie Lösungen liefern. Hierbei verbrennen die Metastasen auf der Leber durch ein eingeführtes Endoskop. Für eine erfolgreiche Lasertherapie dürfen die Metastasen eine bestimmte Größe und Anzahl nicht überschreiten.
Besondere Ernährung beim Darmkrebs
Durch Chemotherapie und Bestrahlung ist bei Betroffenen ein enormer Gewichtverlust zu verzeichnen. Zudem beeinflusst die Behandlung intensiv den Verdauungstrakt. Daher ist eine vorübergehende spezielle Ernährung bei Darmkrebs unverzichtbar. Nach erfolgreicher Operation und Therapie ist aber wieder ein normales Gewicht zu verzeichnen.
» Den Darmtrakt wenig belasten
Wenn die Therapie über einen längeren Zeitraum verläuft oder sich Absiedlungen in anderen Regionen des Körpers bilden, dann ist eine langfristige Unterstützung der Ernährung erforderlich. Hierfür haben Ärzte und Ernährungsexperten spezielle Ernährungspläne ausgearbeitet. Sehr wichtig ist, dass die Ernährung den Darmtrakt möglichst wenig belastet, dass sie aber dennoch sehr kalorienreich ist, um den Gewichtsverlust auszugleichen. Nachdem die Darmkrebs-Therapie absolviert wurde, kann langsam wieder zu einer normalen und ausgewogenen Kost zurückgekehrt werden. Wichtig ist, dass diese Kost viele Ballaststoffe enthält und dass sie nicht zu stark bläht. Ballaststoffe sind bei der gesunden Ernährung sehr wichtig, innerhalb der Darmkrebs-Behandlung sind sie für den Darm aber eine starke Belastung.
» Ausgewogene Ernährung
Langfristig sollte der Betroffene keine besonderen Ernährungsregeln einhalten, außer dass darauf zu achten ist, dass die Ernährung ausgewogen ist. Diese Ernährung sollte auch dann eingehalten werden, wenn innerhalb der Therapie ein künstlicher Darmausgang gelegt werden musste, oder wenn der Darm durch Operationen deutlich verkürzt wurde. Bei Verstopfung ist der Arzt zu konsultieren, der dann Gegenmaßnahmen einleitet.
Der künstliche Darmausgang
Wenn der Darm verkürzt, oder wenn ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde, muss trotzdem keine spezielle Ernährung berücksichtigt werden. Oftmals ist aber eine Ernährungsberatung sehr sinnvoll, damit der Darm nicht unnötig belastet wird.
Um den künstlichen Darmausgang legen zu können, sollte kein Übergewicht bestehen, da die Verlegung über die Bauchdecke erfolgt. Übergewicht würde den künstlichen Zugang zum Darm erschweren. Je nachdem, welcher Teil vom Darmkrebs betroffen war und deshalb entfernt wurde, können unter Umständen Mangelerscheinungen auftreten. Häufig leiden Betroffene unter Durchfall, weil der Stuhl nicht mehr ausreichend eingedickt wird. Daher ist es beim künstlichen Darmausgang besonders wichtig, dass Betroffene ausreichend trinken.
Prognosen bei Darmkrebs
Je früher der Darmkrebs erkannt wird, umso besser kann der Verlauf beeinflusst werden. Nur in einem Drittel der Fälle entwickeln sich nach einer Operation weitere Tochtergeschwülste in anderen Bereichen des Körpers. Diese sind dann hauptsächlich auf die Leber ausgerichtet. Das Risiko für ein Wiederauftreten von Metastasen im Becken ist noch viel niedriger angesiedelt.
Die Heilungschancen für den Darmkrebs hängen sehr stark vom Stadium der Erkrankung ab, in dem die Therapien beginnen. Sind bereits Metastasen in der Leber vorhanden, dann verschlechtern sich die Prognosen deutlich. Häufig ist es beim Darmkrebs aber der Fall, dass nur eine Metastase in die Leber gesandt wird und dass ansonsten alle weiteren Organe von Metastasen verschont bleiben. In diesem Fall ist eine Entfernung der Metastase in der Leber sehr gut umsetzbar. Wurde der ursprüngliche Tumor entfernt und es sind keine Metastasen vorhanden, dann sind auch die Heilungschancen für den Darmkrebs sehr hoch.
Komplikationen bei Darmkrebs
Ist der Darmkrebs bereits stark vorangeschritten, dann können die Tumorgröße und der Befall anderer Nachbarorgane Folgeerkrankungen nach sich ziehen.
- Durch eine Blutung des Tumors kann sich ein intensiver Blutverlust ergeben, der wiederum eine Anämie nach sich zieht.
- Bei einem schnellen Tumorwachstum ist eine Störung der Stuhlpassage sehr wahrscheinlich. In diesem Fall kann ein Darmverschluss auftreten, der wiederum eine sofortige Operation bedingt.
- Auch wenn der Tumor die äußere Darmwand durchbricht, muss sofort eine Operation erfolgen, weil der Darminhalt ansonsten in den offenen Bauchraum eindringt. Hierdurch entstehen starke Schmerzen und eine Bauchfellentzündung.
Nachsorge bei Darmkrebs
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus muss eine regelmäßige Nachsorge durch Kontrolluntersuchungen erfolgen. So können möglicherweise auftretende Rezidive sofort erkannt und behandelt werden. Die Nachsorge beinhaltet eine körperliche Untersuchung, die Darmspiegelung sowie die Ultraschalluntersuchung. Darüber hinaus wir auch eine Bestimmung des CEA-Wertes im Blut vorgenommen. Wie oft und wie lange die Nachsorge stattfinden muss und welche Inhalte dazu gehören, ist von der Art des Tumors, der Ausbreitung sowie vom Erfolg der Operation abhängig. Auch der Gesundheitszustand des Betroffenen macht Vorgaben zur Nachbehandlung.
Kann man Darmkrebs vorbeugen?
Zur Vorbeugung von Darmkrebs ist die Früherkennung ein wichtiger Faktor. Je früher Darmkrebs erkannt und therapiert wird, umso besser ist auch die Prognose. Der sogenannte Hämoccult-Test bietet die Möglichkeit, verstecktes Blut im Stuhl aufzuspüren, welches wiederum ein Indiz auf eine Darmkrebserkrankung sein kann.
- ab dem 50. Lebensjahr die jährliche Untersuchung im Rahmen der Krebsvorsorge in Anspruch nehmen
- ab 55 Jahren im Abstand von 10 Jahren eine Darmspiegelung machen lassen
Die Kosten hierfür werden von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.
Weitere vorbeugende Maßnahmen liegen darin, auf gepökelte und geräucherte Nahrung zu verzichten, oder diese zumindest zu reduzieren. Essen Sie zudem fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag.
Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen sind weitere Faktoren, die den Darmkrebs begünstigen und daher gemieden werden sollen.